Kleve Römerstraße wird für Autos noch enger

Kleve · Die vielbefahrene Straße zwischen der Ringstraße und Lindenallee / Nimweger Straße soll umgebaut werden. Der Umweltausschuss empfiehlt dem Rat, einen Schutzstreifen für Fahrradfahrer und Parkbuchten einzurichten.

 Auf der Römerstraße geht es meist sehr eng zu. Autofahrer stehen oft im Stau. Anwohner klagen über abgefahrene Außenspiegel. Der Umweltausschuss empfiehlt, auf der Straße einen Schutzstreifen für Fahrradfahrer einzurichten.

Auf der Römerstraße geht es meist sehr eng zu. Autofahrer stehen oft im Stau. Anwohner klagen über abgefahrene Außenspiegel. Der Umweltausschuss empfiehlt, auf der Straße einen Schutzstreifen für Fahrradfahrer einzurichten.

Foto: Evers

Die Römerstraße in der Klever Oberstadt gehört zu den Verkehrswegen, die man lieber nicht benutzen möchte. Die Straße ist so eng, dass Autofahrer Mühe haben, unfallfrei aneinander vorbei zu kommen. Sie ist so stark befahren, dass man eigentlich ständig im Stau steht. Und Anwohner klagen über abgefahrene Außenspiegel. Die Politik hat bereits einige Anläufe genommen, die Probleme dort zu beheben. Gelungen ist das bislang nicht, und auch der jüngste Anlauf im Umweltausschuss der Stadt Kleve verspricht nicht unbedingt, dafür zu sorgen, dass der Verkehr dort besser fließt. Zumal bald die Klimaschutzsiedlung und das angrenzende Baugebiet bezogen werden und auch deren Bewohner werden über die Römerstraße in Richtung Innenstadt fahren müssen.

Die Einzelheiten der einstimmig gefassten Empfehlung an den Rat: Parken auf dem Gehweg in Fahrtrichtung stadtauswärts/ Materborn ist künftig gestattet. Dazu will die Stadt Parkbuchten einrichten, die von der Straße auf den Gehweg reichen. Auf der anderen Straßenseite (Freiherr-vom-Stein-Gymnasium) wird ein 1,50 Meter breiter Schutzstreifen eingerichtet. Den dürfen, laut Pascale von Koeverden vom Fachbereich Planen und Bauen, ausschließlich Fahrradfahrer bergab/stadteinwärts und - aufgrund ihrer Breite - Lkw sowie Busse befahren. Das bedeutet auch, dass Busse und Lkw hinter Fahrradfahrern herfahren müssen, weil ihnen bei Gegenverkehr kein Platz zum Überholen bleibt. Eine weitere Konsequenz der geplanten neuen Regelung ist zum einen, dass sich die Breite der Fahrbahn, die Autos benutzen dürfen, um einen halben Meter, von 5 Meter auf 4,50 Meter, verringert. Zum anderen fallen Parkplätze weg: Während es laut Ordnungsamtsleiter Ralph van Hoof derzeit noch 19 Stellplätze am Fahrbahnrand gibt, werden künftig lediglich sieben bis acht Parkbuchten eingerichtet. Die Verwaltung will allerdings noch prüfen, ob durch Versetzung von Laternen drei weitere hinzu kommen könnten.

Man müsse sich den künftigen Radweg entlang der Römerstraße vorstellen, wie die markierten, rot unterlegten Radwege in den Niederlanden, sagt Ausschussvorsitzender Michael Bay. Der Grünenpolitiker begegnet den Vorwürfen, dass mit der Regelung der Verkehr auf der arg strapazierten Straße nicht besser fließt, so: Man könne für viele Fahrten das Fahrrad nehmen. Schließlich sei Kleve ja eine fahrradfreundliche Stadt: "Der Autoverkehr soll ja auch nicht zwingend flüssiger werden", sagt er - und verweist wieder auf die in den Niederlanden eingeübten Radwege entlang der dortigen Straßen. "Wir wollen die Stadt nach menschlichen Gesichtspunkten gestalten - und nicht nach dem Autoverkehr", sagt der Grünen-Politiker.

Für Josef Gietemann, SPD) ist die jetzt empfohlene Lösung ein guter Kompromiss, dem alle zustimmen konnten. "Wir haben die Dreiteilung Parken auf der einen Seite der Straße, Autos in der Mitte und die Fahrräder auf der anderen Seite und können auch noch vielleicht mehr als zehn Autos dort parken", sagt er. Für die Fahrradfahrer werde sich die Situation deutlich verbessern, der Verkehr fließe nicht schlechter ab als bisher. Eine Verbesserung gebe es für den Autoverkehr nicht.

Auch CDU-Sprecher Werner Verhoeven sieht in dem Kompromiss eine Lösung vor allem für Fahrradfahrer. Man habe in der seit langem geführten Diskussion immer auf das Beispiel Niederlande verwiesen, wo diese Streifen seit Jahren genutzt werden. Mehr Parkplätze für die Anwohner seien allerdings wegen des alten Baumbestandes nicht möglich, so der Christdemokrat.

(RP)
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