Kleve Rücktritt von Pfarrer Christoph Grosch bleibt nebulös

Kleve · Auch am Tag nach Bekanntwerden des Rücktritts von Pfarrer Christoph Grosch bleiben die genauen Hintergründe unklar.

Fest steht: Seit seiner Entpflichtung unterrichtet Grosch auch nicht mehr Religion am Klever Freiherr-vom-Stein-Gymnasium. Gestern informierte Schulleiter Timo Bleisteiner die Eltern der Kinder, die bei dem Geistlichen Unterricht hatten. Bleisteiner betont in einem Schreiben, dass das "unangemessene Kommunikationsverhalten" mit einem Jugendlichen nicht im Zusammenhang mit seiner schulischen Tätigkeit stehe. Was hinter dem nebulösen Vorwurf steckt, wollte das Bistum Münster nicht weiter konkretisieren. Auf Anfrage unserer Redaktion teilte Pressesprecher Stephan Kronenburg lediglich mit: "Der Kontakt zu dem Jugendlichen lief über einen längeren Zeitraum. Erst in der letzten Phase wurde er dann unangemessen. Seit wann genau, das weiß ich auch nicht." Der Bistums-Sprecher betonte nochmals, dass Grosch nichts Strafrechtliches in dem Chatverlauf geschrieben habe und es sich auch nicht um sexuelle Belästigung handele, daher habe man die Sache auch nicht zur Anzeige gebracht.

Der Priester will Kleve verlassen, wie er in seinem Brief an die Gemeinde mitteilen ließ. Wie lange er noch im Materborner Pfarrhaus wohnen wird, konnte das Bistum nicht sagen. Dass er dort nicht bleibe, davon geht Kronenburg aus. "Wenn jemand sagt, er brauche eine Auszeit, dann ziehen sich die Leute in der Regel irgendwohin zurück. Sonst führt das auch zu nichts", sagt der Sprecher. Dass die katholische Kirche reich an Rückzugsorten ist, betonte er: "Ob ein Kloster oder andere kirchliche Häuser, da haben wir sicher einige Möglichkeiten." Falls Grosch Hilfe brauche, bekomme er diese: "Wenn er uns darauf anspricht, werden wir ihm diese Unterstützung auch geben."

(Jan)
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