Wesel Ryanair-Chef muss sich vor Arbeitsgericht verantworten

Niederrhein · Auf dem Schreibtisch des umstrittenen Ryanair-Chefs, Michael O'Leary, ist jüngst ein Schreiben des Weseler Arbeitsgerichtes gelandet. Darin wird der Firmenboss aufgefordert, am Mittwoch, 1. Juli, 11.30 Uhr, persönlich zu erscheinen, um zu den Arbeitsbedingungen seiner Piloten Stellung zu beziehen.

 Michael O'Leary

Michael O'Leary

Foto: Gerhard Seybert

Dass sich jedoch TV-Teams und Journalisten aus aller Welt im und vor dem Arbeitsgericht tummeln werden, um über den prominenten Angeklagten zu berichten, ist allerdings nicht zu erwarten. "Er wird hier nicht auftauchen. Und das muss er auch nicht", erklärt Peter Jakubowski, der das Arbeitsgericht seit gut einem Jahr leitet. Grund: "Ryanair ist eine juristische Person. Und die Anordnung des persönlichen Erscheinens bedeutet nur, dass Ryanair jemanden zum Termin schickt, der den Sachverhalt der Anklage kennt und und Entscheidungen fällen kann." Es habe keinerlei negative Folgen, wenn O'Leary einen bevollmächtigten Vertreter zum Termin in Wesel schicke, macht Peter Jakubowski deutlich.

 Wesels Arbeitsgerichts-Chef Peter Jakubowski

Wesels Arbeitsgerichts-Chef Peter Jakubowski

Foto: Bosmann, Jürgen (bosm)

Dass der "überaus komplizierte Fall", der nach Angaben des Arbeitsgerichtsdirektors mehr als 600 Seiten und vier Ordner füllt, überhaupt in Wesel verhandelt wird, hat damit zu tun, dass Weeze zum Gerichtsbezirk gehört. Und vom Flughafen Weeze soll ein Pilot in der Regel gestartet sein, der gegen Ryanair und den Personaldienstleiter Bookfield Aviation International geklagt hat. So jedenfalls ist es in dem unabhängigen Internet-Newsportal Aerothelegraph mit Sitz in Zürich zu lesen. Aerotelegraph beruft sich wiederum auf einen Bericht des Wirtschaftsmagazins Brand. Bei der Klage soll es um Ansprüche aus dem ehemaligen Arbeitsverhältnis gehen, schreibt das Magazin. Auch soll es um Fragen der Sozialversicherungspflicht gehen. Der Kläger sei als Selbstständiger für Ryanair geflogen. Die Billigairline soll über Brookfield in London die Piloten angeheuert habe.

(RP)
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