Offenbar Kämpfer für Terrormiliz Salafist nach Kleve-Aufenthalt zurück in Syrien

Kleve · Der Kranenburger Salafist Abu Zulfiqar war Medienberichten zufolge aus dem Kriegsgebiet Syrien nach Kleve zurückgekehrt, um sich kurze Zeit später wieder zurück in den Krisenherd zu begeben. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtet, war der 21-Jährige im Januar erst nach Düsseldorf gereist, um sich in der dortigen Universitätsklinik an seinem Bein behandeln zu lassen. RP-Informationen zufolge ist er auch kurze Zeit später von Augenzeugen in Kleve gesehen worden.

Fakten zum Salafismus in Deutschland
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Foto: afp, FETHI BELAID

Wochenlang haben Ermittler den Verdächtigen verfolgt, sich aber wohl gegen einen Zugriff entschieden. Die lokale Polizei soll nicht über die Beschattung informiert gewesen sein. Wie der "Focus" berichtet, soll sich Abu Zulfiqar auch im Klever Krankenhaus um eine Behandlung seines Beins bemüht, sich letztendlich aber doch gegen den Eingriff entschieden haben.

So entstand der Name der Terrormiliz Islamischer Staat (IS)
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Foto: ap

Demnach hätten die Ermittler kurze Zeit später die Spur des Salafisten verloren, ehe er wieder in Syrien auftauchte. Ungeklärt bleibt, wie er den Behörden entwischen konnte. Es ist nicht das erste Mal, dass Abu Zulfiqar unbehelligt ausreisen konnte.

Schon vor seinem ersten "Einsatz" in Syrien war der Salafist in Düsseldorf Polizei und Sicherheitsbehörden aufgrund seiner extremistischen Einstellung aufgefallen. Unter anderem soll er 2011 an einem Handgemenge mit Polizisten vor einer Moschee in Düsseldorf beteiligt gewesen sein.

Isis/IS - Islamischer Staat im Irak und Syrien
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Foto: dpa, sdt moa

Abu Zulfiqar war Schüler einer Realschule in Kleve, ehe er zur Hanna-Heiber-Hauptschule nach Kranenburg wechselte. Dort machte er mit durchschnittlichen Noten seine mittlere Reife. Er galt als interessierter und unauffälliger Schüler.

Zuletzt sollen Bekannte versucht haben, den 21-Jährigen zum Verbleib in Deutschland zu bewegen. In Syrien soll er jetzt für die Terrormiliz IS kämpfen. 130 Salafisten aus NRW seien bislang in Krisengebiete ausgereist, sagte Innenminister Ralf Jäger vor kurzem der RP. Durch die Kämpfe seien viele von ihnen verroht und unberechenbar.

(lukra)
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