Kreis Kleve Sarah und Svenja suchen Arbeit und Abenteuer in Australien

Kreis Kleve · Die beiden Freundinnen Sarah Könner und Svenja Sandmann sind "down under". Nach dem Konzept "Work and Travel" erleben sie das Land. Ihr erster Job war ein Flop, aber der nächste ruft schon.

 Ein Schnappschuss mit Sarah, Svenja und Kängurus. Auch auf dem etwas verschwommenen Bild ist zu erkennen: Die Beuteltiere sind enorm niedlich.

Ein Schnappschuss mit Sarah, Svenja und Kängurus. Auch auf dem etwas verschwommenen Bild ist zu erkennen: Die Beuteltiere sind enorm niedlich.

Foto: NN

Die ersten Erinnerungsfotos mit süßen, knuddeligen Kängurus haben die Freundinnen Sarah Könner und Svenja Sandmann schon hinter sich. Die beiden 19-Jährigen verwirklichen ihren Traum. Sie leben und arbeiten für neun Monate am anderen Ende der Welt.

"Work and Travel", das steckte in den Köpfen der beiden, seitdem sie ein Buch über zwei Mädchen gelesen hatten, die das Reisefieber packte. "Freu' mich schon auf unser Australien-Abenteuer" hatte die eine der anderen hineingeschrieben. Dann mussten nur noch die Eltern überzeugt werden. "Das war anfangs schon eine Diskussion", gab Svenja zu. Die Eltern hätten ihre Töchter gerne in der Nähe gehabt. England wäre okay gewesen. Was die Eltern überzeugte, war nicht das Argument "wann, wenn nicht jetzt", sondern, dass die Reise über die Organisation AIFS angepackt wurde.

"Die Organisation ist aber kein Mama-Ersatz", so Svenja. Die Rucksäcke müssen die beiden Mädels aus Geldern schon selber schleppen. Sie sind in Australien als "Backpacker", als Rucksacktouristinnen, unterwegs. So ziehen sie von Ort zu Ort. "Wir arbeiten, damit wir uns das Reisen leisten können", erklärte Sarah den in Deutschland geschmiedeten Plan.

Tipps fürs richtige Packen haben sich die beiden auf Youtube geholt. Svenja war froh, dass es dort Reisevorbereitungsvideos gibt. "Vor 20 Jahren war das bestimmt nicht so einfach", überlegte sie laut und gab wieder, was sie online erfahren hat: "Der Rucksack sollte nicht über 30 Kilo sein." Sarah stöhnte laut auf. Die 15 Kilo, die sie probeweise im Geschäft auf dem Rücken hatte, reichten ihr vollkommen. "Ich bin überrascht, wie wenig wir mitnehmen sollen, zum Beispiel nur eine lange Hose. Hilfe! Eine lange Hose für ein ganzes Jahr." Sarah beruhigte ihre Freundin und stellte schönes Wetter und warme Temperaturen in Aussicht.

Nach Arbeit "down under" müssen sie sich selbst umschauen. Jobgarantien gibt es von der Organisation nicht. Die Mitarbeiter schauen sich höchstens die Bewerbung an, mit der sich die jungen Frauen bei möglichen Arbeitgebern vorstellen. Denn immerhin ist Englisch nicht ihre Muttersprache. "Am meisten Angst habe ich vor dem Akzent", sagte Svenja. Ansonsten setzte sie auf die viel gelobte Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Australier. "Ich glaube, wir Deutschen sind eher Skeptiker." Auch Sarah war optimistisch: "Die Australier und Neuseeländer haben eine andere Mentalität." Nach Neuseeland wollen die beiden Mädchen nämlich auch. Aber erst ab dem 25. März. Vorher ist Arbeiten in Australien angesagt.

Nach Ankunft in Sydney und überstandenem Jetlag konnten die beiden Freundinnen bereits auf einer Farm anfangen. Mehr als zwei Tage hielt es die Globetrotterinnen dort aber nicht. "Es war einfach unglaublich schmutzig und extrem kalt in der Nacht, und die Bezahlung war zudem noch sehr schlecht", schreiben die beiden. Momentan wohnen sie in einem Hostel. In einem 18-Personen-Zimmer: "Hört sich aber schlimmer an, als es ist." Ab dem 20. September haben sie eine Anstellung in einem Wasserpark in Cairns sicher.

Für den Fall, dass die Jobs ausgehen, mussten sich die beiden Rucksacktouristinnen eine Rücklage zulegen. Das ist auch von der australischen Regierung so gewollt. "5000 australische Dollar müssen bei der Einreise zugänglich sein", sagt Sarah. "Damit sind die Australier sicher, dass die Touristen auch wieder zurück in ihre Heimat kommen." 5000 australische Dollar, das sind 3900 Euro.

Die Mädchen hoffen, dass sie eine eiserne Reserve behalten und genug Jobs machen können. Ob's klappt, wird sich zeigen: Die beiden werden die RP-Leser mit Kolumnen auf der Seite "Fürs Leben" auf dem Laufenden halten.

(RP)
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