Kleverland Schafe dürfen weiter auf dem Deich grasen

Kleverland · Der Deichverband Xanten-Kleve verlängerte den Vertrag mit den Schäfern Georg Vierboom und Robert Evers um weitere zehn Jahre. Es gibt grünes Licht für Deichsanierung zwischen Rheinbrücke Emmerich und Griethausen.

 Der stellvertretende Deichgräf Andreas Ploenes, Schäfer Georg Vierboom, Deichverbands-Geschäftsführer Bernhard Schlüß, Schäfer Robert Evers und der Deichgräf Hans-Heinrich Beenen (von links) freuen sich, dass weiterhin Schafe (unten) auf dem Banndeich weiden.

Der stellvertretende Deichgräf Andreas Ploenes, Schäfer Georg Vierboom, Deichverbands-Geschäftsführer Bernhard Schlüß, Schäfer Robert Evers und der Deichgräf Hans-Heinrich Beenen (von links) freuen sich, dass weiterhin Schafe (unten) auf dem Banndeich weiden.

Foto: Gottfried Evers

Es ist der perfekte Vertrag: Der Deichverband freut sich, dass der Banndeich weiter tierisch gut gepflegt wird, die Schäfer, dass sie nicht mit Landwirten über teure Weideflächen verhandeln müssen, und die Schafe, die die ganze Arbeit machen, freuen sich, dass sie genug zu fressen haben. Der Deichverband Xanten-Kleve hat mit den Schäfern Georg Vierboom und Robert Evers eine neue Nutzungsvereinbarung getroffen.

Früher war es üblich, dass Rinder den Deich bewirtschafteten. "Das ist seit der Sanierung des Banndeiches durch Festlegungen in der Deichschutzverordnung nicht mehr erlaubt", sagt Deichgräf Hans-Heinrich Beenen. Deswegen werden bereits seit zehn Jahren, mit dem Abschluss des ersten Bauabschnitts zwischen der Reeser Rheinbrücke und dem Wunderland Kalkar, die sanierten Deichflächen durch den Schäfer Georg Vierboom aus Kalkar gepflegt. Mit dem Abschluss der Deichbaumaßnahme Xanten-Wardt bis Xanten-Vynen im Jahr 2014 bewirtschaftet Robert Evers aus Kalkar als zweiter Schäfer diesen Abschnitt. Gestern verlängerte der Deichverband den Vertrag mit beiden Schäfern um zehn Jahre.

Evers setzt 400 Schafe der Rassen Suffolk, Texel und Zwartbless in der Deichbewirtschaftung ein, Vierboom insgesamt 1000 Merinoschafe, von denen ein Teil jedoch auch auf anderen Wiesen weidet. Bis Griethausen gehört der unsanierte Deich übrigens verschiedenen Landwirten, die für dessen Bewirtschaftung selbst sorgen müssen.

Die Schafe verbessern die Grasnarbe und fressen die Flächen gleichmäßig ab. Somit verbessern sie den Deich", erläutert Schäfer Robert Evers. Seine Schafe weiden nur in den Sommermonaten auf dem Deich, und dann auch nur, wenn das Wetter einigermaßen beständig ist.

Die Schäfer bitten darum, dass Hundehalter das Hundeverbot auf dem Deich einhalten. "Unsere Tiere sind da sehr empfindlich. Sie haben Stress und können Panik bekommen, wenn ein Hund ihnen zu nahe kommt. Manche Halter hieven ihre Hunde sogar über unsere Elektrozäune. Das ist unverantwortlich", sagt Georg Vierboom.

Gute Nachrichten haben den Deichverband in Sachen Deichsanierung ereilt: Die Bezirksregierung Düsseldorf hat grünes Licht für Grundstücksverhandlungen mit den Landwirten gegeben. "Darauf haben wir ein Jahr lang gewartet", sagt Geschäftsführer Bernhard Schlüß. Somit kann der Deichverband jetzt das Flurbereinigungsverfahren einleiten. Insgesamt will der Deichverband Xanten-Kleve bis zum Jahr 2025 Deiche auf einer Gesamtlänge von 38 Kilometern sanieren. Die Hälfte hat er bereits geschafft. "Wir möchten im Frühjahr 2018 mit den Deichsanierungsarbeiten zwischen der Rheinbrücke Emmerich und Griethausen beginnen", sagt Schlüß. Vier Kilometer lang ist dieses Teilstück. In der Bauzeit ist mit empfindlichen Verkehrseinschränkungen zu rechnen. "Aber dafür haben wir dann auch die nächsten 60 Jahre Ruhe", sagt Deichgräf Beenen.

(RP)
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