Analyse Schlag ins Gesicht

Offener Brief der Schulpflegschaftsvorsitzenden der Sekundarschule

Der Beschluss der Mehrheit des Klever Rates durch die Fraktionen der CDU und der Grünen - Schließung der Sekundarschule zum 31.07. 2017 und Abwicklungsprozess sowie die Neugründung einer weiteren sechszügigen Gesamtschule zum 01.08. 2017 - ist ein Schlag für nahezu alle Betroffenen!

Da der Antrag erst kurzfristig eingebracht worden war, wurden die übrigen Ratsmitglieder und auch die Verwaltung "kalt erwischt", da eine Beratung ohne Zeitdruck verhindert wurde. Insbesondere aber war der Beschluss ein Schlag für die Elternvertretung und für die Schulkonferenz der Sekundarschule. Diese Gremien hatten sich dafür ausgesprochen, die Sekundarschule in eine Gesamtschule umzuwandeln.

Die Strukturen und das Profil der Sekundarschule werden ignoriert. Das vorhandene pädagogische Potenzial bleibt ungenutzt. Man fragt sich, welche Gründe CDU und Grüne bewogen haben, diese fatale Entscheidung zu treffen. Ist es die Qualität der Arbeit der Sekundarschule? Darüber zu urteilen, steht Ratsvertretern nicht zu. Dafür ist die Fachaufsicht bei der Bezirksregierung zuständig. Und diese Beurteilung ist eindeutig: Der zuständige Dezernent lobte ausdrücklich die vorbildliche Arbeit der Sekundarschule.

Oder geht es am Ende darum, eine unbequeme Schulleitung auf solche Weise, auf Kosten von Schülern, Eltern und Lehrern loszuwerden? Oder geht es gar um Machtspiele innerhalb der Politik?

Die örtliche Politik verweigert die beantragte Umwandlung und lässt damit Hunderte von Kindern im Regen stehen, die ein Abschlusszeugnis einer Schulform erhalten, mit der - mangels Existenz - Ausbildungsbetriebe nichts anfangen können. Dieser Beschluss setzt allem die Krone auf. Derzeit werden von der Schulpflegschaft Gespräche mit dem Ministerium und der Bezirksregierung geführt in der Hoffnung, doch noch eine faire Lösung für 667 Schüler zu finden.

Dunja Übach

(RP)
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