Heimat genießen - in Kleve Schön und lecker - Riswicks Bauernmarkt

Kleve · Seit 1997 kaufen zahlreiche Menschen aus Kleve und Umgebung donnerstags auf dem Riswicker Bauernmarkt ein. Ein Besuch im Café "Op de Dääl" darf nicht fehlen - garantiert trifft man Bekannte. Kinder können auch Tiere ansehen.

Keine Frage, dass auch die Karnevalssitzung im Ort oder der lokale Schützenumzug sehr nach "Heimat" aussehen. Aber ein Gang über den Riswicker Bauernmarkt kann da locker mithalten: Was dort angeboten wird, ist definitiv am Niederrhein produziert worden. Es wuchs im guten Boden von Kleve oder Straelen, hing an Bäumen in Kalkar oder Wachtendonk, stand irgendwo im Kreis Kleve im Stall oder schwamm in einem Weseler Teich. 13 Marktbeschicker machen den Klever Bauernmarkt zu einem Zentrum all dessen, was die Landwirtschaft in der Region Gutes erzeugt. Und Tausende Besucher wissen das zu schätzen.

Anna van Bebber ist auf Haus Riswick die Koordinatorin für den Markt. Sie kennt jeden Beschicker, den man keinesfalls "Händler" nennen darf, denn reine Weiterverkäufer gibt es dort nicht. "Das schließt die Satzung aus. Auf dem Riswicker Bauernmarkt darf nur verkauft werden, was der jeweilige Beschicker selbst produziert hat. Wenn er zusätzlich etwas von einem anderen Hof anbietet, muss er das eigens ausweisen. Dann hängt ein entsprechendes Schild an dem Stand."

Seit 1997 findet der Markt an fast jedem Donnerstag statt. Von 12 bis 17 Uhr gibt es Obst, Gemüse (auch Bio), Blumen, Milchprodukte, Fleisch und Fisch und nicht zu vergessen den außerordentlich beliebten selbst gebackenen Kuchen im Bauerncafé. "Alle Frauen, die dafür backen, mussten gegenüber dem Kreisveterinäramt nachweisen, dass sie eine zweite Küche haben, die nur für diesen Zweck genutzt wird." Der Stachelbeer-Baiser von Agnes van Haag und manche andere Köstlichkeit ist geradezu berühmt und wird an jedem Markttag in großen Mengen verzehrt. "Op de Dääl" ist ein uriges Café, das wohl fast jeder besucht, der auf dem Markt einkauft. "Viele Leute treffen sich dort mit Bekannten zu Kaffee und Kuchen. Die Rentner kommen früher und ersetzen damit das Mittagessen, Frauen mit kleinen Kindern treffen sich mit ihren Freundinnen und deren Kindern am Nachmittag", weiß van Bebber. Tiere gucken und umhertollen gehört für die Kleinen zum Riswick-Besuch natürlich dazu.

Innerhalb von fast 20 Jahren haben einige Marktleute ein Alter erreicht, wo sie weniger arbeiten möchten. So haben in diesem Jahr drei Betriebe aufgehört, es wurden aber genauso drei neue Anbieter gefunden, die nahtlos einspringen konnten. "Das hat mich sehr gefreut und war auch für die Stammkunden ganz wichtig", erklärt Anna van Bebber.

Zum Teil wurde sogar das alte Verkaufspersonal übernommen. Die meisten Landwirte oder / und ihre Frauen stehen allerdings selbst am Verkaufstresen. Denn niemand kann besser als sie selbst Auskunft über die Produkte geben.

"Toll finde ich die Sortenvielfalt hier", sagt Ursula van Steegen, die an diesem Donnerstag über den Markt bummelt. Sie hat Zeit mitgebracht, kostet hier eine unbekannte Apfelsorte, lässt sich dort die für Salat am besten geeignete Sorte Kartoffeln empfehlen, erfährt vom Fischhändler, dass er beim nächsten Mal seinen Räucherofen dabei haben wird. Auch, wenn sie selbst Marmelade einkocht - die vom Riswicker Markt ist eine willkommene Alternative.

"Unsere Besucher wissen, dass wir regelmäßig besondere Aktionen haben, uns ist auch Interaktion wichtig", sagt die Koordinatorin. Die nächsten Termine auf dem Bauernmarkt Riswick sind: Erntedank am 8., Apfelsaftpressen am 15., alles rund um die Kartoffel samt Reibekuchen wartet am 22. Oktober auf viele Gäste.

Mehr Informationen finden Interessierte noch im Internet unter www.riswicker-bauernmarkt.de

(RP)
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