Kleve Schüler basteln sich ihre Klever Welt

Kleve · Zwei Wochen lang sind in der Volksbank die Arbeiten der Fünft- bis Siebtklässler des Konrad-Adenauer-Gymnasium zu sehen, die sich über die Zukunft ihrer Stadt und ihrer Schule Gedanken machten: Kinderzukunftswerkstatt.

 Teilnehmer der Kinderzukunftswerkstatt mit Frank Rosar von der Volksbank Kleverland (rechts).

Teilnehmer der Kinderzukunftswerkstatt mit Frank Rosar von der Volksbank Kleverland (rechts).

Foto: van Offern

Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, die Kinder zu fragen, wie sie sich ihre Stadt wünschen. Schließlich sollen sie sich in ihrer Heimat so wohl fühlen, dass sie möglichst am Ort bleiben und auch in 30 oder 50 Jahren noch gerne Klever sind. So gesehen ist es naheliegend, dass die Volksbank Kleverland die "Kinderzukunftswerkstatt" unterstützt und ihre Projektarbeiten in der Hauptgeschäftsstelle ausstellt. "Kinder-freundliche Bauten" stellten jetzt Jungen und Mädchen der Jahrgangsstufen fünf bis sieben am Konrad-Adenauer-Gymnaium vor. Was ihnen wichtig ist und was sie sich bei ihrer Kreativarbeit dachten, stellten sie jetzt bei der Projektpräsentation selbst vor.

Zum Beispiel Kieran und Nils, die sich in der AG von Pascale van Koeverden Gedanken über Funktion und Wirkung von Säulen gemacht haben. Weil die bei dem Künstler und Architekten, über den in Kleve seit geraumer Zeit vermehrt gesprochen wird, eine große Rolle spielten: Hundertwasser. Oder Rosa und Julina, die den Minoritenplatz beleben wollen. Überhaupt: Bunt und abwechslungsreich wünschen sich Kleves Kinder ihre Stadt. Grün sollen Plätze sein, "bespielbar", mit Farbe auf dem Pflaster und einer Architektur, die auch benutzbar ist. Sie wollen auf Freiflächen Fußball spielen und klettern, selbst bestimmen, was "schön" ist und was nicht. Vor allem darf die Innenstadt nicht langweilig sein, finden die Zehn- bis Zwölfjährigen.

Vorab hatten die Kinder im Unterricht auch Theorie gepaukt. Dazu gehörte, etwas über die Wirkung von Farben zu erfahren, darüber nachzudenken, was auf Schulhöfen und in der Umgebung von Schulen wichtig sein könnte. Der Klever Architekt Werner van Ackeren stellte dazu sein Fachwissen zur Verfügung. Marieta Schumacher, Witwe von Dr. Gert Schumacher, Ideengeber eines Hundertwasser-Hauses in Kleve, freute sich sichtlich am Interesse der Kinder und leitete den entsprechenden Workshop. "Farbe in die Stadt" bringen wäre durch Gebäude im Stil von Hundertwasser sicher gut möglich.

Auch Wasser gehört in den Augen von Kindern in eine lebendige Innenstadt. Vielleicht ein Teich, ein Brunnen, ein Bach? Unbedingt Bäume und Sträucher drum herum und natürlich ein Abenteuerspielplatz. "Wenn's um das Innere ihres Klassenzimmers geht, finden moderne Schüler Farbe zwar immer noch gut, sie wollen aber auch den Fortschritt nicht verpassen: Riesige "Whiteboards" statt Tafeln hängen an den Wänden der Klassenräume, die eine Gruppe in Schuhkartons gebastelt hat. Zwar wissen die Kinder noch nicht, wie ihr künftiges Schulgebäude, dessen Bau ja in unbekannter Zukunft liegt, aussehen wird, aber Einfluss nehmen würden sie schon ganz gerne . . . Die Innenarchitektin Geva Hector entwarf mit einer Gruppe Wand- und Deckengemälde, während der Künstler Max Knippert mit den Schülern über die Gestaltung der Außenfassade sowie über die Umgebung von Schulen sprach. Modelle aus Styropor entstanden, die jetzt ebenso wie die Karton-Klassenräume in der Volksbank zu bewundern sind.

Was die 120 Schüler geschaffen haben, ist in dieser und der kommenden Woche zu besichtigen.

(RP)
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