Kleve Schüler stellen ihre Kreativität zur Schau

Kleve · Im Museum Kurhaus waren etwa 1000 Besucher begeistert von den Kunstwerken, die Klever Jugendliche in Anlehnung an Ausstellungen geschaffen haben. Von Plüsch-Hasen bis zu Porträts aus Fäden und Tausenden von Nägeln.

 Auch diese Handpuppen fanden viele Bewunderer im Klever Museum Kurhaus.

Auch diese Handpuppen fanden viele Bewunderer im Klever Museum Kurhaus.

Foto: Gottfried Evers

Neben einer Puppe in einem Raum des Klever Museums Kurhaus lag eine Waffe. Im Auge des Teddybärs steckte eine Reiszwecke und ein Ohr des Plüsch-Hasen war verbunden. Die Schüler der achten Klasse der Karl-Kisters-Realschule wollten mit diesen Gegensätzen anlässlich der 14. Ausgabe von "Schule - Kunst - Museum" an die Arbeit von Ilka Sulten erinnern. Die Künstlerin hatte im Rahmen der Ausstellung "Et in Arcadia Ego - Weltchaos und Idylle" im vergangenen Jahr eine Rauminstallation geschaffen, die beide Teile - das Weltchaos und die Idylle - miteinander verband.

Die Schüler der Kellener Realschule machten es ihr am Wochenende gleich und präsentierten den über 1000 begeisterten Besuchern von "Schule - Kunst - Museum" am Wochenende im Klever Museum Kurhaus ihre Rauminstallation. Entsprechend ihres Alters haben die Schüler diese auf die Kindheit bezogen. "Ilka Sulten hatte das Gleiche für Erwachsene gemacht. Sie hat beispielsweise ein Bügeleisen hingestellt und daneben ein Radio platziert, das Kriegsnachrichten sendete", berichtete der Achtklässler Yusuf Mehmetogulari, der den Raum den Besuchern in einer Führung vorstellte.

Die Schüler aus den teilnehmenden Schulen, dem Freiherr-vom-Stein Gymnasium, der Ganztagsrealschule an der Hoffmannallee, der Gesamtschule Kleve, der Karl-Kisters-Realschule, dem Konrad-Adenauer Gymnasium und der Sekundarschule Kleve, hatten angelehnt zu den vier Ausstellungen im Museum Kurhaus, die sie im vergangenen Jahr selbst besuchten, in ihren Kursen und Klassen jeweils eigene Ausstellungen erarbeitet. "Wir Lehrer haben vorher ja schon über die Arbeiten gesprochen. Aber es war auch für uns etwas Neues am Wochenende die verschiedenen Arbeiten im Zusammenspiel zu sehen. Ich war sehr beeindruckt über die Kreativität der Schüler und der Vielfalt ihrer Werke", sagte Helga Diekhöfer, seit 2007 Netzwerkkoordinatorin von "Schule - Kunst - Museum" und stellvertretende Schulleiterin der Karl-Kisters-Realschule. Jede Arbeit bezog sich entweder auf die Ausstellung von Ewald Mataré "Die Berliner Jahre" oder den Expositionen "Et in Arcadia Ego - Weltchaos und Idylle", Govert Flincks "Reflecting History" und Stephen Prinas "galesburg, illinois", die seit März 2015 im Klever Museum Kurhaus gezeigt wurden.

Viele der Schüler-Arbeiten bezogen sich auf die Selbstporträts des in Kleve geborenen Malers Govert Flinck. So hatten einige Schüler der Karl-Kisters-Realschule sich selbst so fotografiert, wie Flinck die einzelnen Menschen einst zeichnete. Andere Schüler gingen dagegen in die Tiefe. "Auf den Bildern sieht man ja nur die Personen, man kann aber nicht in ihr Innerstes blicken. Deshalb haben wir uns überlegt, dass wir darstellen, was in ihren Köpfen drin ist", verrieten Angelina Weißmann und Dorina Beckmann von der Klever Gesamtschule. Die meiste Arbeit hatten jedoch wohl Oberstufenschüler des Klever Freiherr-vom-Stein Gymnasiums. Sie haben im kompletten vergangenen Halbjahr mit Nägeln, die sie auf Leinwänden anbrachten, und insgesamt rund 10.000 Meter Faden erstaunlich reelle Selbstporträts gefertigt. "Das war sehr viel Arbeit. Mit 20.000 hat ein Bild die meisten Nägel", so Felix Becker aus der Q1 vom Stein-Gymnasium, dessen Schüler bei diesem Projekt viel Durchhaltevermögen beweisen mussten.

(RP)
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