Kleve/Goch Schüsse im Wald: Polizei leitet Strafverfahren ein

Kleve/Goch · Auf Parkplätzen an der Grunewaldstraße wurde auf Schilder geschossen - auch mit einer großkalibrigen Waffe.

 Glatte Durchschüsse: Diese stammen von der kleinkalibrigen Pistole.

Glatte Durchschüsse: Diese stammen von der kleinkalibrigen Pistole.

Foto: jan

Joachim Haut ist Revierförster und auch für einen Teil des Reichswalds verantwortlich. Dass im Forst herumgeschossen wird, ist für ihn kein neues Phänomen. "Das gibt es hier schon lange", sagt Haut. Was allerdings neu ist: Das Kaliber der Waffen wird immer größer. So sorgt sich der Förster um die Waldbesucher: "Das gibt Wanderern sicherlich kein gutes Gefühl. Zumal hier mit großer Wahrscheinlichkeit tagsüber geschossen wurde. Nachts macht es wenig Sinn, auf Schilder zu zielen." Auch Hauts Kollege Stefan Spinner hört immer wieder Schüsse im Wald und sagt: "Man kann sie allerdings nicht zuordnen."

Der Materborner Reiner Vermeulen (71) ist regelmäßig mit seinem Hund im Reichswald unterwegs. Er entdeckte jetzt Einschusslöcher an zwei Schildern, die auf Parkplätzen an der Grunewaldstraße stehen. Dabei handelt es sich um den Stellplatz direkt hinter dem Ehrenfriedhof in Fahrtrichtung Grenze und den dahinter liegenden. Vermeulen erkannte recht schnell, dass es sich hier nicht um Einschüsse handeln kann, wie sie etwa von Luftgewehren hinterlassen werden. "Hier war eine großkalibrige Waffe im Einsatz, denn die zwei Aluminiumschilder wurden an mehreren Stellen glatt durchschossen", sagt der 71-Jährige.

Reiner Vermeulen hat seine Beobachtungen an die Polizei weitergeleitet. Für die Ordnungshüter war die Angelegenheit keineswegs ein Fall für die Ablage. Polizeisprecher Michael Ermers erklärte, dass Kollegen vor Ort waren und die Durchschüsse an den Schildern untersucht haben. "Es ist mit verschiedenen Waffen und zu verschiedenen Zeitpunkten geschossen worden", sagt der Behördensprecher. Bei den Patronen handelt es sich um die Kalibergrößen 45 und 22. Diese hinterlassen Löcher mit einem Durchmesser von etwa 12,5 sowie sechs Millimeter. Die 45er Geschossgröße wird üblicherweise als Jagdmunition oder für eine 45er-Magnum-Pistole genutzt, mit der häufig im Wilden Westen für Gesetz und Ordnung gesorgt wurde. Zum Vergleich: Die Patronengröße der Dienstwaffe der Polizei hinterlässt neun Millimeter große Löcher. Ermers teilte mit, dass man ein Strafverfahren gegen Unbekannt eingeleitet habe.

Nicht weit von den zwei Parkplätzen entfernt wurde zuletzt ein Vorwegweiser-Schild an der Bundesstraße 504 mit mehreren Schüssen aus einer großkalibrigen Waffe zerstört.

(jan)
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