Kleve Schweizerhaus: Abriss bis Ende August

Kleve · Die Arbeiten am ehemaligen Hotel an der Kreuzung Materborner Allee/Albersallee gehen zügig voran. An seiner statt soll eine Wohnanlage mit 95 Wohnungen und eine Einkaufmarkt entstehen. Neue Häuser sollen ab Herbst 2015 fertig.

 Stück für Stück reißt der Bagger das Hotel ab.

Stück für Stück reißt der Bagger das Hotel ab.

Foto: Gottfried Evers

Die letzten Tage sind gezählt: Das Schweizerhaus fällt Stück für Stück, immer weiter frisst sich der Abrissbagger in den alten Bau. Wasserfontänen sollen den Staub eindämmen. Bis Ende August sollen die Abrissarbeiten dauern, dann wird das ehemalige Hotel mit Disco-Betrieb Vergangenheit sein. An seiner statt entstehen 95 Wohnungen, die mit Landesmitteln gefördert werden. Wohnungen, die in Kleve fehlen.

Jetzt zeugen nur noch Betonbrocken vom hinteren Flügel des Hotels, der einst vor allem an Wochenenden Treffpunkt in Kleve war. Oben blickt man in leere Hotelgänge die ins Nichts laufen. Stück für Stück knackt der Bagger den Beton von dem alten, immer noch massigen Bau. Lkw fahren den auf Bergen gesammelten Schutt Stück für Stück ab.

"Die Arbeiten laufen gut, aber wir müssen auch mit Fingerspitzengefühl an den Abriss herangehen", sagt Jochen Koenen von Zevens Grundbesitz. Neben dem Schweizerhaus liegt an der Albersallee ein Mehrfamilienhaus. Die alte Tiefgarage kommt auch sehr nahe an die Straße heran. Auch die wird abgerissen werden. "Das wird spannend, aber wir sind immer noch im Zeitplan", sagt Koenen. Er sei überzeugt, dass Look als Spezialist für solche Angelegenheiten alles zufrieden und in der angemessenen Zeit bis Ende August lösen werde.

Auf dem vorderen Teil des Abrisshauses steht noch eine große Richtfunk-Antenne, die hoch über die Staubwolken hinausragt. Die muss verlegt werden, bevor der Bau endgültig abgerissen werden kann. "Wir haben mit dem Telefonanbieter verhandelt, das ging vergleichsweise zügig", sagt Koenen. Dennoch müsse man warten, bis die Antenne abgebaut ist. Sie soll an einen neuen Standort an der Königsallee verlegt werden. Nach den Abrissarbeiten beginnen die Bauarbeiten für die Wohnbebauung. Die Probleme mit der Zufahrtsstraße, die im Bau- und im Planungsausschuss von der Politik aufgeworfen wurden, seien geklärt, sagt Koenen. "Es wird wie von der Politik gewünscht eine städtische Straße geben, die auf das Gelände führt", erläutert er.

Rund 95 Wohnungen zwischen 50 und 80 Quadratmeter, ein Einkaufsmarkt sowie eine Tiefgarage unter einem der Wohnanlagen werden dort gebaut. Es wird eine viergeschossige Häuserzeile geben, die sich entlang Albersallee und Materborner Allee zieht. Zu den verschieden großen Wohnungen an den Straßen entstehen in einem dreigeschossigen, U-förmigen Haus im hinteren Bereich des Hofes liegen Wohnungen, die sich zu Gruppen zusammenschließen lassen. Hier soll auch betreutes Wohnen möglich sein.

"Heute wollen die Menschen ja möglichst lange selbstständig und zugleich betreut leben. Wir denken an Senioren, aber auch an Menschen mit Handicap", sagt Koenen. Außerdem wird ein Einkaufmarkt gebaut, der schon Ende 2014 eröffnen soll - das Weihnachtsgeschäft wartet. Die Wohnbebauung werde abschnittsweise ab Herbst 2015 bezugsfertig, sagt Koenen.

Die neuen Wohnungen sind mit Landesmitteln gefördert, so dass Zevens-Grundbesitz mit einer Miete zwischen 250 und 300 Euro für die kleinen Appartements rechnet. Dr. Klaus Völling, Architekt aus Goch, habe für die Zevens-Grundbesitz dort ein regelrechtes Stadtquartier geplant, sagt Koenen.

(RP)
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