Kleve Seit 15 Jahren an der Seite der Betriebe

Kleve · Die Kisters Stiftung für Aus- und Weiterbildung feiert Geburtstag - und das mit beachtlichen Zahlen. 83 Auszubildende lernen derzeit an der Boschstraße, dazu kommen 132 Teilnehmer in diversen Weiterbildungs-Maßnahmen.

 Tim Hamacher, Rainer Hendricks und Geschäftsführer Michael Rübo (von links) beim professionellen Gedankenaustausch.

Tim Hamacher, Rainer Hendricks und Geschäftsführer Michael Rübo (von links) beim professionellen Gedankenaustausch.

Foto: Tim Hamacher, Rainer Hendricks und Geschäftsführer Michael Rübo (von links) beim professionellen Gedankenaustausch. Gottfried Evers

Diese Jahresbilanz kann sich durchaus sehen lassen. 15 Prozent Zuwachs bei Umsätzen, Teilnehmerzahlen und Betrieben. Und trotzdem fährt die Kisters Stiftung für Aus- und Weiterbildung keine großen Gewinne ein. "Mit Bildung kann man halt kein Geld verdienen", sagt Geschäftsführer Michael Rübo. Muss man in diesem Fall aber auch nicht, denn die Stiftung hat seit 15 Jahren einen anderen Zweck in Kleve: An der Seite der Betriebe für eine qualitativ hochwertige Ausbildung in der Region zu sorgen.

"Wenn man vergleicht, wo wir angefangen haben, und wo wir heute stehen, muss man sagen, dass wir eine wunderbare Sache geschaffen haben", sagt Rübo. War die Auswahl zu Anfang noch begrenzt, kann man in den Räumlichkeiten an der Boschstraße mittlerweile 19 Berufe ausbilden. Und das wird fleißig genutzt: Die Kisters Stiftung lehrt derzeit 83 Auszubildende, 20 davon haben zum Ausbildungsstart am 1. August angefangen. Sie werden von fünf hauptberuflichen Lehrern ausgebildet, 37 Unternehmen sind bereits Partner in der Verbundausbildung. "Die Ausbildungen sind heute so komplex geworden, dass die Firmen oftmals nicht mehr alle Bereiche abdecken können", erklärt Rainer Hendricks, Leiter der Ausbildung. Der Mechatroniker etwa müsse an aufwendigen Maschinen und Computern lernen - Infrastruktur, die längst nicht jeder Betrieb zur Verfügung hat. Dann springt die Kisters Stiftung ein. Im Regelfall ergänzend zur Ausbildung im Betrieb, in Einzelfällen aber übernimmt man an der Boschstraße auch die komplette Ausbildung. "Unsere Technik ist auf dem neuesten Stand, das kostet natürlich auch", sagt Michael Rübo. Etwa 100 000 Euro Stiftungsgelder stehen jedes Jahr zur Verfügung, um in die Zukunft der Jugendlichen zu investieren. "Wir investieren in die Köpfe und das Know-how der Unternehmen", erklärt Rübo. Und das Ganze ohne wirtschaftlichen Nutzen: "Wir produzieren ja nichts. Obwohl wir das könnten", sagt der Geschäftsführer.

Viele seien überrascht und erstaunt, auf welchem hohen Niveau man ausbilden könne, meint Rainer Hendricks. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Stiftung sich aus rein privaten Geldern finanziert und nicht aus öffentlicher Hand bezuschusst wird. Zum großen Bereich der Ausbildung kommt zusätzlich der der Weiterbildung hinzu.

Auch dort können sich die Zahlen mehr als sehen lassen. 132 Teilnehmer werden in 16 Qualifizierungsmaßnahmen weitergebildet - geschultert wird das von 35 nebenberuflichen Dozenten. Dazu kommen 16 Studienanwärter in Vorkursen für die Hochschule Rhein-Waal. "Das sind junge Erwachsene, die in Asien Tests zur Eignung für die Hochschule bestanden haben und hier auf das Studium in Deutschland vorbereitet werden", erklärt Rübo. Deutsch, Englisch und "europäisches Verhalten" stehen dann auf dem Lehrplan.

All die guten Zahlen täuschen aber nicht darüber hinweg, dass sich die Kisters Stiftung auch für die Zukunft noch Ziele gesetzt hat. Etwa, die Verkehrsanbindung in das Industriegebiet zu verbessern. "Für Auszubildende ohne eigenes Auto ist es manchmal eine große Herausforderung, überhaupt zu uns zu kommen", sagt Rübo.

(lukra)
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