Kreis Kleve Selbsthilfe für den Nachwuchs

Kreis Kleve · Projekt Kinder-Interaktions-Modell (KIM) für Kinder mit Förderbedarf.

 Petra Schumacher und Wolfgang Spreen bei der Unterzeichnung.

Petra Schumacher und Wolfgang Spreen bei der Unterzeichnung.

Foto: privat

Das Projekt "Kinder-Interaktions-Modell" (KIM) richtet sich an Kinder mit besonderem Förderbedarf. Anfang 2014 startete der Kreis Kleve in Kooperation mit der Praxis Apfelbaum das Pilotprojekt, das seitdem zehn Kindern intensivtherapeutisch helfen konnte. KIM verfolgt das Ziel, den Kindern einen Weg zur bestmöglichen Selbsthilfe zu geben, damit sie mehr Selbstständigkeit erlangen können. Landrat Wolfgang Spreen hat sich von der Wirksamkeit der Hilfe überzeugen können und setzt die Förderung in den kommenden zwei Jahren fort. "Das Projekt ist der Beweis dafür, wie gewinnbringend intensivfördernde Hilfe das Lern- und Leistungsverhalten der Kinder positiv beeinflusst", resümiert Spreen. Der Landschaftsverband Rheinland begleitet das Projekt. Anfragen aus anderen Regionen zeigen, dass KIM auch überregional wahrgenommen wird.

"Wir arbeiten in der Einzeltherapie, in Kleingruppen und mit der Gesamtklasse, beziehen Eltern und Schule mit ein", erklärt Petra Schumacher, Inhaberin der Heilpädagogisch-Therapeutischen Praxis Apfelbaum. Ein Ziel ist, dass die Mitschüler und deren Eltern die "besonderen" Kinder verstehen lernen und besser annehmen, so Schumacher. Den Kindern wird dadurch die Möglichkeit gegeben, ohne ständige Hilfe und Begleitung am gemeinsamen Unterricht teilzunehmen. KIM versteht sich als Ergänzung zur stundenweisen Unterstützung durch Sonderpädagogen im Unterricht und als Alternative zur Arbeit der Integrationshelfer. Gewünscht ist, dass ein teilnehmendes Kind so viel Selbstständigkeit erreicht, dass es im weiteren Verlauf der Schullaufbahn keine Integrationshilfe mehr braucht. "Von den zehn Kindern, die 2014 mit der Therapie begonnen haben, konnten drei Kinder schon vor Ablauf der zwei Jahre in die Selbstständigkeit entlassen werden, so dass weitere Kinder nachrücken konnten", freut sich Spreen über den Erfolg. Die Schulen haben die Maßnahme positiv aufgenommen. Sie sehen eine Unterstützung ihrer inklusiven Arbeit. Nach den Sommerferien haben wieder zehn Kinder aus dem Kreis Kleve die Möglichkeit, als KIM-Kinder an dem Projekt teil zu nehmen. "Am besten ist es, wenn die Förderung im Grundschulalter beginnt", so Petra Schumacher. Informationen bietet die Kreisverwaltung unter Telefon 02821 85 132 und 02821 85639.

(RP)
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