Kalkar Skulpturen sollen wieder sichtbar werden

Kalkar · Es geht um Arbeiten der heute in Rheinland-Pfalz lebenden Bildhauerin Anna Kubach-Wilmsen.

 "Quellspirale" heißt diese steinerne Skulptur auf der Wiese neben der Schule. Einst war sie ein Brunnen.

"Quellspirale" heißt diese steinerne Skulptur auf der Wiese neben der Schule. Einst war sie ein Brunnen.

Foto: Anja Settnik

Anna Kubach-Wilmsen ist in ihrer heutigen Heimat Bad Münster am Stein / Rheinland-Pfalz eine bekannte Bildhauerin. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Wolfgang Kubach, der 2007 starb, arbeitete sie jahrzehntelang vorwiegend mit dem Werkstoff Stein. Die in Appeldorn geborene Kubach-Wilmsen verließ Kalkar, als sie zum Kunststudium nach München ging, doch einige Auftragsarbeiten übernahm sie für ihre Heimat. Die Brunnen im öffentlichen Raum gerieten nach 40, 50 Jahren beinahe in Vergessenheit, eine Skulptur, für die der rechte Ort fehlte, ist inzwischen sogar eingelagert. Der Kulturausschuss der Stadt Kalkar möchte die Arbeiten nun zurück ins Bewusstsein der Kalkarer holen. Die Forum-Fraktion stellte im vergangnen Herbst einen entsprechenden Antrag.

Es sind recht unterschiedliche Werke, die die Tante des Kalkarer Künstlers Christoph Wilmsen-Wiegmann für ihre Geburtsstadt schuf. Da sind zwei als Brunnen angelegte Stein-Skulpturen, die noch an Ort und Stelle liegen, durch Bebauung und Änderungen an den Grundstücken jedoch inzwischen kaum mehr zu sehen sind. Die Politiker sind sich einig darüber, dass sie um einige Meter verlagert werden müssen. Der sogenannte "Fischbrunnen" ist in Hönnepel auf dem Gelände der alten Schule zu finden, die "Quellspirale" liegt gleich am Zaun einer Wiese, die zur Heinrich-Eger-Grundschule Appeldorn gehört. Wasser sprudelt aus den beiden Brunnen schon lange keines mehr, aber zumindest die Hönnepeler wollen, dass ihr Fischbrunnen wieder plätschert. Finanzieren will die Dorfgemeinschaft die technische Sanierung des Kunstwerks selbst.

Dann gibt es noch den Grundstein der ehemaligen Altkalkarer Schule, der im Museum untergebracht ist, ein Relief an der Giebelwand des ehemaligen Appeldorner Gemeindehauses (dort muss die Aufhängung erneuert werden) und das wohl auffälligste Werk, das für einigen Frohsinn sorgen dürfte, wenn es wieder aufgestellt wird: eine große Bronze-Skulptur der "Bremer Stadtmusikanten". Kulturamtschef Harald Münzner erklärt: "Anders als beim bekannten Vorbild vor dem norddeutschen Rathaus sind Kalkars Stadtmusikanten anders angeordnet: Zwar trägt der Esel den Hund, die Katze und den Hahn, die blicken aber in unterschiedliche Richtungen." Das wirkt weniger brav als bei dem bekannten Vorbild, zumal die einzelnen Tierfiguren auch recht eigenwillig sind: die Katze mager, der Hund mit langem, nach oben gestrecken Hals, der Esel lässt ergeben den Kopf hängen, der Hahn steht auf überraschend kräftigen Beinen.

 Die Bronzeskulptur "Stadtmusikanten" ist seit Jahren eingelagert und soll zurück in den öffentlichen Raum.

Die Bronzeskulptur "Stadtmusikanten" ist seit Jahren eingelagert und soll zurück in den öffentlichen Raum.

Foto: Settnik

Diese vier zeitlosen Kinderlieblinge sollen zurück in die Nähe des Nachwuchses: Vermutlich wird die Skulptur an der Zuwegung zum Kolping-Kindergarten hinter der Altkalkarer Pankratius-Kirche aufgestellt.

(RP)
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