Niederrhein So vielseitig ist der Niederrhein

Niederrhein · Die Region hat viel zu bieten. Die passionierte Ausdauersportlerin Annette Wozny-Koepp aus Goch empfiehlt eine Fahrradtour auf dem "Planetenweg" in Rees oder kombinierte Kanu- und Radtouren auf und entlang der Niers.

 Annette Wozny-Koepp ist viel mit dem Rad unterwegs.

Annette Wozny-Koepp ist viel mit dem Rad unterwegs.

Foto: PR

"Wer Phantasie studieren möchte, der sollte ein paar Semester an den Niederrhein kommen", wusste schon der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch. "Burgen gibt's. Schlösser gibt's und Wasserschlösser, Windmühlen und Wassermühlen, Kirchturmspitzen, Fähren und Inseln, Kunst im Schloss Moyland, Karneval in Keppeln, und komm mir nun keiner, und sach', er sei nicht genannt worden." Ein wenig mehr hat die Region dann aber doch zu bieten. Und deshalb hat Annette Wozny-Koepp die Vielzahl aller Möglichkeiten in zwei Büchern namens "Erlebnistouren - Typisch Niederrhein" festgehalten. Sie sind im Pagina Verlag erschienen und kosten jeweils 14,95 Euro.

Zwar stammt Annette Wozny-Koepp gebürtig aus dem Ruhrgebiet und hat in Ravensburg studiert, doch vor mehr als 30 Jahren verschlug es die Diplom-Betriebswirtin für den Fachbereich Touristik an den Niederrhein und in ihre Wahlheimat Goch. Als passionierte Ausdauersportlerin empfand sie die weitgehend hügellose Landschaft des Niederrheins als Einladung für autofreie Erkundungstouren: "Vor allem die Deiche sind ein Paradies für Radler und Inline-Skater", sagt Annette Wozny-Koepp und lobt sogleich "den spiegelglatten Asphalt, den unendlich weiten Blick über Rhein und Felder und die reiche Tierwelt mit Störchen im Sommer und arktischen Wildgänsen im Winter".

Ihre Empfehlungen reichen von Wanderwegen, Fahrrad- und Segway-Touren über Fahrten mit dem Paddelboot und Gasballon bis zu Ausritten auf Pferden, Kamelen und Dromedaren. Wenn Freunde zu Besuch kommen, setzen Annette Wozny-Koepp und ihr Mann Hansi gern auf bewährte Touren - je nach sportlichem Anreiz für Einsteiger oder Fortgeschrittene. Dazu gehört die Fahrradtour auf dem "Planetenweg" mit einem Besuch der Reeser Innenstadt mit ihrer Rheinpromenade und den mittelalterlichen Befestigungsanlagen.

Der Planetenweg veranschaulicht die Dimensionen unseres Sonnensystems und macht die Abstände zwischen den einzelnen Planeten deutlich - im Maßstab eins zu einer Milliarde. Anstatt an der großen Sonnenkugel auf dem Bärenwall in Rees zu beginnen, empfiehlt die Autorin die umgekehrte Reihenfolge. Vom Sportplatz in Mehr geht es zunächst am (mittlerweile nicht mehr als Planeten eingestuften) Pluto auf dem gut ausgebauten Fahrradweg in Richtung Rees. Neptun und Uranus, stets durch Bronzetafeln mit plastischen Informationen versehen, liegen auf den ersten Kilometern noch vergleichsweise weit voneinander entfernt. Doch je näher die Reeser Sonne kommt, desto geringer werden die Abstände.

Ab der Überquerung der Kreisstraße in Bergswick bündeln sich Saturn, Jupiter, Mars, Erde, Venus und Merkur auf den letzten anderthalb Kilometern, an deren Ende auch der Skulpturenpark an der Stadtmauer liegt. Ab dem 21. Mai werden dort wieder Künstler aus Deutschland und den Niederlanden drei Jahre lang ihre Skulpturen ausstellen. Nach einer Stärkung in einem der Reeser Restaurants mit Rheinblick oder am Markt geht es dann, rund ums Reeser Meer, zurück zum Ausgangspunkt in Mehr, wo sich für Auswärtige eine Übernachtung auf dem Traberhof Scholl anbietet. Der junge Landwirt Andreas Scholl ist nicht nur für seine Gastfreundschaft bekannt, sondern auch für seine Cartoons, die er in Büchern und vielen Ausstellungen mit der Öffentlichkeit teilt.

Fortgeschrittenen Niederrhein-Reisenden empfiehlt Annette Wozny-Koepp eine kombinierte Kanu- und Radtour auf und entlang der Niers. Sie beginnt am Wasserschloss Wissen in der Nähe von Weeze und führt vier Stunden lang im Kanu bis zum Gocher Stadtpark. Auf dieser 16 Kilometer langen Strecke kann die Strömung der Niers muskelschonend genutzt werden. Der Rückweg, entgegen der Strömung, erfolgt dann bei einer anderthalbstündigen Radtour auf dem Nierswanderweg.

Die Fahrräder können vorher am Ziel deponiert werden, zum Beispiel durch einen entsprechenden Service des Bootsverleihers. "Auf der Niers erlebt man den Niederrhein von seiner reizvollsten Seite", verspricht Annette Wozny-Koepp. "Man paddelt durch unberührte Landschaften, vorbei an historischen Ortskernen und alten Wassermühlen, Natur- und Vogelschutzgebieten sowie typisch niederrheinischen Auen."

Wer sich von der Buchautorin höchstpersönlich den Niederrhein nahebringen lassen will, der kann Annette Wozny-Koepp unter www.wozny-inspiration.de als Gästeführerin buchen.

Zudem ist sie als Referentin mit ihrer "Liebeserklärung an den Niederrhein" unterwegs, schaut mit ihren Vortragsreihen aber auch gern über den heimischen Tellerrand hinaus, beispielsweise mit VHS-Vorträgen über Cornwall, Südafrika, Neuseeland und Namibia.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort