Kleve So wird Kleves neues Pfarrzentrum

Kleve · Der Siegerentwurf für den Neubau der Kirchengemeinde St. Mariä Himmelfahrt ist gefunden. Direkt an der Stiftskirche werden 3300 Quadratmeter bebaut. Auch zwei Wohnhäuser sollen errichtet werden. Kostenfrage ist noch ungeklärt.

 Der Kirchenvorstand freut sich auf das Projekt (v.l.): Propst Johannes Mecking, Gertrud Kersjes, Auke Brattinga, Hans Hussmann und Wolfgang Böhmer.

Der Kirchenvorstand freut sich auf das Projekt (v.l.): Propst Johannes Mecking, Gertrud Kersjes, Auke Brattinga, Hans Hussmann und Wolfgang Böhmer.

Foto: Marc Cattelaens

Vom Morgen bis zum späten Nachmittag hat das Preisgericht getagt, dann endlich war der passende Entwurf gefunden. Das Büro Hahn Helten & Assoziierte aus Aachen ging als erster Sieger aus dem Architektenwettbewerb hervor, den die katholische Kirchengemeinde St. Mariä Himmelfahrt in der Klever Oberstadt ausgeschrieben hatte. Der Kirchenvorstand wird nun mit dem Architekturbüro besprechen, wie genau der Entwurf für das neue Pfarrzentrum umgesetzt werden kann.

Die Pfarrgemeinde will ihre Liegenschaften zwischen Kapitelstraße, Nassauermauer und Von-Galen-Straße neu ordnen. Das zentral gelegene, rund 3300 Quadratmeter umfassende Grundstück ist derzeit mit einem Kinder- und Jugendzentrum sowie dem Pfarrheim mit Pfarrverwaltung und Pfarrwohnung bebaut. Für die Neustrukturierung soll die vorhandene Bausubstanz abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden.

 3300 Quadratmeter umfasst das (hier rot umrandete) Areal in direkter Nähe der Stiftskirche. Neben dem Pfarrzentrum werden noch zwei Wohnhäuser gebaut.

3300 Quadratmeter umfasst das (hier rot umrandete) Areal in direkter Nähe der Stiftskirche. Neben dem Pfarrzentrum werden noch zwei Wohnhäuser gebaut.

Foto: Marc Cattelaens

Im nördlichen Teil des Grundstücks ist vorgesehen, ein repräsentatives Pfarrheim mit einer Nutzfläche von 150 Quadratmetern unter anderem mit einem Saal und zwei Gruppenräumen entstehen zu lassen. Angegliedert wird die Pfarrverwaltung. Außerdem werden zwei jeweils 80 Quadratmeter große und mit einem zusätzlichen Arbeitszimmer ausgestattete Wohnungen für Priester sowie eine Gästewohnung errichtet. Abgerundet wird das Großprojekt an der Nassauermauer im südlichen Abschnitt durch zwei Wohnblöcke. Barrierefrei und hochwertig sollen sie gestaltet werden, hieß es bei der Präsentation des Vorhabens.

Acht Büros, aus dem Raum von Münster bis Aachen, die vom Kirchenvorstand ausgewählt wurden, haben sich an dem Wettbewerb beteiligt. Ausgelobt wurde ein Preisgeld von insgesamt 17.000 Euro, wobei 8000 Euro nun an den Sieger Hahn Helten gehen.

 Der Siegerentwurf des Architekturbüros Hahn Helten & Assoziierte aus Aachen. Die Wände des Pfarrzentrums sind aus Ziegel.

Der Siegerentwurf des Architekturbüros Hahn Helten & Assoziierte aus Aachen. Die Wände des Pfarrzentrums sind aus Ziegel.

Foto: Marc Cattelaens

Propst Johannes Mecking ist vom den Entwurf begeistert. "Was dort geplant wurde, entspricht allen Anforderungen einer Kirchengemeinde an einen Treffpunkt. Die Pfarrverwaltung wird bald barrierefrei sein, auch das ist wichtig", sagt er. Die bisherigen Gebäude seien gleichzeitig zu groß und mit zu wenig nutzbarer Fläche ausgestattet. Eine weitere Nutzung nach einer Renovierung würde die Gemeinde auch aufgrund hoher Energiekosten zu teuer kommen, so Mecking.

Der Siegerentwurf ordnet Pfarrheim, -verwaltung und Priesterwohnungen ums Eck Kapitelstraße/Von-Galen-Straße an. Das Pfarrzentrum ist mit einem Spitz zulaufendem Giebel gestaltet. Drei Stockwerke werden die Gebäude haben. Die Wände sind aus Ziegel. Zwischen Pfarrzentrum und Wohnungen erstreckt sich ein Platz.

Architekt Prof. Volker Drost hat als Preisrichter mit über die Preisvergabe entschieden. Er sieht im Entwurf, eine "spannungsreiche Positionierung von Verwaltungsgebäude, Pfarrheim und Wohnungen". Drost weiter: "Der fein ausformulierte Platz ist eine perfekte Ergänzung zum Kirchplatz, der aber nicht in Konkurrenz tritt." Hans Hussmann vom Kirchenvorstand findet, "dass sich die geplanten Gebäude gut ins Stadtbild einfügen. Pfarrheim und -verwaltung sind leicht als kirchliche Gebäude erkennbar."

Ein Budget für das Projekt gebe es noch nicht, so der Kirchenvorstand. Die Kosten müssten nun mit dem Aachener Büro besprochen werden. Danach werde der Kirchenvorstand entscheiden, was umgesetzt wird. Man plant, mit dem Bau im Herbst 2018 beginnen und das Vorhaben Ende 2019 abschließen zu können.

(RP)
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