"Es flogen ihm hundert Herzen zu im ersten Augenblicke", schrieb Robert Schumann über das Antrittskonzert von Felix Mendelssohn Bartholdy in der Musikstadt Leipzig - und so lautet auch der Titel des Klever Konzertes. 1835 übernahm Mendelssohn die Leitung der Leipziger Gewandhauskonzerte. Das einstige Wunderkind wurde innerhalb kürzester Zeit zur zentralen Künstlergestalt der sächsischen Stadt - und zu einem veritablen Kosmopoliten. Seine Beziehungen reichten bald rund um den Globus, in ganz Europa pflegte er Freundschaften und Beziehungen.

Der junge Komponist Robert Volkmann traf Mendelssohn in seiner Leipziger Jugend- und Studienzeit. Hector Berlioz lernte ihn in Rom kennen und schätzen. Er besuchte ihn in Leipzig und schwärmte von seinen Kompositionen und der Probenarbeit mit dem Gewandhausorchester. Mendelssohn lästerte zwar auch über den exzentrischen französischen Kollegen, führte jedoch Werke aus seiner Feder in Leipzig auf. Im Konzert werden Berlioz' "La mort d' Ophelie" für Violoncello und Orchester sowie die "Reverie et Caprice" op. 8 für Violine und Streicher sowie Volkmanns Serenade d-moll mit Solo-Cello zu hören sein. Kein Orchester könnte dieses Konzert besser präsentieren, als das Mendelssohn Kammerorchester Leipzig unter der Leitung des Cellisten Peter Bruns. Die Solo-Violinistin Sophia Jaffé entstammt einer Berliner Musikerfamilie, debütierte siebenjährig in der Berliner Philharmonie und verpasst dem dramaturgisch entwickelten Programm mit brilliantem Feinschliff einige Klang-Karat extra.

Um 19 Uhr gibt Andreas Daams die Konzerteinführung "Das dritte Ohr". Konzertkarten (16 €/Schüler und Studenten: 8 €) im Bürgerbüro der Stadt Kleve (Tel. 0049-2821-84600) und an der Abendkasse.