Kreis Kleve Sozialwahl: Die Zukunft wählen

Kreis Kleve · Noch bis Ende Mai läuft auch im Kreis Kleve die Sozialwahl 2011: Gesetzlich Versicherte können die Mitglieder der Verwaltungsräte ihrer Kassen mitbestimmen. Wahlbeteiligung bisher eher verhalten.

Sozialwahl 2011 - die Fakten
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Foto: dapd

Rote Briefumschläge, die mit einem Lächeln versehen sind: In Zeitungsanzeigen und von Plakatwänden auch im Kreis Kleve halten Menschen verschiedenen Alters diese Kuverts entgegen. Der Slogan dazu lautet "Zukunft wählen". Aufgerufen wird zur Teilnahme an der Sozialwahl 2011. Noch bis Ende Mai können gesetzlich Versicherte die Mitglieder der Verwaltungsräte ihrer Kassen bestimmen.

Mitbestimmungsorgan

"Es ist das wichtigste Mitbestimmungsorgan der Krankenkassen", erklärt Barbara Nickesen, Regionaldirektorin der AOK im Kreis Kleve. Aufgabe des Verwaltungsrates ist es, den Vorstand zu wählen und anschließend zu kontrollieren. Außerdem werden dem Stimmenverhältnis des Verwaltungsrates entsprechend auch die Widerspruchsausschüsse besetzt. "Wenn Patienten mit unseren Entscheidungen nicht einverstanden sind, trifft sich dieses Gremium", so Nickesen. Der Verwaltungsrat bestimme auch mit darüber, welche Leistungen eine Krankenkasse anbietet, berichtet Volker Dorissen von der DAK im Kreis Kleve - "zum Beispiel, welche Reha-Maßnahmen oder Präventionsprogramme es gibt."

Seit einigen Wochen wird intensiv für die Sozialwahl geworben. Damit wolle man "Aufmerksamkeit schaffen", so Dirk von der Heide, Sprecher der Deutschen Rentenversicherung. Die entsprechenden Unterlagen und damit auch den knallroten Wahlbrief hat jeder Versicherte bereits erhalten.

Beim letzten Mal, 2005, lag die Wahlbeteiligung im Schnitt nur bei einem Drittel. Die Rückmeldung in den Geschäftsstellen ist auch in diesem Jahr, das hört man von den verschiedenen Krankenkassen im Kreis Kleve, eher verhalten. "Ich schätze, es wird wieder eine Wahlbeteiligung von 20 bis 30 Prozent geben", meint Günter van Elten, Geschäftsstellen-Leiter der Barmer Krankenkasse. "Viele denken sich wahrscheinlich: Was kann ich als kleiner Versicherter schon ausrichten", versucht van Elten diese Zahlen zu erklären. Vielleicht gebe es aber auch eine generelle Wahlmüdigkeit, spekuliert er.

Zur Wahl stehen keine Kandidaten, sondern Listen. Abhängig von der jeweiligen Kasse wird regional oder bundesweit gewählt. In der Regel handelt es sich um Versichtenvereinigungen, sowie Arbeitgeber- und Arbeitnehmervereinigungen, die sich zur Wahl stellen.

Stichtag 1. Juni

Die Gewerkschaft Verdi gehört auch dazu. "Unsere Aufgabe ist es, dass im Sinne der Versicherten das Geld eingesetzt wird", so Thomas Kreuer, Verdi-Geschäftsführer des Bezirks Niederrhein. Bis Ende Mai müssen die Briefe abgeschickt werden: Stichtag ist der 1. Juni. Viele müssen zweimal wählen, denn Renten- und Krankenversicherung haben verschiedene Abstimmungen.

(RP)
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