Leichtathletik 24. Gocher Steintorlauf kratzt am Rekord

Kleve · Mit 1720 Läufern gehört die gestrige Ausgabe zu den erfolgreichsten. Lokalmatador Kai Schmidt siegt zudem im 5-Kilometer-Lauf.

Mitten auf dem Fußballplatz im Gocher Hubert-Houben Stadion bot sich gestern beim 24. Gocher Steintorlauf ein buntes Bild. An der einen Seite spielten die schon etwas größeren Kinder auf zwei mittelgroße Tore Fußball, auf der anderen Seite hatten die noch etwas kleineren Kinder auf der Hüpfburg sichtlich Spaß. Für sie gab es nebenan auch direkt einen Bereich, wo sie sich schminken lassen konnten - kleine Feen und Prinzessinnen nahmen dieses Angebot gerne war.

Die Organisatoren des Gocher Steintorlaufs hatten ihr Versprechen, eine Veranstaltung für die ganze Familie auszurichten, damit mehr als nur gehalten und wurden am gestrigen Sonntag dafür nicht nur mit schönem Wetter, sondern auch mit einer tollen Stimmung und einer prächtigen Resonanz belohnt. "Ich schätze, dass wir zeitweise um die 3.000 Zuschauer im Stadion hatten", meinte Johannes Artz, erster Vorsitzender des Lauftreffs von Viktoria Goch, der die Veranstaltung seit jeher organisiert. Der 24. Steintorlauf war damit einer der erfolgreichsten aller Zeiten. Dies belegte auch die Teilnehmerzahl, die mit Nachmeldungen auf zirka 1720 Starter geschätzt wurde. "Wir hatten im Jubiläumsjahr mit 1750 Anmeldungen die bisher meisten Läufer am Start. In diesem Jahr sind wir also im Bereich der Bestmarke", sagte ein zufriedener Artz. Gefragt waren gestern besonders die Kinder- und Schülerläufe sowie der 2.000-Meter-Lauf der Hobbygruppen. "Dieser Wettbewerb für Hobbyläufer ist ja ein richtiges Gocher Merkmal. Den gibt's in der Form ja nirgendwo. Und man hat heute wieder gesehen, wie gut er angenommen wird und wie man mit ihm auch junge Menschen heranholt", so Laurenz Thissen, der auch gestern wieder das Geschehen auf der Bahn mit dem gewohnten sicheren Durchblick und seines schier endlosen Wissens über die Athleten aus dem Kreis kommentierte.

Für Artz war auch in diesem Jahr der Hobbygruppenlauf wieder ein besonderer. "Das ist mein Steckenpferd, welches mir sehr am Herzen liegt. Wir wollen eine Breitensportveranstaltung für Jedermann und Familien sein, so dass vielleicht der ein oder andere über Firmen oder Schüler über ihre Schulen zum Laufen kommen und Spaß dabei haben. Der Spaß steht bei uns nämlich im Vordergrund", erklärte Artz. Verbesserungsbedarf gebe es aber durchaus, wie der erste Vorsitzender des Viktoria-Lauftreffs verrät. "Beim Lauf der weiterführenden Schulen geht noch mehr. Daran müssen wir arbeiten", meinte Artz. Eine Verbesserung in diesem Jahr sei aber schon die Verlegung vom Samstag auf einen Sonntag gewesen, die ursprünglich nur wegen dem vorgestern stattfinden Courage-Festival so getroffen wurde. "Ich glaube, dass der Sonntag für Familien geeigneter ist. Viele müssen samstags noch arbeiten und sonntags können sie dann eher. Das hat man denke ich auch an den diesjährigen Zuschauerzahlen gesehen", vermutet Artz. Der Termin soll deshalb auch im nächsten Jahr, wenn der Gocher Steintorlauf voraussichtlich am Sonntag, 18. Juni 2017, veranstaltet wird, beibehalten werden.

Über die vollen Ränge freuten sich auch die Sportler gestern. "Es hat hier einfach Spaß gemacht zu laufen. Besonders die letzten Meter auf der Zielgeraden waren schön. Das ist jedes Mal wieder eine schöne Belohnung für die ganze Arbeit", meinte Pfalzdorfs Läufer-Urgestein Theo Aymanns, der seit dem allerersten Steintorlauf dabei ist und bislang noch keinen verpasst hat. Gestern ging er erneut - wie in den meisten Jahren zuvor auch - doppelt an den Start. "Ich kann zwar nicht mehr mit den Jungen vorne mithalten, aber es ist trotzdem immer wieder schön", betonte Aymanns. Er erinnere sich zwar noch gerne an die Läufe zurück, die nicht wie seit drei Jahren im Gocher Hubert-Houben-Stadion ausgetragen werden, sondern am Gocher Wahrzeichen, dem Steintor, waren. "Aber auch das Gocher Stadion hat seinen Reiz", meinte Aymanns. Johannes Artz schaute gestern immerhin zufrieden auf diese drei Jahre zurück. "Am Anfang waren ja viele mit dem Stadion nicht zufrieden und haben gemeckert, aber ich glaube, wer heute gesehen hat, was wir auf dem Rasen veranstalten konnten, hat verstanden, warum wir ins Stadion gewechselt sind", so Artz.

Auch aus sportlicher Sicht war der 24. Gocher Steintorlauf ein voller Erfolg für die gastgebende Viktoria. Mit Kai Schmidt gewann ein Athlet der Weberstädter den fünf-Kilometer-Lauf in 17:01 Minuten. "Meine Saison war bisher verkorkst. Deshalb bin ich mit meiner Leistung voll und ganz zufrieden. Eine bessere Zeit war heute einfach nicht drin", sagte Schmidt. Die beste Frau über die 5.000 Meter war Anette Joeken vom VfL Merkur Kleve mit 21:08 Minuten.

Im 10-Kilometer-Lauf schaffte Armin Gero Beus vom SV Sonsbeck die Titelverteidigung. Er kam nach 36:05 Minuten vor Melchior van de Pol (36:13 Minuten) ins Ziel. "Der Lauf hat heute Spaß gemacht. Mein Ziel war es, vorne mitzuhalten. Das hat geklappt. Ich bin zufrieden", so Beus. Als schnellste Frau wurde die Letztjahres-Zweite, Michaela Born (TSV Weeze), gekürt. Sie überschritt nach 42:49 Minuten die Ziellinie.

(RP)
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