Fußball Akpinar beerbt von Kuczkowski

Kleve · Die nächste Personalie beim 1. FC Kleve ist geklärt. Nächster Trainer des Fußball-Landesligisten wird dessen ehemaliger Spieler Umut Akpinar.

Umut Akpinar (rechts): Vor zwei Jahren beendete er seine Karriere als Spieler des Klever Landesligateams. Zur neuen Saison wird er dessen Trainer.

Umut Akpinar (rechts): Vor zwei Jahren beendete er seine Karriere als Spieler des Klever Landesligateams. Zur neuen Saison wird er dessen Trainer.

Foto: Stade

In diesen Tagen zeigte Umut Akpinar abermals seine Verbundenheit zum 1. FC Kleve. 600 Spiele hat der heute 39-Jährige in fast zwei Jahrzehnten als Aktiver auf dem Platz für die Rot-Blauen und vor der Fusion für den VfB Kleve 03 absolviert. Im kommenden Sommer übernimmt der jetzige Coach der Klever Bezirksliga-Mannschaft den Trainerposten beim dortigen Landesliga-Team. Die Stelle war nach dem verkündeten Rücktritt von FCK-Coach Thomas von Kuczkowski zum Ende der laufenden Saison vakant gewesen. Für Akpinar ist es ein weiterer großer Schritt in seiner ohnehin schon erfolgreichen Fußball-Karriere, die ihn bis in die Regionalliga führte.

Die Entscheidung fällte Akpinar in engem Schulterschluss mit dem FC-Vorstand und dem sportlichen Leiter Georg Kreß bereits vor "zwei, drei Wochen", wie Kreß verriet. Zwar habe es auch noch andere, auswärtige Kandidaten für den Trainer-Job gegeben, doch man habe sich letztlich für Akpinar entschieden. Die Klever Anhänger, wo der ehemalige Abwehrspieler und Klever Urgestein auch nach Beendigung seiner aktiven Karriere vor rund anderthalb Jahren eine große Fangemeinde besitzt, befürworteten diesen Entschluss am vergangenen Wochenende in den sozialen Netzwerken.

 Mike Terfloth, Kapitän des Landesligisten.

Mike Terfloth, Kapitän des Landesligisten.

Foto: Evers

Gleiches galt auch für das Landesliga-Team des 1. FC Kleve, das am Freitagabend informiert wurde. "Alle sind zufrieden mit der Entscheidung. Ich kenne Umut ja noch aus unserer gemeinsamen Zeit als Spieler. Wir haben ein super Verhältnis. Er ist ein Typ, der der Mannschaft gut tun wird", sagt Kleves Kapitän Mike Terfloth, der auch die derzeitige Arbeit Akpinars beim Reserve-Team lobt: "Der Zusammenhalt bei der zweiten Mannschaft ist auch dank Umut super. Ich denke, dass er das auch bei uns so schaffen wird."

Für Georg Kreß bringt Akpinar jedenfalls alles mit, was man als erfolgreicher Trainer haben muss: "Er ist eine Persönlichkeit mit offenem Visier. Man kann sich mit ihm auch mal streiten, aber am nächsten Tag ist dann auch alles wieder gut. Außerdem hat er diese Erfolgsbesessenheit, die man auch als Trainer benötigt. Zudem gefällt mir, wie er vor eine Mannschaft tritt. Das habe ich in den vergangenen Tagen noch selbst beobachten können, als ich ihn bei der zweiten Mannschaft in der Kabine beobachtet habe."

Georg Kreß wacht über die sportlichen Belange im Verein.

Georg Kreß wacht über die sportlichen Belange im Verein.

Foto: Evers

Angesprochen auf die geringe Trainer-Erfahrung, die Akpinar nach erst anderthalb Jahren an der Seitenlinie vorweist, nannte Kreß gestern ganz kurz und knapp nur einen Namen: "Julian Nagelsmann." Der derzeitige Trainer des Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim ist mit 29 Jahren der jüngste hauptamtliche Coach in der Bundesliga-Geschichte und hat mit den Badenern in dieser Saison schon beachtlichen Erfolg gehabt. "Man muss einen jungen Trainer einfach mal reinschmeißen", findet Kreß.

Akpinar sei deshalb schon früh als möglicher Nachfolgekandidat von Thomas von Kuczkowski, dessen Arbeit Kreß auch gestern wieder lobte, im Gespräch gewesen. Der Verein wollte allerdings erst einen neuen Coach für die zweite Mannschaft präsentieren können, ehe man Akpinar als neuen Landesliga-Trainer vorstellen wollte, verrät Kreß. "Mit Torben Sowinski haben wir aber auch da eine optimale Lösung gefunden", meint der sportliche Leiter. Da künftig bis zu acht gute Spieler aus der Jugend hochkommen würden, die über die zweite Mannschaft den Sprung in die Erste schaffen sollen, sei diese Personalie ebenfalls wichtig gewesen.

Erst die Verpflichtung von Sowinski machte also den Weg für Akpinar in die nächsthöhere Liga als Trainer frei. Diese sei für ihn als Sportler auch ein Reiz gewesen, erklärte Kreß anhand der Gespräche mit dem 39-Jährigen. "Was ich dabei bemerkenswert und toll finde: Umut hat immer gesagt, dass er uns völlig freie Hand lässt, und er das macht, wo wir ihn sehen."

Akpinar selbst war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

(pets)
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