Fußball Alemannia droht Anschluss zu verlieren

Kleve · Bezirksliga-Aufsteiger Pfalzdorf hat es schwer in der neuen Liga. Erst zwei Punkte nach elf Spielen.

 Trainer Thomas Erkens hadert mit Fehlern seiner Spieler.

Trainer Thomas Erkens hadert mit Fehlern seiner Spieler.

Foto: Stade

Mit dem Ziel Klassenerhalt ist Aufsteiger Alemannia Pfalzdorf in die Bezirksligasaison gestartet. Trainer Thomas Erkens sprach vor der Saison von einer herausfordernden Aufgabe. Er sollte recht behalten: Nach dem ersten Drittel der Spielzeit haben die Alemannen erst zwei Punkte geholt. Acht Punkte Rückstand sind es derzeit auf den Relegationsplatz. "Der bisherige Saisonverlauf ist für uns natürlich frustrierend", gestand Erkens nach dem 1:3 in Hamminkeln.

Verbesserungsbedarf hat der Coach in der laufenden Spielzeit vor allem im Bereich der individuellen Fehler und bei der Leistungskonstanz ausgemacht. Gerade gegen die Teams aus der unteren Tabellenhälfte müsse man stets über die vollen 90 Minuten an die Leistungsgrenze gehen, um sich im Abstiegskampf zu behaupten. Gegen Hamminkeln beispielsweise zeigte die Alemannia zuletzt eine gute erste Halbzeit, ließ aber im zweiten Durchgang nach. Zwei Wochen zuvor war die VfB-Offensive in Haldern (0:2) zu nachlässig und vergab in einem von Pfalzdorf dominierten zweiten Durchgang mehrere Großchancen, die für einen Punktgewinn gereicht hätten.

Für das Team vom Gocher Berg ist der Abstiegskampf nicht neu: Ohne negativen Unterton lässt sich die erste Mannschaft des Vereins als "Fahrstuhl-Mannschaft" bezeichnen, die wiederholt zwischen Kreisliga A und Bezirksliga pendelte. 2009 stiegen die Alemannen in die Bezirksliga auf, 2010 folgte der Abstieg. Nach zwei Kreisliga-A-Jahren schaffte das Team 2013 erneut den Aufstieg und dort den Klassenerhalt, bevor es zwei Jahre später zurück in die A-Liga ging - mit jetzt erfolgten Wiederaufstieg.

Die Schwierigkeiten in der höheren Klasse sind auch vor dem Hintergrund der Vereinsstruktur zu sehen: Für personelle Sprünge sind in Pfalzdorf keine Mittel vorhanden. So konnte der Weggang von Führungsspieler Christian Offermanns nicht aufgefangen werden. Kompensiert werden konnte auch nicht der verletzungsbedingte längere Ausfall von Stürmer Marcel Ranft, der in der Aufstiegssaison 21 Treffer erzielt hatte.

Große Umbrüche sind aber auch nicht das Ziel der Alemannia. Die Seniorenabteilung setzte in den vergangenen Jahren vielmehr auf behutsame Veränderung, vielfach mit Neuzugängen aus der eigenen Jugend. Spieler wie der 18 Jahre alte Nils Mildenberger und der 19-jährige Daniel Granitza wurden aus der eigenen A-Jugend (Leistungsklasse) an den Seniorenbereich herangeführt und fügen sich nun in den eingeschweißten Mannschaftskern ein. Die Jugendtrainer bestätigen, dass die enge Vernetzung mit dem Seniorenbereich zudem ein guter Anreiz für die Nachwuchsspieler sei.

Aber auch ohne große Umbrüche: Pfalzdorf wird nicht locker lassen und in der Bezirksliga weiter daran arbeiten, endlich den ersten Dreier der Saison einzufahren. Schließlich gehört der zähe Abstiegskampf in der Bezirksliga genauso zur Vereinstradition wie die Aufstiegsrennen in der Kreisliga A.

(RP)
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