Judo Alexe: "Ich will gewinnen"
Kleve · Die 14-jährige Judo-Kampfsportlerin aus Zyfflich ist aktuelle niederländische Meisterin in der Jugendklasse bis 15 Jahre.
Die japanische Kampfsportart Judo heißt wörtlich eigentlich "sanfter Weg", doch wenn die 14-jährige Alexe Wagemaker aus Zyfflich auf die Matte geht, dann gibt es nur ein Ziel: "Ich will immer gewinnen!" Bei den niederländischen Judo-Meisterschaften ließ sie kürzlich den Worten auch Taten folgen. In der Gewichtsklasse bis 48 kg wurde sie Niederländische Meisterin der Jugendlichen bis 15 Jahre.
"Eigentlich wollte ich ja früher Pony reiten", erzählt die junge Niederländerin, die schon im Alter von fünf Jahren bei Asahi Kleve mit Judo begann. Ein halbes Jahr später wechselte sie zu St. Anthonius in Beek-Ubbergen, gar nicht so weit vom Elternhaus in Zyfflich entfernt. Neben Mutter Clarine und Vater Matthé wohnen in dem ehemaligen Bauernhaus noch zwei Schwestern und ein Bruder.
"Alexe hat Kampfgeist, auch wenn sie am Boden liegt", sagt Vater Matthé Wagemaker, der mittlerweile selbst Spaß an der Kampfsportart gefunden hat. Bis zum 12. Lebensjahr trainierte das ehrgeizige Mädchen in Nimwegen bei der Judoschule Theunissen, seit knapp drei Jahren tritt sie nun bei Top Judo Nijmegen auf die Matte. Dort versammeln sich die Talente aus der Region. Zwei Teilnehmer waren im Sommer sogar bei den Olympischen Spielen in Rio dabei.
Schon früh zeigte sich, dass Alexe besser kämpft als andere gleichaltrige Sportlerinnen. Als 12- und 13-Jährige kam sie bei den Niederländischen Meisterschaften jeweils auf den dritten Platz, in diesem Jahr gelang ihr der große Wurf. In Apeldoorn waren 28 Teilnehmerinnen aus sieben Bezirken dabei, um den Titel unter sich auszukämpfen. Richtig spannend wurde es bereits im Achtelfinale, als Alexe gegen eine starke Gegnerin auf die Matte musste und nach großem Kampf erst in letzter Sekunde mit Ippon gewann (ein ganzer Punkt, der stets den Sieg bedeutet).
Danach war die 14-Jährige nicht mehr aufzuhalten und holte sich souverän den niederländischen Titel. "Das war schon ein großer Druck. Schließlich war sie die Favoritin", sagt Vater Matthé.
Um auf höchstem Niveau mitzuhalten, trainiert Alexe sechs Mal in der Woche jeweils 90 Minuten. Viermal abends und sogar zweimal vormittags von 8.15 bis 9.45 Uhr. "Die Schule macht das mit", freut sich Vater Matthé über das Entgegenkommen des Canisius College in Nijmegen.
Im kommenden Jahr gehört die nur 1,60 Meter kleine Sportlerin entgültig dem Jahrgang U18 an. In der Gewichtklasse bis 52 kg hat sie schon jetzt gezeigt, dass auch dort Goldmedaillen möglich sind. In diesem Jahr wurde sie erst im Finale gestoppt, Ihren ganz großen Traum verrät sie schon heute: "Ich möchte mal bei den Olympischen Spielen mitmachen!"
