Lokalsport Aufstieg im Blick - Wesel vor der Brust
Kleve · Fußball-Landesliga, Gruppe 2: 1. FC Kleve - PSV Wesel (Sonntag, 15 Uhr). Für den 1. FC Kleve ist der Aufstieg mittlerweile zum Greifen nah. Wesel aber stellte die Rot-Blauen schon im Hinspiel vor große Schwierigkeiten.
"Wenn es läuft, dann läuft es", würden Spieler, Verantwortliche und Anhänger des 1. FC Kleve aktuell wohl kollektiv unterschreiben. Mit dem Rückenwind von fünf Siegen in Folge thront die Elf von Trainer Umut Akpinar unangefochten an der Tabellenspitze der Landesliga. Nach beeindruckenden Siegen gegen Kray und Scherpenberg landete der Klassenprimus am vergangenen Woche auch noch einen Arbeitssieg gegen Sonsbeck, der für die Moral wichtig war: "Es war ein sehr umkämpfter Sieg in Sonsbeck, der uns mit einem sehr guten Gefühl in die neue Trainingswoche hat gehen lassen. Nun aber fokussieren wir uns voll auf den PSV Wesel", sagt Akpinar.
Während die Schwanenstadt-Elf in der Hinrunde mit dem Postsport- und Spielverein noch auf den Tabellenletzten traf, steht der bevorstehende Gegner aktuell auf dem zehnten Tabellenplatz und hat sich im Mittelfeld festgespielt. Ein Blick auf die vergangenen Spiele verrät, dass das Team von Björn Assfelder in guter Form ist: Zwar verloren sie unter der Woche im Nachholspiel gegen den FC Kray mit 2:4, zuvor aber gelangen ihnen drei überzeugende Siege gegen den Duisburger SV, Arminia Klosterhardt und gar gegen den ersten Klever Verfolger vom FSV Duisburg. Damit leisteten die Hansestädter dem 1. FC Schützenhilfe beim Ausbau der Tabellenführung. Im Hinspiel dahingegen spielten die Balltreter um Spielführer Fabio Forster gegen einen Gegner in einer tiefen Depression.
Zuvor verlor Wesel-Lackhausen in zehn Spielen sieben Mal, nach dem 2:2-Unentschieden gegen die Klever aber ging der Blick wieder nach oben. Damals führte der Gastgeber früh, ehe Tim Haal und Nedzad Dragovic mit einem Doppelschlag für die zwischenzeitliche Wende sorgten. Der Ausgleich in der 52. Minute setzte den Schlusspunkt hinter ein umkämpftes Spiel: "Im Hinspiel haben wir schlecht angefangen. Nachdem wir das Spiel dann gedreht hatten, hätten wir den Sack mit dem 3:1 zumachen müssen. Das gelang uns nicht und letztendlich hatten wir noch Glück, dass wir nicht verloren haben", sagt Umut Akpinar.
"Gerade Wesel bestätigt meine Einstellung, dass wirklich jeder Gegner in der Landesliga ein sehr guter ist. Wir brauchen unsere beste Leitung. Aber zu Hause wollen wir natürlich gewinnen", fügt er an.
Mit dem PSV duelliert sich der Tabellenerste mit einem Verein, der auf große Kontinuität setzt. Assfelder sitzt seit der Saison 11/12 auf der Trainerbank, viele weitere Leistungsträger tragen das grün-weiße Trikot ebenfalls schon viele Jahre. Große Sorgen muss sich die Heimmannschaft aber ob der Weseler Angriffsreihen nicht machen. Top-Torschützen sind Admir Begic und Bastian Rupsch mit mageren fünf Toren.
Ein Sieg dürfte auch der Erwartungshaltung des rot-blauen Publikums entsprechen, das dem Aufstieg entgegenfiebert. Zwar kann Kleve sich des Aufstiegs noch nicht sicher sein, da die Verfolger Nachholspiele auf dem Programm haben und auch die Anzahl der Absteiger aus der Regionalliga noch undeutlich ist. Doch wenn Kleve weiterhin Leistungen wie in den letzten Wochen abliefert, dürfte es unmöglich sein, die Bresserberg-Kicker noch einzuholen. Im Gegenzug dazu ist die personelle Lage keineswegs rosig.
So kommt zwar Abdullo Saidov von seiner Sperre zurück, doch weitere Leistungsträger sind fraglich. Bei Niklas Klein-Wiele entscheidet der Klever Übungsleiter erst wieder kurz vor Anpfiff über einen Einsatz: "Wir wollen absolut kein Risiko bei Niklas Klein-Wiele eingehen, dennoch wünschen wir uns ihn natürlich zurück auf dem Feld", sagt das FC-Urgestein. Zudem wird Nicola Mölders auf unbestimmte Zeit wegen einer Knöchel-Absplitterung, die er sich beim Heimspiel gegen Scherpenberg zugezogen hatte, ausfallen. Womöglich muss diese Verletzung operativ entfernt werden, weshalb eine längere Pause nicht ausgeschlossen ist. Nicht zuletzt fällt auch Martin Tekaat krankheitsbedingt aus. Für einen weiteren Heimsieg aber dürfte der 1. FC dennoch stark genug aufgestellt sein.