Fußball "Broekes" vereint im Siegesjubel

Kleve · Bei der 30. Hallenfußball-Kreismeisterschaft gewannen die Sportfreunde Broekhuysen das Finale gegen die SGE Bedburg-Hau. Dritter wurde der SV Straelen. Im kleinen Finale hielt Grün-Gelb den 1. FC Kleve mit 6:2 auf Distanz.

Das spannende Finale der zum 30. Mal durch den GSV Geldern ausgerichteten Hallenfußball-Kreismeisterschaft rundete auf gelungene Weise zwei kurzweilige Tage unter dem Dach der Gelderner Bollwerk-Halle ab. Am meisten freuten sich verständlicherweise die Bezirksliga-Fußballer der Sportfreunde Broekhuysen, die am Finaltag ihren fein gesponnenen Erfolgsfaden vom Vortag aufnahmen und nicht zuletzt wegen ihrer treffsicheren Torschützen von der Neunmeterlinie verdientermaßen den Sieg mit nach Hause nahmen.

Nach der regulären Spielzeit im Finale gegen die SGE Bedburg-Hau stand es nach zweimal 15 Minuten 4:4-Unentschieden, nachdem die Grün-Schwarzen aus der Straelener Gemeinde bereits mit 3:0 und 4:2 geführt hatten. Da konnte SFB-Spielertrainer Sebastian Clarke seine Jungs noch so sehr ermahnen, die Konzentration nach den schnellen drei Führungstreffern nur ja nicht schleifen zu lassen und sich auf dem vermeintlich weichen Polster auszuruhen, die SGE Bedburg-Hau ließ nicht locker, schüttelte sich nur kurz und biss sich leidenschaftlich ins Spiel zurück.

Und wenn ihr die Zeit doch wegzulaufen drohte, da holten sie mit "Theo" Klunder ihre leibhaftige Brechstange heraus, während von hinten heraus Spielertrainer Sebastian Kaul alles unternahm, damit sein bulliger Mittelstürmer den Ball wunschgemäß auf den "Schlappen" bekam. So wie beim Ausgleichstreffer zum 4:4 zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit. Da lupfte Kaul einen Eckball auf den am langen Pfosten freistehenden und heftig winkenden Klunder - und der tat das, was ein Goalgetter selbst im fortgeschrittenen Fußballeralter nicht verlernt: er drosch die Kugel zum 4:4-Endstand unter die Latte des Broekhuysener Tores. Danach reichte bei ihm gerade noch die Kraft, um ausgepumpt auf der Bank Platz zu nehmen.

Als hätten die Spieler im Finale, das fraglos Höhepunkt der Kreismeisterschaft war, nicht schon genug an der Spannungsschraube gedreht, musste über den neuen Titelträger zum dritten Mal am zweiten Meisterschaftstag das Neunmeterschießen herhalten. Während für Broekhuysen Maik Weymanns, Michel Hombergs, Christoph Elspaß, Coen Aarts und Leon Peun ihre Bälle kompromisslos in den Maschen versenkten, patzte Martin Lindau für die SGE - oder vielleicht besser gesagt: SFB-Keeper Darius Schmitz lenkte den Ball an die Latte. Und so durfte sich SGE-Coach Kaul als fairer Verlierer erweisen: "Die Mannschaft, die beim Neunmeterschießen alle Bälle verwandelt, hat letzten Endes auch verdient gewonnen." Als verdienter Turniersieger durfte sich Broekhuysens Spielertrainer Sebastian Clarke fühlen: "Wenn man Erster wird, kann man soviel nicht verkehrt gemacht haben." Das Quäntchen Glück, das beim Neunmeterschießen vonnöten ist, hatten sich die Broekhuysener zuvor verdient. "Bereits unser Gruppensieg am ersten Tag spricht Bände", betonte Clarke, der beim Weg dorthin nicht nur den Sieg im Stadtduell gegen den SV Straelen vor Augen hatte.

Beide Finalteilnehmer mussten schon in ihren Halbfinalspielen ins Neunmeterschießen. Dabei setzten sich die Broekhuysener gegen den Landesliga-Tabellenführer 1. FC Kleve durch, während die SGE dem Oberliga-Zweiten SV Straelen die Suppe versalzte und die besseren Schützen von der Neunmeterlinie aufbot. So fand das nach der Vorrunde erwartete Finale zwischen dem SV Straelen und dem 1. FC Kleve im Spiel um Platz drei statt.

Diese Begegnung wurde zu einer deutlichen Angelegenheit für Grün-Gelb, das nach einer 2:1-Halbzeitführung aufdrehte und die Schwanenstädter deutlich mit 6:2-Toren auf Distanz hielt. Straelens Torwarttrainer Markus Brock, der diesmal ganz allein das Sagen hatte, war mit dem Auftreten und Abschneiden seiner Mannschaft "absolut zufrieden". "Meine acht eingesetzten Spieler hatten vorher so noch nicht zusammengespielt. Von daher haben sie das sehr gut gemacht und den Verein top präsentiert", sagte Brock.

Der vielleicht größte Gewinner in der Straelener Mannschaft dürfte der erst jüngst verpflichtete Iraner Ahmad Jafari gewesen sein, der als Flüchtling nach Deutschland kam und zufällig bei den Blumenstädtern landete. Was der auf dem Hallenparkett mit dem Ball veranstaltete und mit was für einer Übersicht er sich ins Spiel seines Teams einbrachte, war sehenswert. Es dürfte nicht lange dauern, bis der athletische junge Mann bei den Anhängern in aller Munde sein wird.

Mit der Siegerehrung, die durch Gelderns Bürgermeister Sven Kaiser vorgenommen wurde, ging die 30. Hallenfußball-Kreismeisterschaft zu Ende. Ein Titelkampf, der allen Beteiligten wie auch den Zuschauern, die besonders am zweiten Veranstaltung zahlreich in die Bollwerk-Halle kamen, Spaß gemacht hat. Und weil das so war, konnte man auch mit dem Umstand gut leben, dass nicht alle Mannschaften ihre besten Fußballer aufboten. Denn schließlich gibt es neben dem Hallenkick noch etwas Wichtigeres im Leben eines Amateurfußballers - nämlich die im Februar fortgesetzte Meisterschaft. Und da geht es für den einen oder anderen noch um sehr viel.

(RP)
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