Leichtathletik Büning, Spronk und Flören holen DM-Gold

Kleve · Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften der Senioren in Erfurt gingen drei Athleten aus dem Leichtathletikkreis Kleve an den Start. Ihre feine Bilanz: Jeder kam mit einem Titel nach Hause.

 Die flache Sprintstrecke lief Marcus Büning in Erfurt zum Atmosphäre-Schnuppern. Die Hürdenstrecke betrachtete er dann als Ernstfall.

Die flache Sprintstrecke lief Marcus Büning in Erfurt zum Atmosphäre-Schnuppern. Die Hürdenstrecke betrachtete er dann als Ernstfall.

Foto: Birkenstock

Mit drei Aktiven war der Leichtathletikkreis Kleve bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften der Senioren vertreten, die am vergangenen Wochenende auf dem Sportkomplex des Steigerwaldstadions in Erfurt ausgetragen wurden. Die Bilanz hätte erfolgreicher nicht sein können. "Jeder von uns hat einen Titel geholt", sagte Silke Flören von der Gocher Viktoria, die mit ihrer Vereinskollegin Marianne Spronk und mit dem jetzt für Leichtathletik Nütterden startenden Marcus Büning an den Meisterschaften teilnahm.

"Ich war mir bis zuletzt unschlüssig, ob ich an der Hallen-DM teilnehmen sollte", sagte Flören, die sich mit der langen Anreise nach Erfurt nicht so recht anfreunden konnte. Da jedoch das vergleichbare Sommerevent in Zittau östlich von Dresden noch weiter entfernt liegt, "habe ich mich dann doch für einen Start in Erfurt und gegen Zittau entschieden". Das vielleicht ja auch deshalb, weil sie an Erfurt noch gute Erinnerungen aus dem vergangenen Sommer hatte. Seinerzeit wurde Flören über die Stadionrunde Deutsche Seniorenmeisterin in der Altersklasse W35. Unter dem Hallendach konnte sie diesen Erfolgsfaden jetzt wieder aufnehmen, nur waren dieses Mal die Runden kürzer, dafür aber doppelt so oft zu bewältigen.

An den 400 Metern - und auch an der Siegerin in der Altersklasse W35 änderte das aber nichts. In 61,60 Sekunden setzte sich die Viktoria-Athletin gegen ihre Konkurrentin aus dem heimischen Landesverband Nordrhein, Nina Wimmer vom ASC Neuss/Rosellen, sicher durch und brachte das Rennen trotz der ungeliebten Außenbahn mit einem Vorsprung von knapp fünf Sekunden souverän ins Ziel. Und als sie dann bei der Siegerehrung ganz oben auf dem Treppchen ihre Medaille in Empfang nahm und den warmherzigen Applaus des fachkundigen Publikums spüren durfte, waren die nicht immer angenehmen Vorbereitungen auf die DM mit Tempoeinheiten im Stadion bei winterlichen Temperaturen vergessen.

Nicht minder erfolgreich lief es in Erfurt für die Langstrecklerin Marianne Spronk. Die erfahrene Langstrecklerin absolviert in diesen Tagen ein strammes Wettkampfprogramm, das bei der Hallen-DM begann und am nächsten Wochenende bei der Cross-DM im bayerischen Markt Indersdorf in der Nähe von Augsburg endet. Der Auftakt gelang Spronk vorzüglich. Zur Einstimmung holte sie sich in einem fünfköpfigen Feld die Silbermedaille über 800 Meter in der Altersklasse W65. Die Gocherin, die im Ortsteil Kessel zu Hause ist und von dort aus ihre Trainingsläufe in den nahen Reichswald unternimmt, benötigte 3:18,81 Minuten, blieb vier Sekunden hinter der Siegerin und war rundherum zufrieden. Bei der 3000-Meter-Entscheidung, die einen Tag später folgte, war die 66-Jährige dann ganz in ihrem Element. Bei den nach jedem Kilometer genommenen Durchgangszeiten führte Spronk das Feld an: 1000 Meter in 4:47,23 Minuten, die 2000-Meter-Marke passierte sie in 9:21,65 Minuten und den Zielstrich nach dem dritten Kilometer in 13:41,75 Minuten. Auf die Schnellste ihrer vier Konkurrentinnen musste Spronk dann mehr als 30 (!) Sekunden warten.

"Mit einer ordentlichen Platzierung über die Hürden hatte ich ja geliebäugelt", gestand Marcus Büning von Leichtathletik Nütterden. "Dass es dann der Titel wurde, ist einfach nur großartig." Im vergangenen Sommer konnte Büning wegen Kniebeschwerden nur einen Hürdenlauf über die 110 Meter lange Distanz bestreiten. In der Jahresbilanz war das allerdings die zweitbeste Zeit in der Altersklasse M45. "Von daher wusste ich, dass ich meiner Technik vertrauen kann", sagte der Leichtathlet, für den der "Hürdenlauf eine technische Disziplin mit nur einem Versuch" ist.

Bei der Hallen-DM in Erfurt bestätigte sich das gute Gefühl. Über die 60-Meter-Hürden lief er in 9,32 Sekunden seinen Konkurrenten auf und davon, beherrschte die fünf 100 Zentimeter hohen Hindernisse fehlerfrei und hatte endlich den bestimmt nicht unangenehmen Fluch dritter Plätze bei Deutschen Meisterschaften besiegt. "Diese Hürdenzeit bin ich zuletzt vor sechs Jahren gelaufen", erklärte Büning, der auch mit seiner Zeit über die flache Sprintstrecke zufrieden war. 8,06 Sekunden bedeutete Platz 15. "Da kann man sich nicht beschweren", meinte er. Auch diese Zeit lieferte ihm den Beleg dafür, in den letzten fünf Jahren am Sprintvermögen kaum etwas eingebüßt zu haben. "Das ist eigentlich ungewöhnlich."

(poe)
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