Fußball BV Sturm Wissel muss sich neu erfinden

Kleve · In den vergangenen zwei Jahren profitierte die Offensive des Fußball-A-Ligisten von Robin Deckers, der nun für Achilles Groesbeek aufläuft. Lukas Friedrichsen soll diese Lücke schließen. Schweres Programm zum Meisterschaftsauftakt.

Der BV Sturm Wissel steht vor einer vielleicht schwierigen Saison. In den kommenden Wochen und Monaten dürften die Rot-Weißen nämlich einen Spieler schmerzlich vermissen. Robin Deckers hat den Fußball-Kreisliga A-Ligist in der Sommerpause in Richtung Achilles Groesbeek, niederländischer Zweitligist, verlassen. Deckers hatte mit starken 19 Toren in 23 Spielen maßgeblich Anteil am achten Platz der Wisseler allein in der vergangenen Spielzeit. Nur etwas weniger als die Hälfte der vom Sturm erzielten Treffer gingen damit auf sein Konto. Einen solchen Ausnahmestürmer im Kreisliga-Oberhaus wird der Sturm nur schwer ersetzen können.

Hinzu kommen auch noch zwei weitere Abgänge, die ebenfalls schwer wiegen dürften: Abwehrspieler Felix Beckmann verließ den BV in Richtung des Bezirksligaaufsteigers TuS Xanten, und Benjamin Hesse hat als Routinier im Mittelfeld seine Karriere beendet. "Das waren drei Leistungsträger und Säulen in der Mannschaft", beschreibt Wissels Trainer Mario Wessler, der außerdem noch Patrick Kapriosek, Norbert Sanchez Gallego (beide Karriereende) und Stefan Worm (pausiert) ersetzen muss. Nun stehe das Team vor einer Umstrukturierung, die Wessler auch als "Auffindungsphase" umschreibt.

Beides gestaltete sich in der Endphase der Vorbereitung allerdings etwas schwierig, da in den vergangenen zwei Wochen einige Wisseler im Urlaub waren oder vom Verletzungspech geplagt wurden. Trotzdem sieht Wessler, seit einem Jahr Trainer in Wissel, dem Saisonbeginn positiv entgegen. Möglichst erfolgreich sollte dieser verlaufen. Doch Sturm hat mit Concordia Goch, Grün-Weiß Vernum, FC Aldekerk, SV Donsbrüggen und SV Veert sowie der DJK Appeldorn, dem Uedemer SV und Viktoria Winnekendonk bis in die letzte Septemberwoche hinein ein starkes Auftaktprogramm zu bewältigen. "Trotzdem sollten wir da möglichst Punkte sammeln, damit wir gleich am Anfang unten rauskommen", fordert Wessler. In die Gefahrenzone möchte schließlich kein Team schon gleich zu Beginn der Saison rutschen.

Dass der Sturm sich jedoch ein ordentliches Polster aufbaut, ist bei diesem Auftaktprogramm allerdings kaum zu erwarten. "Wir müssen einfach Ruhe und Geduld bewahren", sagt Wessler auch im Hinblick auf einige junge Spieler in der Mannschaft. Die erfahreneren Akteure erhöhen den Altersdurchschnitt allerdings wieder auf 25,5 Jahren. Im Abstiegskampf, mit dem Sturm Wissel sich sicherlich auseinandersetzen muss, hofft Wessler auf die Erfahrung dieser Akteure. Ein viel wichtigerer Faktor sei jedoch die Geschlossenheit innerhalb der Mannschaft. "Sie muss sich als Einheit zeigen und gut harmonieren. Entweder alle oder keiner", erklärt Wessler, sieht dies gleichzeitig aber auch als Stärke seiner Mannschaft an.

Als weiteren Pluspunkt nennt der Trainer die Breite des neuen Kaders, den vor allem ein namhafter Spieler künftig verstärkt: Angreifer Lukas Friedrichsen kam in der Sommerpause von Bezirksliga-Absteiger Uedemer SV und könnte die Lücke von Abgänger Deckers zumindest annähernd schließen. Zudem darf der Sturm Lars Joosten von DJK Appeldorn II begrüßen.

Nichtsdestotrotz wird es für die Dünendörfler eine spannende Saison werden. "Die Liga ist stärker geworden", meint Wessler. Er zählt gleich acht bis zehn Mannschaften auf, die um die drei Abstiegsplätze und einen Relegationsrang kämpfen werden.

(pets)
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