Fußball Das Nachbarschaftsduell und ein dicker Knoten

Kleve · Fußball-Bezirksliga: Der Tabellenvorletzte Uedemer SV empfängt die SGE Bedburg-Hau. Anstoß ist morgen um 15 Uhr.

 Im Hinspiel, das die Gelb-Schwarzen gegen die 05er mit 4:3 gewannen, war USV-Spielertrainer Christian Klunder erfolgreich.

Im Hinspiel, das die Gelb-Schwarzen gegen die 05er mit 4:3 gewannen, war USV-Spielertrainer Christian Klunder erfolgreich.

Foto: Stade

Wenn am morgigen Sonntag der Uedemer SV auf seiner Sportanlage am Bergschlösschen den Kreisrivalen und Tabellensechsten SGE Bedburg-Hau empfängt, dann steht aus Sicht der Gelb-Schwarzen mit dicken Lettern "Abstiegskampf" über dieser Partie. Die Mannschaft von Spielertrainer Christian Klunder, die nach ihrem letztjährigen souverän erreichten Aufstieg recht gut in die Saison gefunden hatte, spielt mittlerweile ums sportliche Überleben.

Der erste Tabellenplatz, der auch in der kommenden Spielzeit noch Duelle auf Bezirksliga-Niveau erlauben würde, ist bereits sechs Punkte entfernt. Das ist gewiss noch kein aussichtsloser Rückstand, doch mit jedem Spiel, in dem der USV nicht zu Punkten kommt wie beispielsweise am vergangenen Ostermontag gegen den ebenfalls nicht auf Rosen gebetteten SV Spellen, wird der Abstiegssumpf für die Gelb-Schwarzen morastiger und unangenehmer.

Wenn man gegen den Mitabstiegsrivalen Spellen mit 0:3 vom Platz gehen muss, wie soll dann erst das morgige Spiel enden? Denn mit der SG Eintracht reist ein Team aus einem höheren Tabellensegment an. Und mehr noch, die Mannschaft von Spielertrainer Sebastian Kaul kann personell fast aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Robert Roll fällt einmal mehr aus. Philip Jansen, der zuletzt angeschlagen war, steht dagegen wieder im Kader. Auch Jan Eiselt wird aller Voraussicht nach wieder zwischen den Pfosten stehen, für Jannik Winkels winkt ebenfalls der erste Einsatz nach seiner Verletzungspause.

Mit dem frischen Personal an Bord möchte die SGE nach Möglichkeit sämtliche zur Verfügung stehenden Punkte aus der Fremde entführen und sich damit für die Hinspiel-Pleite revanchieren. Mit 4:3 gewann seinerzeit der USV - das ist jetzt ein halbes Jahr her und war zugleich der letzte dreifache Punktgewinn der Uedemer in der Liga . "Uedem begann in der Hinrunde stark, war lange ungeschlagen, mittlerweile haben sie aber eine lange Negativserie und stehen fast schon mit dem Rücken zur Wand. Auch wenn ich meinem Kumpel "Theo" Klunder sehr mag und ihm nur das Beste wünsche, wollen wir natürlich keine Geschenke verteilen", sagt Kaul und fügt an: "Wir werden alles in die Waagschale werfen, dürfen aber bei den schnellen Uedemer Spielern nicht ins offene Messer laufen."

USV-Coach Klunder sieht die Situation, in die sich seine Mannschaft hineinmanövriert hat, pragmatisch. "Wir dürfen in unserer Lage nicht mehr großartig auf die Tabelle schauen. Wir müssen uns ausschließlich auf das nächste Spiel konzentrieren und dort möglichst erfolgreich sein", sagt Klunder und beschwört damit geradezu seine Spieler, den mit jedem Punktverlust dicker gewordenen Knoten endlich zu zerschlagen. So ein Nachbarschaftsduell wie das am Sonntag gegen Bedburg-Hau muss diesbezüglich für die Uedemer nicht unbedingt zum Fluch werden. Bei allem Druck, der auf der Mannschaft lasten dürfte.

Sollte der Fight von den Gelb-Schwarzen nach 90 Minuten und der einen oder anderen Minute Extrazeit siegreich ins Ziel gebracht werden, kann das den verständlicherweise verunsicherten Spielern den so dringend benötigten Glauben an ihr Leistungsvermögen zurückgeben. Dann könnten die Uedemer Spieler die Ärmel gleich hoch gekrempelt lassen, weil für sie nur sieben Tage später das nächste Abstiegsduell auf dem Programm steht - beim Tabellenletzten TuB Bocholt. Doch davon dürfte Klunder noch nichts wissen wollen. Denn wie sagte er doch: "Die Konzentration gilt dem nächsten Spiel."

(poe)
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