Lokalsport Das Wunder vom Bresserberg

Kleve · A-Junioren-Niederrheinpokal: Der 1. FC Kleve besiegt Bundesligist Fortuna Düsseldorf mit 6:5 nach Elfmeterschießen.

 Abdul Fatawu Tchamousou (rechts) bereitete in der Nachspielzeit Erdem Erzis Kopfballtreffer zum 2:2-Ausgleich vor und ebnete so den Weg für den Klever Sensationssieg über Fortuna Düsseldorf.

Abdul Fatawu Tchamousou (rechts) bereitete in der Nachspielzeit Erdem Erzis Kopfballtreffer zum 2:2-Ausgleich vor und ebnete so den Weg für den Klever Sensationssieg über Fortuna Düsseldorf.

Foto: mvo

Die Sensation ist perfekt - die U19 des 1. FC Kleve wirft den Bundesligisten Fortuna Düsseldorf aus dem Verbands-Pokal und steht im Halbfinale. In einer wahnsinnig spannenden Partie triumphierten die Jungs vom Bresserberg schließlich im Elfmeterschießen.

Doch von vorne: Bei bestem Wetter bot sich den rund 150 Zuschauern eine ereignisreiches Spiel, das jedoch gänzlich anders verlief, als es sich der Gast aus der Landeshauptstadt vorgestellt hatte. Nach einer kurzen Abtastphase wurden die Gäste in der 9. Minute erstmals richtig gefährlich, als Robert Boßmann einen Lupfer von Düsseldorfs Dustin Willms gerade noch so auf der Linie klären konnte. Keine zwei Minuten später fiel dann tatsächlich auch das 0:1 aus Sicht der Klever, als ein Freistoß per Kopf ins Zentrum verlängert wurde und Melva Luzalunga in der Mitte eiskalt vollstreckte. Danach spielte sich die Partie weiterhin größtenteils in der Hälfte der Gastgeber ab, die nur selten für Entlastung sorgen konnten. Kurz vor dem Pausenpfiff hatte man sogar Glück, nicht mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Halbzeit zu gehen, als erneut Luzalunga eine Flanke aus kurzer Distanz an die Latte köpfte. Insgesamt hatte die Fortuna vor dem Seitenwechsel durchaus mehr Spielanteile, zeigte sich jedoch nicht zwingend im Torabschluss.

Nach Wiederanpfiff wurden die Gäste sogleich für ihre ausgelassenen Torchancen bestraft, als Kleves Sezai Kezer mit der ersten FC-Torchance ähnlich wie beim 0:1 einen per Kopf verlängerten Freistoß in der Strafraummitte zum 1:1 verwertete. Infolgedessen wurde das Match hitziger und härter in der Zweikampfführung. Bjarne Janßen, der sich an diesem Abend nicht nur einmal auszeichnen konnte, parierte eine Direktabnahme von Noel Caliskan (65.), war jedoch beim Tor zum 1:2 machtlos, als Willms nach einem Düsseldorfer Lattentreffer gedankenschnell den Abpraller über die Linie bugsierte (74.). In einer umkämpften Schlussphase, in der sich beide Teams keinen Meter schenkten, war es schließlich der eingewechselte Erdem Erzi, der in der 92. Minute nach einer scharfen Flanke von Abdul Tchamousou am zweiten Posten goldrichtig stand, das umjubelte 2:2 erzielte und den großen Favoriten aus der Bundesliga in die Verlängerung zwang. Dort vergaben die Gäste mehrere Hochkaräter, doch auch Tim Harwardt hatte zweimal die Chance, das Spiel für Rot-Blau zu entscheiden. So ging es ins Elfmeterschießen, wo die Platzherren sogleich mit 2:0 in Führung gingen, da Joris Ofterdinger und Robert Boßmann verwandelten, Düsseldorf jedoch am überragenden Janßen und am Aluminium scheiterte. Dass Tom van Bebber ebenfalls vergab, blieb letztlich bedeutungslos, denn die letzten beiden Klever Schützen, Maximilian Albrecht und Malik Bongers, zeigten keine Nerven und schossen die Schwanenstädter zum 6:5-Sensationssieg über die große Fortuna aus Düsseldorf. Co-Trainer Hikmet Eroglu resümiert: "Das war eine kämpferische und taktische Meisterleistung. Lukas hat die Jungs super eingestellt. Es war von Anfang an unser Plan, Düsseldorf gar nicht spielen zu lassen und den Zuschauern etwas zu bieten. Wir haben einen überragenden Teamgeist gezeigt und den Verein gut präsentiert. "

Im Halbfinale kommt dann am 2. Mai mit Rot-Weiß Oberhausen ein weiterer Bundesligist zum Bresserberg und der 1. FC hat die Möglichkeit, die nächste Sensation zu schaffen und ins Finale einzuziehen. Denn wie sagte einst Otto Rehhagel: "Der Pokal hat seine eigenen Gesetze."

1. FC Kleve A-Junioren: Janßen - Winkler, Emmers, Tchamousou, Kezer (65. Bongers), Diedenhofen (65. Erzi), Ebbing (82. Ofterdinger), Miri (76. van Beber), Albrecht, Boßmann, Harwardt.

(RP)
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