Lokalsport "Der Derbycharakter geht verloren"

Kleve · Fußball-Bezirksliga: Heute Abend (Anstoß 19 Uhr) empfängt Alemannia Pfalzdorf den Uedemer SV zum Bezirksliga-Auftakt.

 Alemannia Pfalzdorf: hinten v.l.: Hendrik Denissen, Lars Völpert, van de Loo, Mischa Blenkers, Kai Riechmann, Martin Engler, Frederik Diels, Tobias Leukers; mittlere Reihe v.l.: Uli Kropmanns, Peter Franke, Kevin Schiller, Bastian Engler, Christian Offermanns, Andre Kamps, Thomas Erkens, Stefan Ingenrieth, Peter Bussek; vorn v.l.: Daniel Flören, Kay Tönnissen, Rene Naß, Sebastian Düvert, Levi Eckermann, Simon Bartjes, David Rothemel, Herbert v.d. Vorle, Bernhard Hinz.

Alemannia Pfalzdorf: hinten v.l.: Hendrik Denissen, Lars Völpert, van de Loo, Mischa Blenkers, Kai Riechmann, Martin Engler, Frederik Diels, Tobias Leukers; mittlere Reihe v.l.: Uli Kropmanns, Peter Franke, Kevin Schiller, Bastian Engler, Christian Offermanns, Andre Kamps, Thomas Erkens, Stefan Ingenrieth, Peter Bussek; vorn v.l.: Daniel Flören, Kay Tönnissen, Rene Naß, Sebastian Düvert, Levi Eckermann, Simon Bartjes, David Rothemel, Herbert v.d. Vorle, Bernhard Hinz.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

"Wer im Derby nicht geil auf dem Platz ist, hat in der Mannschaft nichts zu suchen", sagte Mittelfeldspieler Lewis Holtby - damals noch in Diensten des VfL Bochum - einst vor dem Ruhrpott-Derby gegen Borussia Dortmund. Ein Satz, den auch Peter Franke und Christian "Theo" Klunder sofort unterschreiben würden. Heute Abend (Anstoß: 19 Uhr), wenn Franke und seine Pfalzdorfer Alemannen den Aufsteiger Uedemer SV um Klunder zum Bezirksliga-Auftakt empfangen, treffen die beiden Spielertrainer aufeinander.

 Uedems Spielertrainer Christian Klunder.

Uedems Spielertrainer Christian Klunder.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Klunder und Franke kennen sich schon lange, verstehen sich sehr gut. Beide kommen aus Kellen. "Wir haben sogar mal ein oder zwei Spiele zusammen für die Klever Reserve gemacht", erinnert sich Klunder. Heute Abend - da sind sich die Trainer einig - wird der freundschaftliche Ton, in dem sich die beiden für gewöhnlich unterhalten, aber für mindestens zwei Stunden auf Eis gelegt. "Wir mögen uns - aber in den 90 Minuten auf dem Feld ist mir das egal", sagt Klunder, während er neben seinem Trainerkollegen im Pfalzdorfer Vereinsheim sitzt, ihn anlächelt und dessen Zustimmung erntet. Die beiden leben vor, was sie bei vielen Amateurspielern mittlerweile vermissen. "Ich merke immer mehr, dass der Derbycharakter in den Amateurligen verloren geht. Früher war das anders. Woran es liegt weiß ich nicht", sagt Franke. Natürlich kennen sich viele Spieler untereinander, sind vielleicht gar befreundet, gehen am Wochenende zusammen feiern. Alles schön und gut. "Aber beim Derby muss man das in der Kabine lassen", meint Franke - und erntet ein Nicken von Klunder.

 Uedemer SV: hinten v.l.: Alexander Tissen, Andrej Kornelsen, Clemens Götz, Lutz Hoffmann, Martin Würzler, Tim Zillmann; mittlere Reihe v.l.: Betreuer Wilfried "Pele" van Aerssen, Betreuer Andreas Giglio, Divan Erkis, Tobias Brandenburg, Cahit Erkis, Andre Reichelt, Spielertrainer Christian Klunder, Trainer Patrick Kleintjes; vorne v.l.: Besian Mulaj, Kevin Düffels, Bernard Alijaj, Ronald de Kruiff, Rene van Elten, Marvin Topat, Josef Elbers, Özkan Demirli, Thomas Boothe.

Uedemer SV: hinten v.l.: Alexander Tissen, Andrej Kornelsen, Clemens Götz, Lutz Hoffmann, Martin Würzler, Tim Zillmann; mittlere Reihe v.l.: Betreuer Wilfried "Pele" van Aerssen, Betreuer Andreas Giglio, Divan Erkis, Tobias Brandenburg, Cahit Erkis, Andre Reichelt, Spielertrainer Christian Klunder, Trainer Patrick Kleintjes; vorne v.l.: Besian Mulaj, Kevin Düffels, Bernard Alijaj, Ronald de Kruiff, Rene van Elten, Marvin Topat, Josef Elbers, Özkan Demirli, Thomas Boothe.

Foto: G. Evers

Emotionen, Ehrgeiz, Aggressivität, der Wille zum Sieg - das alles müsse während des Derbys im Vordergrund stehen, meinen die Spielertrainer. Beide wollen sie heute mit einem Sieg in die Bezirksligasaison starten, Freundschaft hin oder her. Gleiches erwarten sie von ihren Spielern. "Dementsprechend werden wir auch aufstellen", sagt Klunder. Die sportliche Fairness dürfe freilich auch im Derby nicht vergessen werden. "Aggressivität ja, aber im sportlichen Rahmen", ergänzt Franke.

 Alemannia Pfalzdorfs Trainer Peter Franke.

Alemannia Pfalzdorfs Trainer Peter Franke.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Für Pfalzdorf ist es die zweite Bezirksliga-Saison, Uedem kommt frisch aus der Kreisliga A. "Die Vorbereitung hatte Höhen und Tiefen, aber mit den letzten drei Wochen war ich sehr zufrieden. Darauf müssen wir jetzt aufbauen", sagt Klunder. Franke hingegen sah in den vergangenen Wochen noch Defizite in der Defensivarbeit seiner Pfalzdorfer. "Uedem hat in den letzten Wochen gute Leistungen abgerufen, das haben wir wahrgenommen und sind gewarnt. 90 Prozent werden da nicht reichen. Ich denke, dass die Tagesform und der Wille im Derby entscheiden werden", sagt der VfB-Coach.

Um auch die Zuschauer zum Derby zu motivieren, haben Uedem und Pfalzdorf zusammengeschmissen: Fünfzig Liter Freibier stehen bereit.

Und wenn der Abpfiff erklungen ist, dann werden sicher auch Peter Franke und Theo Klunder zusammen an der Theke stehen und auf die Bezirksliga-Saison anstoßen. Nach einer kurzen Pause des emotionalen Abkühlens allerdings - denn, so Klunder: "Nach dem Spiel werden wir uns sicher nicht direkt in die Arme rennen und abklatschen - vor allem, wenn es einen Verlierer gibt."

(RP)
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