Fußball Die "Unabsteigbaren" bangen noch

Kleve · Fußball-Kreisliga A: Der SV Donsbrüggen sah zur Winterpause dem Abstieg in die B-Liga ins Gesicht. In der Rückrunde gab die Mannschaft Gas. Aktuell steht sie einen Punkt jenseits der prekären Zone.

 Donsbrüggens Trainer Frank Bleisteiner kann nach der gut verlaufenden Rückrunde seines Teams zuversichtlich auf das Saisonfinale blicken.

Donsbrüggens Trainer Frank Bleisteiner kann nach der gut verlaufenden Rückrunde seines Teams zuversichtlich auf das Saisonfinale blicken.

Foto: Stade

Seit seinem Aufstieg vor elf Jahren ist der SV Donsbrüggen ein fester Bestandteil der Fußball-Kreisliga A und hielt meist ohne große Probleme die Klasse. Doch in dieser Saison ist das anders. Das Team vom Nössling steht auf der Kippe zur Kreisliga B. An 14 der bisherigen 32 Spieltagen belegten die Blau-Weißen einen Abstiegsplatz (14 bis 17). Vom achten bis zum 19. Spieltag lebten sie von der vagen Hoffnung, sich irgendwie wieder berappeln zu können. Heute darf man feststellen: das Vorhaben befindet sich auf einem guten Weg. Über die sozialen Netzwerke machte jüngst das Wort von den "Unabsteigbaren" die Runde.

Aber gerade dieses Gefühl wäre dem A-Ligisten beinahe zum Verhängnis geworden. "In der Hinrunde war bei manchen Spielern sicherlich das Gefühl da, dass wir da unten von alleine wieder rauskommen und nicht absteigen werden", verrät Donsbrüggens Trainer Frank Bleisteiner. Zu überraschend kam für viele die desolate Hinrunde mit nur zwei Siegen am zweiten und vierten Spieltag sowie dem direkten Abstiegsplatz nach der 17. Runde zu Beginn der Winterpause. Dabei hatte Bleisteiner bereits vor der Saison vor einer starken Konkurrenz gewarnt. "Der gute Start mit unseren zwei Siegen in den ersten vier Spielen gab aber vielleicht auch ein zu sicheres und zufriedenes Gefühl", erklärt Bleisteiner.

Doch dieses Ansinnen trog. Nach etlichen Niederlagen und mageren Unentschieden fand sich der SV Donsbrüggen plötzlich auf dem vorletzten Tabellenplatz wieder. Gründe dafür habe es mehrere geben, sagt der Trainer. "Es war zum einen eine Einstellungssache. Viele haben es anfangs nicht so ernst genommen, auch nicht im Training." Zum anderen seien auch personelle Sorgen für die Situation verantwortlich gewesen. "Wir hatten Spieler, die unter der Woche nicht zum Training kommen konnten. Außerdem fehlten uns Spieler mit länger andauernden Verletzungen."

Vor dem Saisonbeginn äußerte sich der Donsbrüggener Trainer dagegen noch optimistisch mit Blick auf sein Personal und verzichtete weitestgehend auf externe Neuzugänge. Stattdessen schenkte er seinem vorhandenen Kader sowie jeweils einem Neuzugang aus der A-Jugend von Siegfried Materborn und einem Akteur aus der eigenen Reserve sein Vertrauen. "Wir sind ein kleiner Dorfverein. Hier soll jeder die Chance bekommen, zu spielen. Dabei darf der Kader aber nicht zu groß werden. Meiner ist groß genug", begründete Bleisteiner damals diese Entscheidung. Im Nachhinein muss er zugeben: "Das ist leider daneben gegangen."

Dies habe aber auch an den unvorhergesehenen Vorkommnissen wie den schweren Verletzungen zweier Stammkräfte und den Trainingsausfällen einiger Spieler gelegen. In der Winterpause leitete Bleisteiner und sein Team aber die Wende ein. "Ich habe mit dem Verein und meinen Spielern zahlreiche Gespräche geführt. Wir haben ordentlich an unserer Fitness, besonders an der Ausdauer, gearbeitet und uns das Ziel gesetzt, 24 Punkte, also das Doppelte unserer Hinrundenzähler, zu holen und damit den Klassenerhalt zu schaffen", verrät Bleisteiner.

Mit Hilfe einer anhaltend guten Stimmung innerhalb der Mannschaft konnten die Donsbrüggener in der Rückrunde das Ruder tatsächlich noch einmal herumreißen. Ein wichtiger Punkt sei dabei der erste Sieg nach fast neun Monaten gegen den BV Sturm Wissel gewesen. "Der gab uns wieder Selbstvertrauen und war nicht selbstverständlich", sagt Bleisteiner. Seither hat der SVD fünf weitere Mal gewinnen können - darunter drei Liga-Spiele in Folge. "Aber wir sind damit noch nicht gerettet", warnt Bleisteiner, dessen Mannschaft zuletzt durch die 2:3-Heimniederlage gegen den ebenfalls abstiegsbedrohten Uedemer SV in ihrem Aufwärtstrend gebremst wurde. Die Erfolgskurve erhielt nach zehn Spieltagen zum ersten Mal wieder einen Knick nach unten. Das Polster auf den zur Relegation berechtigenden 14. Tabellenplatz - vorausgesetzt es kommt nicht zu zwei Bezirksliga-Absteigern aus dem Fußballkreis Kleve-Geldern - schrumpfte auf einen Zähler zusammen. Am Nössling kriecht also wieder die Angst um den Klassenerhalt in die Stutzen der Spieler.

Donsbrüggen hat es aber in der eigenen Hand - am nächsten Sonntag bei Viktoria Winnekendonk und eine Woche darauf auf heimischem Grund gegen TSV Nieukerk.

(pets)
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