Fußball Drei Minuten reichten: Zweimal Haal

Kleve · Fußball-Landesliga, Gruppe 2: Der 1. FC Kleve gewinnt gegen TuS Essen-West mit 2:0, hätte aber noch mehr Tore machen müssen. Schweigeminute für den verstorbenen Jürgen Schrievers.

 Kleves Tanju Acikgöz (Bildmitte), der eine ordentliche Partie spielte, wurde in der 67. Minute mit Beifall verabschiedet. Für ihn kam Marvin Müller ins FC-Spiel.

Kleves Tanju Acikgöz (Bildmitte), der eine ordentliche Partie spielte, wurde in der 67. Minute mit Beifall verabschiedet. Für ihn kam Marvin Müller ins FC-Spiel.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Effektive drei Minuten, in der Tim Haal gleich zwei Mal ins Schwarze traf, hat der 1. FC Kleve gestern gebraucht, um die Fußball-Landesliga-Partie gegen den TuS Essen-West mit 2:0 (2:0) zu gewinnen. Bei konsequentem ausspielen ihrer Chancen hätten die Schützlinge von FCK-Coach Thomas von Kuczkowski sogar noch weitaus höher gewinnen können.

Ansonsten hatten sich die Rot-Blauen gestern allerdings wenig vorzuwerfen In einer insgesamt eher spannungs- und chancenarmen Partie dominierten sie das Geschehen. Kleves Schlussmann Sascha Horsmann hatte gegen eine Essener Mannschaft, die zwar versuchte mitzuspielen, aber in ihren Möglichkeiten dann doch beschränkt war, einen sehr ruhigen Nachmittag. Erst in der zweiten Halbzeit musste der Torhüter ernsthaft eingreifen, wenngleich es selbst da nur bei vorsichtigen Annäherungsversuchen des TuS an das Schwanenstädter Tor blieb.

Die Gastgeber verpassten es dagegen bereits nach einer guten Viertelstunde in Front zu gehen. Der aus der Innenverteidigung vorgerückte Klever Sebastian van Brakel setzte seinen Kopfball jedoch lediglich an die Latte. Als nach einem guten Beginn der Rot-Blauen die Partie drohte etwas abzuflachen, war Tim Haal zur Stelle. Der 27-jährige, der eigentlich im eher defensiveren Mittelfeld zu Hause ist, stand nach einer Ecke in der 19. Minute goldrichtig vor dem gegnerischen Gehäuse und markierte aus kurzer Distanz die Führung des jetzigen Tabellenzehnten.

Unter der Woche hatte sich die Klever Mannschaft vor allem dem Umschaltspiel von der Offensive in die Defensive und der Defensive in die Offensive gewidmet. Dass das Team dabei schon erste Erfolge gemacht hat, bewies es nach knapp 22 Zeigerumdrehungen: Einen schnellgespielten Angriff leitete Simon Berressen über die Außenbahn auf Haal weiter, der zum 2:0 vollendete und damit sein bereits sechstes Saisontor erzielte. Der Aufsteiger aus dem Ruhrpott machte indes im Folgenden kaum Anzeichen, den Spielstand ernsthaft drehen zu wollen. Wirklich Akzente setzten aber auch die Klever in einer schwächeren zweiten Halbzeit nicht mehr.

Sie verwalteten ihren Vorsprung und konzentrierten sich auf mögliche Kontersituationen, die sie allerdings bis zum Schlusspfiff nicht konsequent zu Ende spielten. Dies war auch das Einzige, was von Kuczkowski nach dem Ende der Partie seinen Schützlinge vorwarf. "Ansonsten kann sich die Mannschaft heute zu Recht feiern lassen", meinte "Kucze" kurz und knapp.

Dem Trainer fiel es dagegen gestern sehr schwer, sich über die drei Punkte wirklich zu freuen. Er war vielmehr in Gedanken bei Jürgen Schrievers, der überraschend kurz vor dem Wochenende im Alter von 52 Jahren verstorben ist. "Er war ein sehr guter Freund von mir", sagte von Kuczkowski mit bedrückter Miene.

Aufgrund des plötzlichen Todes habe er sich nicht zu hundert Prozent auf das gestrige Spiel konzentrieren können.

Der 1. FC Kleve, für den Schrievers von 2012 bis 2015 als Torwart-Trainer tätig war, gedachte dem Verstorbenen vor dem Spielbeginn mit einer Schweigeminute.

(RP)
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