Lokalsport Duell um die Fußballmacht im Nordkreis

Kleve · Fußball-Landesliga: Der 1. FC Kleve empfängt den SV Hönnepel-Niedermörmter. Der Anstoß erfolgt am Sonntag um 15 Uhr.

 So schnell kann's gehen. In der vergangenen Saison trug Niklas Klein-Wiele (links) gemeinsam mit seinem jetzigen Abwehrchef Nedzad Dragovic noch die schwarz-gelben Farben.

So schnell kann's gehen. In der vergangenen Saison trug Niklas Klein-Wiele (links) gemeinsam mit seinem jetzigen Abwehrchef Nedzad Dragovic noch die schwarz-gelben Farben.

Foto: Markus van Offern

Morgen Nachmittag wartet auf die Anhänger des gehobenen Landesliga-Fußballs die nächste interessante Begegnung. Und wieder befindet sich die Austragungsstätte auf den Höhen des Bresserbergs. Der dort beheimatete 1. FC Kleve erwartet den ehemaligen Oberligisten SV Hönnepel-Niedermörmter. Viele Jahre traf man wegen der unterschiedlichen Klassenzugehörigkeit nur im Rahmen der Saisonvorbereitung aufeinander. Das mag für den einen oder anderen schon reizvoll gewesen sein. Doch nichts geht über die jetzt anstehende Auseinandersetzung, in der es um die harte Währung Ligapunkte geht.

 Verlängerung im Pokalmatch mit Rot-Weiss Essen. FC-Trainer Umut Akpinar (rechts) bereitet Jan-Luca Geurtz auf dessen Einsatz vor.

Verlängerung im Pokalmatch mit Rot-Weiss Essen. FC-Trainer Umut Akpinar (rechts) bereitet Jan-Luca Geurtz auf dessen Einsatz vor.

Foto: van Offern

Gastgeber 1. FC Kleve kann trotz der ersten Punktverluste beim 3:3 vor einer Woche in Sterkrade mit breiter Brust in diese Partie gehen. Denn die Leistungssteigung der Rot-Blauen im zweiten Durchgang des Sterkrade-Spiels setzte sich drei Tage später im Pokalmatch mit dem Regionalligisten Rot-Weiss Essen nahtlos fort. Die Entschlossenheit, mit der die FC-Fußballer diese nicht alltägliche Aufgabe gegen eine um zwei Klassen höher spielende Mannschaft gelöst haben, nötigte dem Klever Trainer größten Respekt ab. "Die wollten alle, das hat man vor dem Spiel in der Kabine schon gespürt und dann später auf dem Platz erst recht", sagte Akpinar, der die selbstbewusste Herangehensweise ausnahmslos aller eingesetzten Spieler in den höchsten Tönen herausstellte. "Das Spiel ist mittlerweile aber schon wieder aus den Köpfen", sagt Akpinar, der das in Anbetracht des kommenden "richtig, richtig schweren Gegners" auch für geboten hält.

Ein paar Folgen aus dem Pokalabend werden sich aber auch noch bis in das Spiel mit dem SV Hönnepel/Niedermörmter hineinziehen. So verspürt Mike Terfloth ein Ziehen in der Leiste, Levon Kürkciyan schlägt sich mit muskulären Problemen herum, und Simon Berressen verzichtete krankheitsbedingt auf das gestrige Abschlusstraining - hinter ihrem Mitwirken stehen bis unmittelbar vor dem Anpfiff unterschiedlich kräftige Fragezeichen. Definitiv nicht zum Klever Kader gehören am Sonntag Torwart Ahmet Taner (Schleimbeutel) und Angreifer Otman Maehouat (Urlaub). "Als Trainer möchte man zwar immer aus dem Vollen schöpfen, doch auch so werden wir eine schlagkräftige Mannschaft aufs Feld bringen", verspricht Akpinar. Auf die Zielsetzung angesprochen redet der 40-Jährige diesmal entgegen seiner ansonsten eher defensiveren Herangehensweise Klartext. "Keine Frage, wir wollen im eigenen Stadion gewinnen."

Die Gäste in Schwarz-Gelb können nach dem Remis gegen den FSV Duisburg mit gesundem Selbstbewusstsein an den Bresserberg fahren. Gegen die offensivstarken Duisburger sicherten die "Bullen" sich mit einem späten Ausgleichstreffer von Marcel Schütze den fünften Saisonpunkt und zeigten eine Reaktion auf den zuvor schwachen Auftritt gegen Klosterhardt. "Die Mannschaft ist stärker, als es der momentane Tabellenplatz vermuten lässt", sagt dann auch Kleves Trainer.

Dass morgen mit dem 1. FC Kleve gleich das nächste Team aus dem Oberhaus der Liga wartet, stört Co-Trainer Andre Trienenjost, der bereits seit geraumer Zeit den erkrankten Chef Georg Mewes vertritt, nicht: "Der 1. FC Kleve ist klarer Aufstiegsfavorit, das wird ein harter Brocken für uns. Ich bin aber froh, dass wir gegen eine spielerisch veranlagte Mannschaft antreten, weil uns das mehr liegt."

Trienenjost, der immer noch an den Folgen seines Kreuzbandrisses laboriert und deshalb seiner originären Torjägerrolle auf dem Platz nicht nachgehen kann, erwartet morgen Nachmittag im Klever Stadion ein Spiel auf Augenhöhe, auch wenn die Favoritenrolle beim Tabellenführer liege. "Dazu müssen wir einhundert Prozent Wille mit ins Spiel bringen."

Vor der erfolgreichen Offensive der Klever, die es aus fünf Möglichkeiten auf 16 Treffer gebracht hat, sind die "Bullen" gewarnt, können jedoch auf Grund der Defensivleistung aus dem Duisburg-Spiel am vergangenen Mittwoch selbstbewusst die morgige Aufgabe in Angriff nehmen: Gegen den stark besetzten Angriff des FSV ließ die SV-Hintermannschaft nur wenige gegnerische Chancen zu. Die Innenverteidiger Damian Raczka und Marcel Schütze zimmerten im Abwehrzentrum ein schwer einzunehmendes Bollwerk.

Welche Startelf die Co-Trainer Andre Trienenjost und Tim Seidel gegen Rot-Blau auswählen, bleibt abzuwarten. In der Offensive müssen die Klever mindestens mit zwei Varianten rechnen: Neben Lukas Kratzer, der seit der Verletzung von Emre Kilic die Sturmspitze bildet, gingen die "Bullen" zuletzt wahlweise mit Stefan Chciuk oder Daniel Boldt ins Rennen. Die Torausbeute von nur fünf Treffern blieb überschaubar.

(RP)
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