Lokalsport Favorit stolpert im letzten Spiel

Kleve · Beim Frauen-Kreisfutsalpokal gewinnt das Team vom TSV Weeze. Im entscheidenden Duell besiegten sie den VfR Warbeyen mit 1:0. Die Mannschaft des TSV Wachtendonk-Wankum sagte kurzfristig ab.

 Warbeyen im Angriff: Eine Szene aus dem Spiel des VfR gegen den SV Veert, das die Frauen in Schwarz-Weiß mit 2:1 für sich entschieden.

Warbeyen im Angriff: Eine Szene aus dem Spiel des VfR gegen den SV Veert, das die Frauen in Schwarz-Weiß mit 2:1 für sich entschieden.

Foto: Markus van Offern

"Das ist wie das Wunder von Bern", sagt Olaf Schnell, Trainer der Frauenmannschaft vom TSV Weeze. Zuvor hatte seine Elf ein herausragend gutes Turnier gespielt und den Pokal beim Kreisturnier abgeräumt. Im Modus "Jeder gegen Jeden" spielten acht Mannschaften um den Sieg beim Traditionsturnier. Ursprünglich sollte auch der TSV Wachtendonk-Wankum teilnehmen.

Eine kurzfristige Absage des Bezirksligisten aber verkleinerte das Teilnehmerfeld. Dennoch folgten mehrere hundert Zuschauer der Einladung des VfR Warbeyen in die Sporthalle des Konrad-Adenauer-Gymnasiums, in der in den letzten Wochen bereits zahlreiche Hallenfußball-Turnier stattfanden. In den insgesamt 28 Spielen aber durften sie nur 38 Tore bestaunen; überaus wenig für ein Hallenturnier. Die meisten Tore im Turnier schossen die Damen des TSV Weeze, die sich mit zwei Siegen zu Beginn des Turniers direkt in Bestform präsentierten und auch im weiteren Turnierverlauf überlegen agierten.

Nur Niederrheinligist SV Walbeck konnte den Blau-Gelben eine Niederlage zufügen, wenngleich die Mannschaft von Schnell nur aus sechs Spielerinnen bestand, später sogar nur aus fünf, und Wechsel so gar nicht möglich waren.

"Wir haben uns sehr gefreut, dass das Turnier bis zum Ende so spannend war und wir ein echtes Finale hatten. Das gelingt nicht immer", sagt Detlef Janssen, Trainer des VfR Warbeyen. In diesem Finale duellierten sich Warbeyen und Weeze, der Sieger des Spiels würde den Pokal in den Händen halten, der Verlierer gar auf den dritten Rang verwiesen werden. Unter mitreißenden Anfeuerungen des Publikums zeigten die Finalisten dann eine starke Partie. Beide Mannschaften erarbeiteten sich Chancen, wenngleich der VfR die deutlicheren vorzuweisen hatte und anfangs auch Vorteile hatte. Doch der Favorit sah sich mit einer immer stärker werdenden Weezer Mannschaft konfrontiert, die freier aufspielte und in der sechsten Minute durch Lorena Tommasi das entscheidende Tor erzielte. "Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Dass wir hier gewonnen haben, ist eigentlich unglaublich", sagt Schnell. In der Bezirksliga spielt Weeze gegen den Abstieg; dahingegen treten Warbeyen, Walbeck und Winnekendonk auf Landes- oder Niederrheinliga-Ebene gegen den Ball.

"Nach den ersten Spielen wurden wir schon ein wenig zum Geheimfavoriten. Und dann haben wir das durchgezogen", sagt Schnell, der den Schwung des Turniersiegs nun für die Rückrunde nutzen will: "Ich glaube, dass dieser Sieg nochmals Kräfte für die Rückrunde freisetzen kann." Auch Organisator Detlef Janssen zeigte sich zufrieden mit dem Ablauf des Turniers: "Wir haben einen verdienten Sieger ermittelt. Weeze war taktisch und technisch sehr gut. Wir können also gut damit leben, nicht gewonnen zu haben. Oberste Priorität hatte für uns ohnehin, dass sich keiner verletzt", fügt er an. Tatsächlich verletzte sich, anders als im letzten Jahr, keine Spielerin. Die Spiele verliefen äußerst fair; härtere Fouls gab es keine. Nachdem in den letzten Jahren Winnekendonk, Warbeyen und Walbeck den Sieg unter sich ausgemacht hatte, reiht sich nun Weeze in die Reihe der besten Frauenmannschaften der Region ein. Doch schon am 4. Februar geht es Essen zum Verbandsturnier, wo das Team den Kreis Kleve vertreten wird. "Wir freuen uns sehr auf diese Herausforderung. Das wird für die Mannschaft sicherlich eine tolle Erfahrung", sagt Schnell. Womöglich gelingt ihnen dort das nächste Wunder.

(RP)
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