Fußball FCK macht die Partie unnötig spannend

Kleve · Fußball-Landesliga: Der 1. FC Kleve bezwang die Gocher Viktoria mit 2:0 (1:0). Pierre Wetzels und Pascal Hühner erzielten die Klever Tore.

 Lukas Ehrhardt, im Zweikampf mit dem eingewechselten Fabian Hermens, schnupperte gestern zum ersten Mal Derbyluft gegen Goch.

Lukas Ehrhardt, im Zweikampf mit dem eingewechselten Fabian Hermens, schnupperte gestern zum ersten Mal Derbyluft gegen Goch.

Foto: Gottfried Evers

Die personellen Überraschungen hielten sich vor dem Anpfiff in beiden Lagern in Grenzen. Vielleicht bis auf die Besetzung der FC-Sturmspitze durch den ehemaligen Gocher Pierre Wetzels, den "nach dem bisherigen Saisonverlauf wohl keiner auf der Rechnung gehabt haben dürfte", meinte Thomas von Kuczkowski. Dass der Klever Trainer anders dachte als die von ihm bemühte Allgemeinheit hatte schlichtweg mit einem "gewissen Bauchgefühl" zu tun und dem Umstand, dass Wetzels vor seiner Klever Seite bei den Gästen aktiv war und "noch einen Dosenöffner für diese Saison gebraucht hatte".

Und wie wäre dieser einfacher zu bewerkstelligen gewesen, als mit einer überzeugenden Leistung gegen seine ehemalige Mannschaft. "Dass er dann auch noch nach 23 Minuten den Führungstreffer erzielt, ist eine richtige Derbygeschichte", befand von Kuczkowski nach dem Schlusspfiff. Kurz vorher hatte er mit seinen Spielern und dem gesamten Funktionsteam den Derbysieg und Ausbau der Tabellenführung auf jetzt vier Punkte gefeiert. Mit dem letzten Angriff der Begegnung hatte Kleves Hochgeschwindigkeitsfußballer Pascal Hühner auf Zuspiel von Mike Terfloth mit dem Treffer zum 2:0 den Sack zugemacht.

Rund 500 Zuschauer hatten sich gestern Nachmittag auf den Weg ins Klever Stadion aufgemacht. Sie erlebten ein Spiel, in dem der 1. FC Kleve sein spielerisches und taktisches Potenzial von der ersten Minute an in die Waagschale warf. Der tabellarische Unterschied von 15 Punkten und die individuelle Klasse auf Seiten des FC machte sich über weite Strecken des Spiels bemerkbar. Kleve dominierte besonders in der ersten halben Stunde die Gäste nach Belieben. Allein derem Keeper Raven Olschweski, der in der vergangenen Saison noch auf der anderen Seite zwischen den Pfosten stand, hatten es die Gocher zu verdanken, dass sie nicht schon vor dem Wetzels-Treffer in Rückstand geraten waren. Es war mitunter eine Augenweide, wie die Klever Fußballer die Bälle in den freien Raum spielten und dabei die Viktoria-Abwehr von einer Verlegenheit in die nächste brachte. "Wir haben zunächst überhaupt nicht ins Spiel gefunden", sagte Viktoria-Coach Andreas Voss, der erst nach dem Seitenwechsel gegen eine weiterhin überlegene Klever Mannschaft mit dem Auftreten seines Teams zufriedener war. "Da haben wir das gezeigt, was uns in dieser Saison gegen Top-Mannschaften aus der Liga schon gelungen war", sagte Voss. Diesmal habe er bei seiner Mannschaft vielleicht 50 Minuten ausgemacht, die seinen Ansprüchen genügten. "Aber ein Spiel dauert nun mal 90 Minuten", sagte Voss und schmunzelte über die nicht neue Erkenntnis.

Zusätzlich schwer wurde es für die Gocher Viktoria ab der 53. Spielminute, als ihr Kapitän Peter Janßen dem jungen Lukas Ehrhardt auf Höhe der Mittellinie rustikal in die Beine grätschte und durch den Schiedsrichter, der sich vorher einige Male recht großzügig gegeben hatte, bevor er zur Karte griff, postwendend mit Rot vom Platz gestellt wurde. Doch selbst in Unterzahl verstanden es die Gocher, den Druck aus dem Klever Spiel zu nehmen. Allerdings: Jeder im FC-Dress - und wenn es nur unterbewusst war - tat nach der sich immer klarer abzeichnenden Überlegenheit ein bisschen weniger und gab dem Gegner so bis zuletzt die Chance, mit einem Konter zum Ausgleich zu kommen. "Das war auch einer der wenigen Punkte, die mir heute nicht gefallen haben. Wir hätten viel eher für die Entscheidung sorgen müssen - Chancen dazu waren reichlich vorhanden", sagte ein dennoch überglücklicher Thomas von Kuczkowski.

(RP)
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