Fußball Georg Kreß zurück auf der Fußballbühne

Kleve · Auf diese Chance hatte der 52-Jährige lange gewartet. Ab Juli ist er wieder im Geschäft, dann als Coach des Oberligisten VfB Hilden. Vor seiner überstandenen Leukämie-Erkrankung trainierte er Straelen.

 Beim SV Straelen stand Georg Kreß zuletzt an der Seitenlinie. Zur neuen Saison trainiert er den Fußball-Oberligisten VfB Hilden.

Beim SV Straelen stand Georg Kreß zuletzt an der Seitenlinie. Zur neuen Saison trainiert er den Fußball-Oberligisten VfB Hilden.

Foto: SIWE

Vor etwas mehr als zwei Jahren stand Georg Kreß zum letzten Mal als Trainer an der Seitenleine. Seinerzeit betreute er den SV Straelen in der Landesliga. Es war mit einer nur kurzen Unterbrechung das zweite Engagement von Kreß an der Straelener Römerstraße. Danach begann für ihn die wohl schwierigste Zeit seines Lebens. Der heute 52-jährige kämpfte mit einer Leukämie-Erkrankung und hatte Glück, dass seine zwei Brüder als Stammzellenspender infrage kamen und einer von ihnen damit sein Leben rettete. Mittlerweile fühlt sich Kreß wieder fit und ist zurück auf der Fußballbühne. Ab dem 1. Juli ist er Trainer des Oberligisten VfB 03 Hilden.

Die Freude darüber könnte bei Kreß kaum größer sein. "Du bist als Trainer ganz schnell vergessen", sagt der Fußballlehrer im Hinblick auf seine schwere Erkrankung und der damit verbundenen Zwangspause. "Umso erfreulicher ist nun mein Engagement in Hilden. Da ich in Donsbrüggen wohne, ist es zwar viel Fahrerei, aber ich freue mich auf diese Aufgabe", sagt Kreß. Beide Seiten waren schnell voneinander überzeugt. Die Hildener suchten laut eigener Aussage einen Coach, der Erfahrung und fachliche Kompetenz mitbringt und bereits in der Oberliga oder höherklassig tätig war. Profi-Trainer Georg Kreß, welcher schon den 1. FC Kleve in der Regionalliga betreute, erfüllt dieses Anforderungsprofil.

Der Vorstand hat daher kurz vor Kreß' anstehenden Urlaub Anfang des Monats Kontakt zu ihm aufgenommen. In seinen freien Tagen konkretisierte sich das Angebot, und Kreß kam einen Tag eher aus dem Urlaub wieder, um sich direkt mit dem Hildener Vorstand zusammenzusetzen. Nach einem dreistündigen Gespräch hatten sich beide Parteien auf einen ein-Jahres-Vertrag geeinigt.

"Das Gespräch hat mich einfach überzeugt. Hilden ist ein gut strukturierter und ganz seriöser Verein", erklärt Kreß. Das Gefühl, dass seine Entscheidung richtig war, bekam der Fußballtrainer direkt bei seinen ersten zwei Spielbesuchen, wo er sich die Mannschaft angeschaute. "Die Art und Weise, wie sie Fußball spielt, gefällt mir. Zudem steht bereits ein komplettes Team unter Vertrag, dessen Spieler aus der eigenen Region und teils sogar aus der eigenen Jugend besteht", berichtet Kreß. Dies sei auch seine Philosophie.

Darüber hinaus gefiel dem 52-jährigen, wie von Hildener Seite auch seine Familie miteinbezogen wurde. "Meiner Frau wurde direkt das Sportgelände gezeigt und auch um meinen kleinen Sohn wurde sich gekümmert", erzählte Kreß, der sich herzlich aufgenommen fühlt. Gerade seine Familie hat in den vergangenen Monaten einen besonderen Stellenwert bei ihm eingenommen. "Meine Ehefrau, Schwiegermutter und mein Sohn haben mir in der Zeit sehr viel Kraft gegeben", schildert Kreß. Besonders bedanken möchte er sich auch bei Professor Volker Runde aus dem Gocher Krankenhaus. "Er hat nicht nur die richtigen Entscheidungen getroffen, sondern war auch als Mensch ausgezeichnet", lobte Kreß den Mediziner. Aus dieser Zeit habe er gelernt, geduldiger zu sein, was ihm jetzt auch in seiner neuen Aufgabe helfen soll.

Als Ziel haben sich sowohl der Trainer als auch der Verein gesetzt, möglichst frühzeitig die Klasse zu halten und einen guten Mittelfeldplatz zu erreichen. Dies sei realistisch, meint Kreß.

(pets)
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