Fußball Hö.-Nie. auf den Spuren von "Ente" Lippens
Kleve · Fußball-Niederrheinpokal: Im Viertelfinale spielt der SV Hö.-Nie. beim Regionalligisten Rot-Weiß Essen. Anpfiff ist morgen um 14.30 Uhr.
Einer großen Herausforderung haben sich die Kicker des Oberligisten SV Hönnepel-Niedermörmter am morgigen Samstag zu stellen. Im früheren Georg-Melches-Stadion an der Hafenstraße, wo vor mehr als 40 Jahren der Klever Willi Lippens seine großen Bundesligaauftritte hatte, werden sich die Mannen von Georg Mewes im Viertelfinale des Niederrheinpokals mit dem Regionalligisten Rot-Weiß Essen messen. Ursprünglich sollte die Begegnung auf dem "bebenden Acker" in Hönnepel ausgetragen werden, doch aus Sicherheitsgründen wurde sie in die Ruhrmetropole verlegt.
Der SV Hö.-Nie. hat in den vergangenen Spielzeiten schon mehrmals im Pokal für Furore gesorgt und ist sogar einmal bis ins Niederrheinfinale vorgedrungen. Die Chancen, dies zu wiederholen, sind zwar in diesem Jahr nicht die größten, doch wollen die Schwarz-Gelben auch in der Rolle des klaren Außenseiters den heimischen Rot-Weißen das Leben so schwer wie möglich machen. Georg Mewes fiebert dem brisanten Match schon seit einigen Tagen entgegen. "Ich bin genau so heiß wie die Jungs. Die Mannschaft brennt, das habe ich beim Dienstagtraining feststellen können. Gegen so einen Gegner möchte jeder in der Startformation stehen."
Sicher ist, dass neben Tim Seidel und Sandro Leimbruch auch Benjamin Schüssler nicht mitwirken kann. Er musste zuletzt bei der 0:1-Heimniederlage gegen den KFC Uerdingen in einer sehr frühen Phase des Spiels ausgewechselt werden. "Er kommt erst wieder auf den Rasen, wenn er zu hundert Prozent fit ist", sagt Mewes, der wenig Lust verspürt, den Angreifer ständig auswechseln zu müssen. Ein dickes Fragezeichen steht zudem hinter Torgarant Andre Trienenjost, der am vergangenen Sonntag zwar spielte, sich aber mit einer Oberschenkelverhärtung herumschlägt. "Wir werden kein Risiko eingehen. Es ist wichtiger, dass er in den folgenden Punktspielen gegen Schonnebeck, Rot-Weiß Oberhausen und Schwarz-Weiß Essen auflaufen kann", sagt Mewes. Er werde den Stürmer nur bringen, wenn er vollkommen gesund ist. Danach sehe es derzeit aber nicht aus.
Ohne Schüssler und Trienenjost - Hö.-Nie. müsste dann praktisch ohne Sturm in die schwere Pokalpartie gehen. Doch das kann Trainer Mewes die Laune nicht verderben. Er freut sich auf einen fußballerischen Leckerbissen, den "die Jungs sich auch verdient haben. Wir werden alles geben, um ein gutes Ergebnis zu erzielen." Wichtig wird es für den Oberligisten sein, möglichst lange einen Gegentreffer zu verhindern. "Ich kann versichern, dass wir unsere Chance nach vorne suchen werden", betont Mewes, der davon überzeugt ist, dass sein Team vor einer stattlichen Zuschauerkulisse dem Favoriten einen tollen Pokalfight liefern wird.
Mewes ist immer noch darüber verärgert, dass das Heimrecht getauscht worden ist. Doch die Polizei erhob aus Sicherheitsgründen ihre Bedenken und forderte beispielsweise deutlich mehr Ordner, als es Hönnepel-Niedermörmter finanziell stemmen kann. Allerdings gewinnt Mewes der Verlegung auch etwas Positives ab. "Für die jungen Spieler ist es ein Erlebnis, in so einem Stadion zu spielen. Wir akzeptieren das jetzt und werden auch ohne Heimvorteil alles versuchen, uns achtbar aus der Affäre zu ziehen", sagt Mewes.
Die von Jan Siewert trainierte Essener Mannschaft belegt in der Regionalliga bei einem Torverhältnis von 24:24 mit 21 Punkten den elften Tabellenplatz, hält sich aktuell nur mit zwei Zählern Vorsprung auf einen Abstiegsplatz auf. In den bisherigen 16 Saisonspielen gab es sechs Siege und sieben Niederlagen, dreimal trennte man sich unentschieden. Diese Bilanz sollte auch dem vermeintlich kleineren SV Hö.-Nie. Mut machen. Der weiß aber, dass nur an einem sehr guten Tag der Pokalcoup, von dem alle rund um die Düffelsmühle träumen, gelingen kann.
