Interview: Mit Trainer Stephan Gregor "Ich schaue in letzter Zeit gerne auf die Tabelle"

Kleve · Mit sechs Siegen in sechs Begegnungen führt Concordia Goch die Tabelle in der Fußball-Kreisliga A an. Über einen Zeitraum von fast einem Jahr musste das Team nur zwei Niederlagen einstecken. Ursachenforschung mit dem Spielertrainer des Tabellenführers.

 Stephan Gregor, Trainer des A-Ligisten Concordia Goch.

Stephan Gregor, Trainer des A-Ligisten Concordia Goch.

Foto: Evers

RP Bitte ehrlich antworten: Haben Sie mit einem solch starken Liga-Auftakt gerechnet?

STEPHAN Gregor: Wir hatten eine gute Saisonvorbereitung hinter uns und wussten, dass wir in der Lage sein würden, gut zu starten, aber in dieser Deutlichkeit überrascht es uns als Team schon. In dieser ausgeglichenen Liga konnte man mit einem solchen Start nicht rechnen.

Warum ist Concordia Goch so stark?

Gregor: Das hat viele Gründe. Wir sind ein eingespieltes Team, dass seit gut zwei Jahren Erfahrungen in der A-Liga sammelt. Wir haben uns im Vergleich zur letzten Saison gut verstärkt. Timmy Müller oder Maximilian Kozmin sind hier als Beispiele zu nennen. Und es gibt keinen Mannschaftsteil, der gegenüber dem anderen abfällt. Noch dazu haben wir immer 15 oder 16 Leute im Schnitt beim Training.

Viele sagen, Torjäger Kai Esser macht den Unterschied.

Gregor: Es ist nicht Kai alleine, auch wenn sein Torriecher wichtig ist. Man kann auch Timmy Arndt nennen, der prima die Abwehr zusammenhält oder Michael Pietersma, der als Sechser für unseren Spielaufbau von Bedeutung ist. Aber Namen sind nicht das Entscheidende. Unser Selbstvertrauen kommt auch aus der Kameradschaft heraus. Und wir wissen aus Erfahrung: Als Team sind wir immer in der Lage, aus Rückständen noch Siege zu machen. Unsere Moral stimmt also auch. Dazu kommt, dass wir keinen Gegner auf die leichte Schulter nehmen.

Vor dem ersten Spieltag sagten Sie, das Saisonziel laute, sich zu verbessern und oben mitzuspielen. Ist das Saisonziel schon korrigiert worden und heißt nun Aufstieg?

Gregor: Sagen wir es mal so - mit einem Auge schauen wir schon nach oben.

Ein Punkt hat Ihnen in der Vorsaison gefehlt, um aufzusteigen, nun sind sie vom Jäger zum Gejagten geworden. Welche Rolle gefällt Ihnen besser?

Gregor: Eindeutig die des Gejagten. Ich schaue in letzter Zeit sehr gerne auf die Tabelle.

Wissen Sie überhaupt noch, wann das letzte Ligaspiel verloren wurde?

Gregor: Ja, es war der 1. Mai, und wir haben zuhause 0:4 gegen den GSV Geldern verloren. Wenige Tage vorher gab es eine 1:5-Niederlage bei DJK Twisteden. Aber ehrlich gesagt: Ich wusste nicht, dass es seit Ende Oktober 2013 dermaßen gut läuft.

Damals haben sie 1:3 bei der DJK Labbeck/Uedemerbruch verloren.

Gregor: Ja, im Rückblick sehr ärgerlich, dass wir gegen einen späteren Absteiger verloren haben.

Wer kann Concordia Goch denn in seiner aktuellen Verfassung noch gefährlich werden?

Gregor: Es gibt Mannschaften, die zur Zeit unter Wert geschlagen werden, wie zum Beispiel der TSV Weeze. Ich glaube, dass die Mannschaften, die zurzeit unter den ersten fünf der Tabelle stehen, dass Aufstiegsrennen unter sich ausmachen werden.

Bei fünf Punkten Vorsprung auf die Verfolger dürften Sie sich sogar eine Niederlage erlauben, um Spitzenreiter zu bleiben.

Gregor: Der Vorsprung ist groß, relativiert sich aber schnell, wenn man beachtet, dass unser erster Verfolger GSV Geldern ein Spiel weniger hat als wir. Wenn Geldern in diesem Spiel drei Punkte holt, und wir einmal patzen sollten, ist der tolle Vorsprung dahin.

Wann wird der Moment kommen, dass die Concordia wieder ein Spiel verliert?

Gregor: Ich weiß nicht, wann es so weit sein wird, aber Fakt ist: Jeder unserer Gegner will verständlicherweise der erste sein, der uns schlägt. Ich hoffe allerdings, das wird noch eine Zeit lang dauern.

MARCO BÜREN FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(buer)
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