Lokalsport In Düffelward bei den Schützen, in Kleve Schnellster

Kleve · "Johanna-Sebus-Grundschule Rindern" prangt in großen, roten Lettern auf den schwarzen T-Shirts der beiden Jungen, die fast zeitgleich als Erste durch den Zielkanal oberhalb des Elsabrunnens gestürmt kommen. Außer Atem, aber freudestrahlend werden Martin Capel und Lennis Bonnet von ihren Eltern in Empfang genommen. Szenen wie diese sind beim Grundschullauf, der den Einstieg für den Klever Citylauf bildete, häufiger zu beobachten.

Capel benötigte für die einen Kilometer lange Strecke drei Minuten und 38 Sekunden und holte sich mit nur einer Sekunde Vorsprung den Sieg vor seinem besten Freund, ohne den er auch nicht interviewt werden wollte. Sein Kumpel spielt beim SV Rindern Fußball, während Capel traditionsbewusst seine Freizeit mit dem Schützenverein Düffelward verbringt. "Mit dem Fußball möchte ich jetzt aber auch anfangen", erklärt er noch, bevor die beiden dann im Trubel der Klever Innenstadt verschwinden und vermutlich ihren feinen Doppelschlag zu Beginn des 24. Klever Citylaufes genossen haben.

Eine ausgefüllte Freizeit hat auch Johanna Endemann. Die Sechsjährige, die in ihrer Altersklasse mit einer Zeit von fünf Minuten und vier Sekunden über einen Kilometer Zweite wurde, betreibt beim VfL Merkur Leichtathletik. Darüber hinaus reitet und schwimmt sie. "Johanna macht gerade Silber", erklärt ihre Mutter. Auf die Frage, ob das alles nicht doch sehr viel sei, entgegnet sie, dass Johanna bei all dem großen Spaß habe. Und das ist ihr beim Klever Citylauf auch deutlich anzusehen.

Der Aufreger beim Grundschullauf war allerdings ganz anderer Natur: Ein Junge war kurz nach dem Start nicht weiter schlimm gestürzt. Er verpasste dadurch allerdings den Anschluss an das Feld und wartete, bis die Läufer zurück kamen. Als die Spitzengruppe auf die kurze Zielgerade einbog, reihte auch er sich wieder ins Rennen ein und gewann schließlich seine Altersklasse. Freddy da Costa, der dies zufällig mit seinem Handy gefilmt hatte, entrüstete sich darüber und legte Protest ein. "So etwas geht gar nicht. Ich finde das den Läufern gegenüber unfair, die dadurch benachteiligt wurden", sagt da Costa.

Diese Regelwidrigkeit stellte jedoch eine Ausnahme dar in einer ansonsten sehr gelungenen Veranstaltung mit vielen sportlichen Höhepunkten und netten Anekdoten, wie die der beiden Freunde Martin und Lennis, die ihre Schule im Grundschullauf der Jungen auf erstklassige Weise vertraten.

(tam)
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