Lokalsport Kämpferherzen scheitern im Finale

Kleve · Die U17-Juniorinnen der SV Bedburg-Hau mussten sich im Finale gegen den Regionalligisten SGS Essen geschlagen geben. Begeisternde Stimmung auf den Rängen schwappte auf das Spielfeld über.

 Szene aus der Partie zwischen SV Bedburg-Hau und SGS Essen.

Szene aus der Partie zwischen SV Bedburg-Hau und SGS Essen.

Foto: van Offern

Junioren-Mannschaften des VfL Bochum, Mönchengladbach und Bayer Uerdingen finden nur selten den Weg ins Kleverland - es sei denn, die Kämpferherzen aus Bedburg-Hau laden zum "Hallenkrach" in die Dietmar-Müller-Sporthalle in Bedburg-Hau ein. Zum zweiten Mal fand das international besetzte Turnier nun statt und wurde erneut seinem Namen gerecht: Die Halle bebte ob der Leistungen der Nachwuchstalente. Für Sven Rickes, Trainer der Kämpferherzen, war das Turnier erneut ein tolles Ereignis: "Wir sind wirklich sehr zufrieden. Es geht darum, dass die Spielerinnen glücklich sind. Und das waren sie heute." Auch mit den Auftritten seiner eigenen Mannschaften konnte Rickes zufrieden sein.

In vier Konkurrenzen war das Teilnehmerfeld, bestehend aus 24 Mannschaften, aufgeteilt. Jedes Spiel dauerte zehn Minuten. Alle Konkurrenzen, U11, U13, U15 und U17, waren ein voller Erfolg, obwohl einige Mannschaften wegen der winterlichen Witterungsbedingungen absagen mussten. In der jüngsten Altersklasse, der U11, setzte sich die JSG Emmerich im Finale knapp gegen den DJK Rhede durch. Die Mannschaft von Sven Rickes musste sich mit dem vierten Platz zufriedenstellen, nachdem man verdient im "kleinen" Finale gegen Mönchengladbach 0:4 verloren hatte. Besonders die kleinsten Nachwuchshoffnungen durften sich über überschwängliche Anfeuerung freuen. Ebenfalls den vierten Platz errungen die Kämpferherzen in der Altersklasse U13. Dort kristallisierte sich Mönchengladbach als Sieger heraus, die im Finale die SGS Essen schlugen. Die beste Torschützin des U13-Turniers war Alina Peters vom Team aus Mönchengladbach. Doch besonders auffällig war die erst neunjährige Chayenne Schwarz, die bereits in der nächsthöheren Altersklasse mitspielte und den Zuschauern ein Staunen auf das Gesicht zauberte: "Es war großartig, sie zu sehen. Sie beherrscht eine tolle Technik, schlägt großartige Finten und ist dazu noch torgefährlich. Vier Mal hat sie getroffen", sagt Rickes. Folgerichtig wurde Schwarz zur Spielerin des Turniers gekürt.

Das "Hallenkrach"-Turnier war aber nicht nur geprägt von tollem Fußball, sondern auch von einem harmonischen Miteinander. Der Anstoß folgte den Regeln des "Fair-Play". Dabei passt die anstoßende Mannschaft den Ball direkt zum Gegner. Auch feuerte das Publikum unabhängig von der Vereinszugehörigkeit auch den Gegner bei technischen Kunststückchen oder tollen Kombinationen an. Diese Fairness, die eine Grundtugend der Kämpferherzen ist, übertrug sich auch umgehend auf die Spielerinnen auf dem Hallenplatz: Keine schwerwiegenden Verletzungen und nur ein Platzverweis zeugen von dieser sportlichen Atmosphäre: "Fairness liegt uns wirklich am Herzen. So trainieren wir auch: Fouls wollen wir immer vermeiden, denn damit verletzt man andere und häufig auch sich selber. Darüber hinaus hat der Gegner bei einem Foul ja auch den Ball. Zu unserem Wertesystem passt eine harte, körperliche Gangart nicht", bekräftigt SV-Coach Sven Rickes. Gleich mit zwei Mannschaften, der U14 und U15, startete Bedburg-Hau in der Altersklasse der Juniorinnen U15. Doch im Spiel gegen die Mannschaft vom VfL Bochum fanden die Hausherrinnen ihren Meister und verloren deutlich. Überragende Spielerin war jedoch Leona Baran von den Kämpferherzen, die alleine schon zehn Tore im gegnerischen Tor unterbrachte.

Die erfolgreichste Mannschaft von Sven Rickes war an diesem Tag aber die U17, die zwar die Gruppenspiele nach Belieben dominierte, sich im Finale aber gegen die SGS Essen geschlagen geben musste. Mit 0:1 verloren die Kämpferinnen, nachdem sie die Gäste im Gruppenspiel mit 4:1 und 1:0 besiegt hatten. Im Finale aber lagen die Rickes-Schützlinge mit einem Tor zurück und brachen das Spiel dann aufgrund der zu harten Gangart der Essenerinnen ab. Dritter in der Altersklasse wurde der TSV Urdenbach, der dazu noch den "Hallenkrach"-Preis für die besten und lautesten Fans gewann. Hochwertiger Mädchenfußball, lautstarke Fans und faire Spiele: Diese Mischung lockte nicht nur Angehörige in die Sporthalle. Auch sonstige Fußballbegeisterte ließen sich vom Nachwuchsfußball in den Bann ziehen. Im Anschluss an das Turnier versicherte Rickes, dass das renommierte Turnier auch im nächsten Jahr ein fester Bestandteil des Winterspielplans sein wird: "Wir sind extrem zufrieden und ich bin sehr stolz auf die Mädels. Ich freue mich schon auf das nächste Jahr", sagt Rickes.

(RP)
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