Lokalsport Kalkarer Turnfest vereint Spaß und Leistung

Kleve · In der Bollwerkhalle trafen sich beim "Festival 4 you", das zum fünften Mal stattfand, knapp 200 junge Aktive aus acht Vereinen.

 Die jungen Turnerinnen faszinierten im Rahmen des Kalkarer Sportfestivals die Zuschauer. Teilnehmer aus vier regionalen Turnverbänden nahmen an den Wettkämpfen teil.

Die jungen Turnerinnen faszinierten im Rahmen des Kalkarer Sportfestivals die Zuschauer. Teilnehmer aus vier regionalen Turnverbänden nahmen an den Wettkämpfen teil.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Ein ganzes Dorf musste in die Turnhalle umgesiedelt werden. Vor ein paar Stunden standen noch mehr als zehn Zelte neben der Dreifachhalle am Bollwerk in Kalkar. Jetzt sind es keine fünf mehr. Es nieselt, es ist nass. Ein paar Kinder sitzen unter einem Pavillon und ruhen sich vom Wettkampf aus. Zwei Mädchen gehen mit Isomatten und Bettdecken unter dem Arm in Richtung Bollwerkhalle. Sie haben es eilig und lassen sich von niemandem aufhalten.

Trotz des Regens hatten die Teilnehmer des Turnfestes "Festival 4 you" viel Spaß. 180 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und 17 Jahren aus acht Vereinen nahmen an den Wettkämpfen in der Leichtathletik und im Geräteturnen teil. Eingeladen dazu hatten die Turnverbände Grafschaft Moers, Kleve-Geldern, Rechter Niederrhein und Region Krefeld. Höhepunkt war die "Kidsshow" mit Siegerehrung, bei der einige Turnvereine eine Tanzchoreografie aufführten.

Die einzelnen Vereine haben in der Vergangenheit schon an zahlreichen Sportfesten teilgenommen. "Aber immer gegen die gleichen Gegner anzutreten, ist langweilig. Deshalb gibt es seit fünf Jahren das ,Festival 4 you', bei dem gleich mehrere Turnverbände mitmachen", erklärt Ricarda Rütjes, Mitarbeiterin im Turnverband Grafschaft Moers. Die 24-Jährige war bis jetzt bei allen fünf Veranstaltungen dabei. Im Fokus stehe der Spaß am Sport. Aber neben der vielen Bewegung sind auch das Zeltlager, die "Kidsshow", abendliche Gruselgeschichten und andere Mitmachangebote eine willkommene Abwechslung zum Alltag.

"Ich fand es bis jetzt richtig schön und möchte nächstes Jahr auf jeden Fall wieder mitmachen", sagt die zehnjährige Magalie Stratmann und lächelt. Ihre Teamkollegen vom SV Viktoria Winnekendonk, Stine Janßen, Merle Schax, Jana Claaßen und Neela Peters, stimmen ihr gut gelaunt zu. Sie haben sich bestens auf die Wettkämpfe vorbereitet und trainieren regelmäßig einmal pro Woche in ihrem Verein.

Die Wettkämpfe begannen am Samstagmorgen. Der leichtathletische Dreikampf der verschiedenen Altersklassen musste wegen des Regens in die Sporthalle verlegt werden. Dort absolvierten die Teilnehmer einen Hindernislauf, Standweitsprung und Zielwerfen mit einem Gymnastik- oder Volleyball. "Die Kinder sollten in der Leichtathletik nicht nur die Standarddisziplinen machen. Deshalb haben wir uns ein paar neue Dinge überlegt", erklärt Rütjes. Das Zielwerfen zum Beispiel: Ein Ring liegt je nach Altersklasse ein bis drei Meter weit entfernt. Ein Ball muss dann aus dem Stand in den Ring geworfen werden, wobei die Größe des Rings auch vom Alter abhängig ist.

Eine große Zahl von Teilnehmern hat sich zum Geräteturnen angemeldet. Übungen am Stufenbarren, Reck, Boden, Schwebebalken Kasten, Pferd und Sprungtisch standen je nach Alter der Teilnehmer auf dem Programm. "In diesem Jahr gibt es neben Urkunden und Medaillen für die drei ersten Plätze sogar einen Pokal", sagt Rütjes. So ein schöner goldener Pokal für das eigene Zimmer - das ist natürlich eine Motivation für die Kids, ihr Bestes zu geben.

Neben den Wettkämpfen wurden noch andere sportliche Aktivitäten angeboten. So gab es zum Beispiel Wettkämpfe zwischen den Trainern und Kindern. Der Nachwuchs des Kolping-Kindergartens aus Kalkar konnte das Sportabzeichen "Jolinchen" machen. Bei dem mussten die Jüngsten unter anderem Gleichgewichtsübungen machen, wie zum Beispiel auf einer Linie balancieren. Am Schlusstag der dreitägigen Veranstaltung konnten die Schüler ihre Schnelligkeit bei verschiedenen Staffelläufen unter Beweis stellen.

Josephine van Holt aus Moers erzählt, dass die Nacht von Freitag auf Samstag ein bisschen gruselig gewesen sei. "Nachts hat irgendwas an der Tür der Sporthalle gerüttelt", berichtet das Mädchen, dass unter einem weißen Pavillon in aller Ruhe ihre Chips vernascht. Dieses Erlebnis lag wohl an der gruseligen Gute-Nacht-Geschichte, nach der so manches Kind Geräusche, verursacht von Wind und Regen, als Geräusche von einem Monster deuten würde. In der warmen und trockenen Sporthalle konnten die Kinder aber gut schlafen, ohne von einem Monster gefressen zu werden. Spannend war die Übernachtung mit so vielen anderen Kindern allemal. Und der Regen war dann auch nicht mehr der große Spielverderber.

(ebb)
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