Lokalsport Kein Stein blieb auf dem anderen

Kleve · Viktoria Goch III stieg als Meister der Kreisliga B, Gruppe 2, in die A-Liga auf. Die Liste der Zu- und Abgänge liest sich wie zwei komplette Mannschaftskader. Auch der Trainer ist neu. Kato Sürün will vor allem eins: Die Klasse halten.

 Mit neuformierter Mannschaft startet Viktoria Goch III in die Kreisliga-Saison.

Mit neuformierter Mannschaft startet Viktoria Goch III in die Kreisliga-Saison.

Foto: G. Evers

Neun Abgänge, 20 neue Spieler - die Liste der Transfers bei Viktoria Goch III ließt sich wie eine kleine Völkerwanderung. Auch wenn ein Teil dieser Spieler innerhalb der 2. und 3. Mannschaft der Viktoria wanderte, ist eines offensichtlich: Der Schwerpunkt der Saisonvorbereitung lag ohne Zweifel im Aufbau einer neuen Mannschaft.

Der Meister der Kreisliga B, Gruppe 2, hat so gut wie keinen Stein auf dem anderen gelassen. Auch der Trainer ist neu. Torsten Vöckel, der die Truppe seit 2009 trainierte, als sie auch noch Viktoria Goch II hieß, hat bei den Gochern das Amt des sportlichen Leiters übernommen. Neuer Coach ist Kato Sürün, der zuletzt beim ehemaligen B-Liga-Konkurrenten Germania Wemb als Spieler aktiv war.

Der 30-Jährige hat als Jugendlicher unter anderem beim KFC Uerdingen und beim MSV Duisburg gespielt. In dieser Zeit hat er eins gelernt: Es geht nicht ohne Vierer-Abwehrkette. Aber Sürün, dessen Team in der Defensive mehrere taktische Grundaufstellungen beherrscht, richtet seinen Blick auf die Offensive: "Ich gewinne lieber ein Spiel 5:3 als 1:0. Ich denke, dass das auch jedem anderen mehr Spaß macht, wenn viele Tore fallen." Natürlich will er eine sattelfeste Abwehr sehen. Dafür brachte er unter anderem Marek Becezny aus Wemb mit. "Aber wir werden jedes Spiel, das wir vor uns haben, offensiv angehen."

Dafür sicherte sich seine Mannschaft die Dienste von Kreisliga-A-Torjägern wie Kevin Adomeit (kam von Rheinwacht Erfgen) und Cazim Suljemani (neu von Concordia Goch). Ebenfalls zum Sturm gehören Daniel Timmer, der für den B-Ligisten VfR Warbeyen zuletzt in einer Halbserie immerhin sechs Treffer erzielte, und Ruper Kürikciyan, der nach einem Jahr bei Germania Wemb wieder nach Goch zurückgekehrt ist - und dessen Ruf als torgefährlicher Stürmer nach einem Jahr in der Fremde noch nicht verhallt ist. Ein 7:0-Testspielsieg gegen Fortuna Keppeln unterstrich, wie torgefährlich die Mannschaft ist - und wie viel trotz des Neubeginns schon funktioniert. "Wir lassen den Ball laufen, das ist das, was wir am besten können", weiß Kato Sürün.

Er ist trotz aller guten Resultate und Eindrücke in der Vorbereitung dennoch vorsichtig: "Die Kreisliga A war noch nie so stark, wie sie jetzt ist. Und als Trainer einer 3. Mannschaft stehe ich in der Pflicht, unsere 2. Mannschaft zu unterstützen, wo es nur geht. Ich hoffe natürlich, dass ich nicht zu oft Spieler abgeben muss." Izmet Bozan, der nach wie vor die 2. Mannschaft trainiert, kann ein Lied davon singen, wie es ist, nahezu jeden Sonntag eine neue Startelf zusammen zu stellen, während ein Teil des eigenen Teams bei der nächsthöheren Mannschaft aushelfen muss.

Am 1. Spieltag treffen Zweite und Dritte der Viktoria in der Kreisliga A aufeinander. "Dieses Spiel will wohl jeder gewinnen." Aber es soll natürlich kein Kampf bis aufs Messer werden. Sürün: "Jeder auf dem Platz trägt das Wappen der Viktoria auf der Brust. Da steht dann das Fairplay im Vordergrund." Das Saisonziel von Kato Sürün ist in jedem Fall der Klassenerhalt. "Das steht an vorderster Stelle. Und es wird sicher nicht leicht, denn die Liga ist auch ausgeglichen." Als Favorit hat Sürün den FC Aldekerk ausgemacht. Dort ist sein ehemaliger Weggefährte Bernd Willems Co-Trainer.

(RP)
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