Fußball Kleine Nadelstiche

Mittwochabend empfängt der 1. FC Kleve den SC Wiedenbrück 2000. Anstoß ist um 19 Uhr. Während die Rot-Blauen personell auf der Felge fahren, bringen die Gäste reichlich Qualität mit.

Ein Verein, bei dem offenbar eine ganze Menge stimmt: Finanziell ausgezeichnet ausgestattet, die Punktausbeute ist ebenfalls äußerst erfreulich, der nächste Schritt in die Regionalliga scheint nur noch Formsache zu sein. Der SC Wiedenbrück 2000, der heute um 19 Uhr in der Volksbank-Arena beim 1. FC Kleve gastiert, steht aktuell auf Platz zwei. Und dieser Rang reicht, um im nächsten Jahr in der Regionalliga mitspielen zu dürfen. Fünf Punkte Vorsprung besitzt Kleves Gegner auf Arminia Bielefeld II (3. Platz).

Aus der anderen Richtung

Der SC ist ebenso wie der 1. FC Kleve ein Fusionsklub. Was auch übereinstimmt ist, dass beide Mannschaften neu in der NRW-Liga sind. Nur kam Wiedenbrück 2000 aus der anderen Richtung. Als Westfalenmeister stieg die Mannschaft mit nur zwei Niederlagen auf. Ein Grund für den Höhenflug trägt den Namen Burckhard Kramer. Der 2. Vorsitzender soll vorzüglich mit Möbeln Handel getrieben haben.

Kleves Trainer Georg Kreß kennt Wiedenbrück. Er hat dort um die Ecke mal Fußballer weiterentwickelt — beim FC Gütersloh. Für ihn steht der SC 2000 vollkommen zurecht ganz weit oben: "Ein stark besetzter Kader, von denen reichlich Spieler schon in der Regionalliga gespielt haben." Nun ist nicht jeder, der mal in der Regionalliga aktiv war, zwangsläufig auch ein Regionalliga-Spieler. Diese Erfahrungen hat man auch beim 1. FC Kleve gesammelt.

Doch sind die Wiedenbrücker Akteure von einer anderen Güteklasse. Trainiert wird die Truppe vom ehemaligen Profi Thomas Stratos (129 Bundesliga-Spiele). Ein Mann, der bereits vor dem Saisonstart verkündete: "Ich habe zum Auftakt gesagt, dass wir Mitfavorit auf die Meisterschaft sind."

Für Stratos besteht auch nach den zuletzt guten Ergebnissen der Klever kein Anlass dazu, seine Mannschaft anders spielen zu lassen als sonst üblich. Für Wiedenbrück gilt nach Anpfiff nur ein Motto: Regler nach rechts drehen und volle Kraft voraus. "Wir spielen immer offensiv. Was der Gegner macht, oder wie er spielt, interessiert mich eigentlich nicht", sagt Stratos. Er hat 14, 15 Spieler zur Verfügung, die allesamt gehobene Ansprüche in der fünften Liga erfüllen.

Beim 1. FC Kleve sieht dies morgen eindeutig anders aus. Patrick Behrendt ist nach seinem Platzverweis in Duisburg für drei Spiele gesperrt worden. Ebenfalls weiterhin ausfallen werden Fabian Buttgereit, David Wilhelm und Bulut Aksoy, so dass Kreß auf den Sportkameraden Dominik Weber aus der Landesliga-Reserve zurückgreifen wird. Für Kreß ist die Partie eine Art "Sonderspiel". "Wichtig waren die Siege gegen Velbert und Wattenscheid", sagt er und verspricht für heute Abend: "Wir werden uns wehren." Eine Devise könnte sein: immer wieder kleine Nadelstiche setzen.

(RP)
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