Fußball Klever Trainer fehlt die Gier bei seinem Team

Kleve · Fußball-Landesliga: Der 1. FC Kleve verlor gegen den VfB Homberg mit 1:2 (0:1). Oguzhan Cuhaci (2) und Tim Haal erzielten die Tore.

 Der Klever Kristof Prause beackerte (links) im Spiel gegen den VfB Homberg die linke Seite.

Der Klever Kristof Prause beackerte (links) im Spiel gegen den VfB Homberg die linke Seite.

Foto: Gottfried Evers

Eine Dreiviertelstunde vor dem Anpfiff des gestrigen Landesliga-Matches zwischen dem 1. FC Kleve und dem VfB Homberg ertönte im Stadion bereits die Tor-Hymne der Musik-Band Scooter, die man beispielsweise aus dem Borussia-Park des Bundesligisten Borussia Mönchengladbach kennt. Sie war am gestrigen Abend auch für die Treffer des 1. FC Kleve bestimmt, abspielen konnte Stadionsprecher Stefan Schneiders, der Erich Billion vertrat, beim 1:2 (0:1) aus Gastgeber-Sicht allerdings lange Zeit nicht.

Die Klever fanden gegen Homberg abermals nur schwer ins Spiel. Sie hatten auf heimischen Platz ohne den im Urlaub verweilenden Spielführer Fabio Forster zwar wesentlich mehr Ballbesitz, ihnen fehlte vorne allerdings die nötige Durchschlagskraft. In den ersten 45 Minuten hatte die überschaubare Anzahl von Zuschauern auf dem Bresserberg lediglich zwei Mal den Torschrei für Kleve auf den Lippen - beide Male nach einem Distanzschuss. Den ersten hatte Neuzugang Jan-Philip Maaßen aus gut 30 Metern (10.). VfB-Keeper Philipp Gutkowski war jedoch hellwach und faustete den Ball weg. Vier Minuten später hätte der Schwanenstädter Stürmer Pierre Wetzels bei einem Abwehrversuch fast ins eigene Gehäuse getroffen. Glücklicherweise für ihn ging das runde Leder aber knapp am rechten Pfosten vorbei ins Toraus.

Nur zwei Zeigerumdrehungen im Anschluss ging Kleves Levon Kurikciyan im Strafraum nach Zuspiel von Pascal Hühner, der gestern nicht richtig ins Spiel kam, zu Boden. Er wurde im Zweikampf von seinem Gegenspieler festgehalten, für einen Strafstoß war dies jedoch schon zu wenig.

In Minute 23 machte Hühner das vorerst letzte Mal auf sich aufmerksam, doch sein Schuss fand in der Homberger Abwehr seinen Meister. Elf Zeigerumdrehungen später hatten die Klever dagegen Glück, dass eine Möglichkeit der Homberger nur an die Latte ging. Die Gäste-Führung erzielten sie aber nur 60 Sekunden im Anschluss: Dennis Widde, der auf der rechten VfB-Seite eine gute Partie absolvierte, sah in der Zentrale den frei positionierten Oguzhan Cuhaci, der an Horsmann vorbei ins Tor traf. Eine Minute vor dem Pausenpfiff hatte Kleves Mike Terfloth nochmals eine Möglichkeit, sein Distanzschuss verfehlte den Kasten der Homberger aber doch um einige Meter.

In der zweiten Halbzeit waren die Klever zunächst weiter am Drücker, gefährlich wurde es dabei jedoch kaum. FCK-Trainer von Kuczkowski forderte bereits kurz nach dem Wiederbeginn, dass seine Mannschaft zeigen solle, dass sie das Spiel gewinnen will. Sie versuchten es zwar, erfolgreich waren aber zunächst weiterhin nur die Gäste. So erhöhte Cuhaci die VfB-Führung nach gut einer Stunde auf 2:0.

Die Klever Stimmung auf den Rängen wurde damit nur noch explosiver. Der Leidtragende davon war vor allem Thomas von Kuczkowski. Als er mit Lukas Erhardt einen Verteidiger für den eher offensiveren Niklas Klein-Wiele brachte (71.), musste er sich unnötig wüste Sprüche von den Zuschauern hinter ihm auf der Tribüne anhören. Der Erfolg gab ihm jedoch Recht. Aus dem Nichts schoss Tim Haal den 1:2-Anschlusstreffer und die Zuschauer unterstützten das Team zumindest für kurze Zeit wieder (76.). Zum Punkt gereicht hat dies nicht mehr. "Uns hat heute die Gier gefehlt", sagte von Kuczkowski nach dem Spiel deutlich. Er bemängelte vor allem die Körpersprache bei seinen Schützlingen. "So darf man in kein Heimspiel gehen. Das war in allen Bereichen unzureichend", so "Kucze". Jeder einzelne Spieler müsste sich nach diesen 90 Minuten hinterfragen.

(pets)
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