Fußball Kleves bitterste Minuten in dieser Saison

Kleve · Das erste von drei Entscheidungsspielen um den Aufstieg in die Fußball-Oberliga ging gestern Abend im Düsseldorfer Stadtteil Oberkassel über die Bühne. Dabei unterlag der 1. FC Kleve dem SC West unerwartet hoch mit 0:4 (0:3).

 Der Klever Pierre Wetzels (2.v.l.) im Zweikampf mit Düsseldorfs Ryutare Omote, im Hintergrund Kleves Sturmspitze Otman Maehouat (r.).

Der Klever Pierre Wetzels (2.v.l.) im Zweikampf mit Düsseldorfs Ryutare Omote, im Hintergrund Kleves Sturmspitze Otman Maehouat (r.).

Foto: Jürgen Venn

Knapp 30 Anhänger des Klever Landesligisten hatten die weite Reise in die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt auf sich genommen. Belohnt wurden sie dafür nicht. Bereits nach zehn Minuten lag ihre Mannschaft mit 0:2 hinten. Das Endresultat von 0:4 (0:3) könnte für den 1. FC Kleve fast schon das Ende des Oberliga-Traumes bedeuten.

Der Wunsch eines Sieges oder mindestens eines Unentschiedens war nach sieben Minuten in weite Ferne gerückt. Nach einer Ecke ließ die Klever Defensive Nils Dames im Fünfmeterraum unbedrängt zum Kopfball kommen, den er gekonnt im Netz unterbrachte. Gelernt hatten die Schwanenstädter aus dieser Nachlässigkeit kaum etwas. Nur zwei Minuten später war Simon Deuß zur Stelle und erhöhte ebenfalls mit dem Kopf auf 2:0.

Danach zogen sich die Düsseldorfer etwas zurück. Kleve versuchte, dies zu nutzen, und kam zu zwei guten Gelegenheiten. Nach einem vermeintlichen Foul im SC-Strafraum an Niklas Klein-Wiele forderten die FC-Fans einen Elfmeter, den Schiedsrichter Tim Brüster aber nicht gab. Also spielten die Klever auch einfach weiter und gaben den Ball an Tim Haal, der vorm Tor Otman Maehouat sah. Der Offensivspieler wurde jedoch erfolgreich von einem Düsseldorfer Abwehrmann bedrängt, so dass SC-Keeper Fabian Kock den Ball wegfausten konnte (17.). Zwei Minuten später hatte auch der fit gespritzte Pascal Hühner seine erste nennenswerte Aktion, als er Maehoat auf der anderen Seite bediente, dessen Flanke Pierre Wetzels im Sturm erreichte. Aus einer vielversprechenden Position heraus schoss dieser allerdings nur Torwart Kock an.

Für die erste Halbzeit waren dies die einzigen beiden auffälligen Klever Szenen. Dafür kam Deuß für West noch mal zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff an den Ball, den er erneut mit dem Kopf in den rot-blauen Maschen versenkte und damit verständlicherweise für hervorragende Stimmung bei den Düsseldorfern Fans sorgte, die den Spielstand kaum fassen konnten.

Niklas Klein-Wiele probierte in Minute 52 auf 1:3 zu verkürzen, seinen Schuss parierte jedoch Kock, der zwar unsicher wirkte, doch Maehouat konnte daraus kein Kapital schlagen. In den folgenden Minuten schienen die geknickten Schwanenstädter fast schon aufgegeben zu haben, was wohl auch an der guten Abwehrleistung der Düsseldorfer lag. Sie standen gut in der Ordnung und ließen kaum einen Ball aufs Tor durch.

Selber hatten sie in Minute 69 eine weitere gute Gelegenheit, allerdings scheiterte Dames an FCK-Torwart Raven Olschewski, der seinen Schuss zur Ecke lenkte. Nachdem bereits die ersten zwei Treffer durch Eckstöße fielen, wurde auch diese Ecke brandgefährlich: Tim Kosmala, der doch noch rechtzeitig fit wurde und seinen Torriecher zeigte, flankte auf Deuß, dessen Kopfball verfehlte diesmal aber das beinahe leere Tor. In Minute 82 machte Deuß es aber schon wieder besser. Eine Ecke köpfte er nahezu identisch wie in Minute neun zum 4:0 ein - sein dritter Treffer an diesem Abend. Nur zwei Minuten später hätte Ryutare Omote sogar auf 5:0 erhöhen können. Sein Schuss verfehlte das Klever Gehäuse nur um Zentimeter.

Nach dieser deutlichen Schlappe nahm von Kuczkowski das Wort Aufstieg nicht mehr in den Mund und sprach vom schlimmsten Moment der Saison. "Wir hatten einige Höhen und Tiefen, aber das war wohl der tiefste Tiefpunkt. Wir wollen uns nun gegen den FSV Duisburg zu Hause vernünftig verabschieden", sagte "Kucze". Am Boden habe sein Team noch gut mithalten können, in der Luft aber sei es fast chancenlos gewesen. "Das zeigen ja die vier Kopfballtore. Aber wenn wir nicht so früh in Rückstand gegangen wären, wäre das Spiel vielleicht anders verlaufen", meinte von Kuczkowski, der in der Halbzeit von eins bis zehn jeden hätte rausnehmen können. Der Klever Trainer nahm sich von der Kritik nicht aus. "Vielleicht habe ich auch falsch aufgestellt", so "Kucze" selbstkritisch. Schlafen könne er diese Nacht bestimmt nicht.

(pets)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort