Fußball Letzter Strohhalm händeringend gesucht
Kleve · Fußball-Bezirksliga: Pfingstmontag steht ein kompletter Spieltag in der Gruppe 7 auf dem Programm. Anstoß 15 Uhr.
Drei Spieltage fehlen noch, dann kann auch die Saison 2014/15 zu den Akten gelegt werden. Noch allerdings ist nur ein Teil der Fragen beantwortet. Eine davon bezieht sich auf den Aufstieg in die Landesliga. Da hat sich die Zweitvertretung des SV Hö./Nie. in den bisherigen Spielen ein dickes Pfund erarbeitet, das sie am Montag in Winnekendonk gewinnbringend in die Waagschale legen möchte. Anders sieht es in der unteren Region der Tabelle aus. Am meisten wird in Uedem und Pfalzdorf gezittert, da wird nach Strohhalmen gesucht, an denen man sich aus dem Schlamassel ziehen kann. Dagegen geht es bei Kleve II und Bedburg-Hau etwas entspannter zu.
1. FC Kleve II - PSV Wesel-Lackhausen II. Zum Abstiegsduell kommt es am Pfingstmontag auf dem Bresserberg. Der 1. FC Kleve II empfängt PSV Lackhausen, der zum jetzigen Zeitpunkt der erste Absteiger wäre. Allerdings liegen zwischen diesem 12.-Tabellenplatz und den Klevern auf Rang neun nur sechs Zähler. "Das wird ein heißes Wochenende. Und das haben wir uns selbst zuzuschreiben", sagt FCK-Coach Detlev Remmers. Auf Grund unglücklicher Punktverluste in den letzten Minuten haben die Rot-Blauen momentan noch nicht sicher die Klasse gehalten.
Mit drei Punkten mehr auf dem Konto sehe die Welt aber ganz anders aus. "Im vergangenen Jahr haben 39 Zähler zum Klassenerhalt gereicht. Ich denke, dass in diesem Jahr 42 Punkte sicher reichen werden", rechnet Remmers vor. Die hätten die Klever, wenn sie das Spiel gewinnen würden.
Doch der PSV kämpft ums Überleben und hat gute Einzelspieler in seinen Reihen, vor denen Remmers schon jetzt warnt. "Hinzu kommt, dass der Trainer sie richtig heiß machen wird. Da werden die Messer gewetzt", erwartet der Klever Coach. Aber auch die Schwanenstädter, bei denen Murat Dogu und Raphael Piffko derzeit angeschlagen sind und Alexander Mantwill für den verletzten Jendrik Ferdenhert das Tor hüten wird, wollen alles geben, um entspannt ins für sie spielfreie nächste Wochenende zu gehen.
SC Bocholt - SGE Bedburg-Hau. Im Duell zweiter Tabellennachbarn tritt die SGE Bedburg-Hau am Pfingstmontag beim SC 26 Bocholt an. Die Bilanzen könnten ausgeglichener kaum sein, denn die Gastgeber haben lediglich einen Punkt mehr auf der Habenseite, die SGE (49:47) dafür das leicht bessere Torverhältnis gegenüber dem SC (48:48). "Das wird ein Duell auf Augenhöhe", ist sich SGE-Spielertrainer Sebastian Kaul sicher. Sein Team könnte mit einem Sieg den Klassenerhalt unter Dach und Fach bringen, ohne auf die Ergebnisse der anderen Mannschaften in den unteren Tabellenregionen angewiesen zu sein. "Wir wollen in Bocholt mindestens einen Punkt holen, aber drei wären natürlich noch besser", gibt Kaul das Ziel vor.
Den Gegner schätzt Kaul als eines der spielstärksten Teams der Liga ein - das haben die 05er auch in der Hinrunde zu spüren bekommen, als sie Ende November beim 0:3 keine Chance hatten und eine von nur drei Heimniederlagen kassierten. Vor dem Rückspiel muss Kaul vier Stammspieler ersetzen. "Ich bin trotzdem nicht bang, denn wir sind auch so gut aufgestellt", meint Kaul. Neben Jan van der Hammen, der mit einer Schultereckgelenksprengung langfristig ausfällt, fehlen mit Dominic Weber, Daniel Ehlert und Martin Thanisch gleich drei Akteure gelbgesperrt. Dafür steht Jannik Winkels, der zuletzt in der Reservemannschaft zum Einsatz kam, wieder im Bezirksliga-Kader.
Uedemer SV - SV Friedrichsfeld. Drei verbleibende Spiele, drei Punkte Rückstand auf die Nichtabstiegsränge - für den Uedemer SV entscheiden die nächsten drei Wochen über den Verbleib in der Bezirksliga. "Ich rechne damit, dass wir mindestens sieben Punkte holen müssen, um die Klasse zu halten", sagt USV-Coach Theo Klunder. Zum Auftakt der drei Endspiele steht dabei gleich eine Aufgabe auf dem Programm, die es in sich hat: Zu Gast ist am Sonntag der Tabellenzweite SV Friedrichsfeld. Die Meisterschaft werden die Friedrichsfelder dem SV Hönnepel-Niedermörmter II zwar kaum noch streitig machen können - im Rennen um Platz zwei mit den Vrasseltern dürfte der SV aber dennoch größtes Interesse an einem Auswärtssieg in Uedem haben. Wie USV-Coach Klunder bereits vor ein paar Wochen deutlich gemacht hat, geht für sein Team im Falle eines Abstiegs die Welt zwar nicht unter - trotzdem wollen die Schusterstädter alles versuchen, um die Klasse zu halten. "Friedrichsfeld ist eine starke Mannschaft. Wir wollen ein gutes Spiel machen und mindestens einen Punkt hier behalten", so Klunder. Verzichten muss der Coach auf Zillmann, Alijaj und Elbers, die verletzungsbedingt ausfallen.
SV Spellen - Alemannia Pfalzdorf. In Pfalzdorf rückt der Abstieg immer näher: Drei Spieltage vor Schluss beträgt der Abstand auf die sichere Zone fünf Punkte, und die Enttäuschung sitzt nach dem Remis gegen Bislich - in dem die Pfalzdorfer einen Elfmeter in der Nachspielzeit verschossen haben - noch tief. "Wir sind alle niedergeschlagen aufgrund des Ergebnisses am vergangenen Sonntag. Den Jungs kann man da keinen Vorwurf machen, sie haben aufopferungsvoll gekämpft", sagt Pfalzdorfs Spielertrainer Thomas Erkens.
Resignieren wollen die Alemannen aber noch nicht. "Wir werden versuchen, die drei verbleibenden Spiele zu gewinnen", so Erkens, der seinen Vertrag wie alle anderen Senioren-Trainer verlängert hat. Den ersten Sieg wollen die Pfalzdorfer am Montag als Gast des SV Spellen einfahren, der ebenfalls auf einem Abstiegsplatz steht. "Ich rechne wie im Hinspiel mit einer engen Partie, aber wir werden alles versuchen, um zu gewinnen", so Erkens. Die A-Jugend, die ihre erste Mannschaft in den vergangenen Wochen tatkräftig unterstützt hat, ist am Montag aufgrund einer Mannschaftsfahrt nicht mit von der Partie. Verzichten muss die Alemannia zudem weiterhin auf Andre Kamps.
