Leichtathletik Marianne Spronk ist nicht aufzuhalten

Kleve · Die Altersklassen-Läuferin hat im Rahmen des Hannover-Marathons ihrer umfangreichen Sammlung einen weiteren Titel hinzugefügt. In der Klasse W 65 wurde Spronk Deutsche Meisterin im Halbmarathon.

 Marianne Spronk trägt die Nationalfarben an ihren Schuhen. Jüngst holte sie sich den nationalen Titel über die halbe Marathondistanz.

Marianne Spronk trägt die Nationalfarben an ihren Schuhen. Jüngst holte sie sich den nationalen Titel über die halbe Marathondistanz.

Foto: Birkenstock

Beim diesjährigen Winnekendonker Golddorflauf, der kürzlich über die Bühne ging, fragte sich so mancher: "Wo steckt eigentlich Marianne Spronk?" Immerhin war die Leichtathletin aus Kessel, die für den TSV Weeze startet, in den vergangenen Jahren immer dabei. Doch in diesem Jahr hatte Spronk einen anderen, bestimmt auch wichtigeren Termin.

Im Rahmen des "Hannover Marathons" ging Spronk im Halbmarathon an den Start. Und wie sollte es anders sein: In ihrer Altersklasse W 65 schnappte sich die erfahrene Läuferin den Deutschen Meistertitel. Nach 1:39:53 Stunden überquerte sie die Ziellinie. "Damit hatte ich gar nicht gerechnet, da einige Starterinnen mit einer Zeit von 1:42 Stunden gemeldet waren. Ich hatte vorher nicht im Traum daran gedacht, dass ich unter 1:40 Stunden laufen würde", sagte Spronk.

Alle 17 Läuferinnen ihrer Altersklasse konnte Spronk letztlich hinter sich lassen. Und wie sich später im Ziel herausstellte, hätte es Spronk sogar noch einen Ticken langsamer angehen können. Denn die zweitplatzierte Gudrun Vogl (Spvgg. Renningen) kam erst drei Minuten später ins Ziel. Auf die drittplatzierte Angelika Asche (SG Bredenbeck) hatte die Kesselerin sogar fast zehn Minuten Vorsprung.

Doch wenn es einmal bei Marianne Spronk läuft, dann läuft's. Während andere Athleten regelmäßig auf ihre Armbanduhren schauen, um zu sehen, wie sie in der Zeit liegen, vertraut Spronk ganz auf ihr Gefühl. "Ich bin nicht die Läuferin, die dauernd auf die Uhr blickt. Lediglich auf den ersten zwei Kilometern schaue ich drauf. Wenn ich in dieser Phase gut im Rennen liege, weiß ich, ob ich gut drauf bin oder nicht", erklärte sie.

Auch an diesem Tag sollte sie ihr Gefühl nicht täuschen. "Letztlich sind die 1:39:53 Stunden eine hervorragende Zeit. Ich bin total zufrieden."

Kurioserweise hatte Spronk im Ziel aber noch keinen richtigen Überblick. "Ich bin die ganze Zeit im Glauben gelaufen, ich läge auf dem zweiten Platz. Als ich dann im Ziel war, war ich immer noch der Meinung, dass eine Läuferin vor mir angekommen ist", sagte sie. Nur in diesem einen Punkt sollte sie sich getäuscht haben.

Die Zeit allein genommen sorgte bei der Läuferin schon für Zufriedenheit. Als sie dann aber erfuhr, dass sie doch als erste in ihrer Altersklasse über die Ziellinie gekommen war, war die Freude umso größer. Nach der Siegerehrung packte Spronk dann schnell alle sieben Sachen zusammen, um sich auf den Heimweg zu machen.

Doch ihre Züge hatten an diesem Tag - anders als Spronk selbst - nicht den Turbogang eingeschaltet. "Ich bin erst um 22.30 Uhr zu Hause angekommen. All meine Züge hatten Verspätung. Das hat echt geschlaucht."

Doch bei aller Erschöpfung nach einem anstrengenden Tag: Spronk ist Deutsche Meisterin, und das kann ihr keiner nehmen. Nach dem Halbmarathon ist Spronks Titelsammlung in diesem Jahr wieder etwas größer geworden. Bereits im März hatte sie sich den Nordrheinmeistertitel im 10-Kilometer-Straßenlauf in Wegberg gesichert. Auch ihre Weezer Vereinskameraden Erika Schoofs, Michaela Born und Elisabeth Naß holten in der Mannschaftswertung (AK W 50/55) den Nordrheinmeister-Titel. Ebenso wie Läufer-Ass Heinz van Dongen, der in der Altersklasse M 40 Erster wurde.

(RP)
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