Lokalsport Mehr Spannung als Niveau

Kleve · Basketball-Landesliga: Der favorisierte TV Goch benötigte die Verlängerung, um im Derby den VfL Merkur Kleve zu besiegen. 65:60 hieß es am Ende für die Gäste.

 Kleves Marek Daute (Nr. 8) auf dem Weg zum Gocher Korb. Auch die 18 Punkte des erfolgreichsten VfL-Korbjägers waren am Ende zu wenig.

Kleves Marek Daute (Nr. 8) auf dem Weg zum Gocher Korb. Auch die 18 Punkte des erfolgreichsten VfL-Korbjägers waren am Ende zu wenig.

Foto: M. v. Offern

Als Andre Goertz in der Verlängerung keine Nerven zeigten und auch den sechsten seiner sechs Freiwurfversuche sicher durch die Klever Reuse warf, war die Vorentscheidung zugunsten der Gocher Gäste gefallen. In "over time" setzte sich der TV im Kreisderby der Basketball-Landesliga beim VfL Merkur Kleve knapp mit 65:60 durch.

Die Zuschauer in der Sporthalle des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums mussten jedoch bis zum dritten Viertel warten, ehe sich auf dem Parkett ein ansehnliches Basketballspiel entwickelte. In den ersten beiden Durchgängen boten beide Mannschaften spielerische Magerkost. Was vielleicht auch dem Umstand geschuldet war, dass beide Trainer nicht ihre Bestbesetzung aufbieten konnten.

Sowohl Kleves Coach Nikola Radic wie auch sein Gegenüber Heiner Eling ließen ihre Teams mit einer Mann-Mann-Verteidigung beginnen. Die Gäste erspielten sich zwar immer wieder freie Positionen, doch die Trefferquote der Gocher Distanzschützen war schwach. Auf der anderen Seite hatten auch die VfL-Akteure mit zahlreichen Abstimmungsproblemen zu kämpfen, so dass es nach vier Minuten 4:5 stand. Coach Radic reagierte und nahm eine Auszeit. Danach agierten beide Mannschaften mit unterschiedlichen Ball-Raum-Verteidigungen. Die Schwierigkeiten blieben jedoch. Kein Team fand seinen Spielrhythmus. Mit 11:15 aus Sicht der Gastgeber endete Durchgang eins. Auch im 2. Viertel gab es kaum spielerische Lichtblicke. Allerdings konnte Goch nun seine Chancen etwas konsequenter nutzen und führte zur Halbzeit mit 26:21.

Nach dem Seitenwechsel wurde es spielerisch etwas besser, auf beiden Seiten gelangen nun gelegentlich sehenswerte Kombinationen. Doch weiterhin wurden viele Aktionen zu überhastet abgeschlossen, besonders dem Gocher Angriffsspiel fehlte in dieser Phase eine ordnende Hand. So konnte Merkur den Rückstand vor dem 4. Viertel auf auf zwei Punkte zum 38:40 verkürzen. In den folgenden Minuten wurde es extrem spannend. Nach 33 Minuten konnten die Gastgeber erstmals seit Minute zwei wieder in Führung gehen.

Doch der TV konterte und baute den Vorsprung vier Minuten vor Ende auf sechs Punkte aus. Die Gastgeber zeigten die Tugend, die sie schon im gesamten Saisonverlauf unter Beweis gestellt hatten - sie gaben nicht auf und holten Punkt um Punkt auf. Vier Sekunden vor Ende der offiziellen Spielzeit gelang Davor Radic mit einem erfolgreichen Drei-Punkte-Wurf der Ausgleich zum 56:56.

So ging es in die Verlängerung von fünf Minuten. Und hier zeigten die Gäste dann ihre Routine. Und als dann Andre Goertz sechsmal an der Freiwurflinie erfolgreich blieb, war der Widerstand der Gastgeber gebrochen.

Dennoch war Kleves Trainer nach der Niederlage nicht unzufrieden. "Wir haben heute den favorisierten Tabellendritten in die Verlängerung gezwungen. Am Ende hat uns heute einfach auch die Qualität gefehlt, um für eine Überraschung zu sorgen. Aber die Mannschaft hat eine tolle Einstellung gezeigt und bis zum Schluss gekämpft."

Gochs Spielertrainer Heiner Eling resümierte: "Wir haben lange das körperliche Spiel des Gegners nicht angenommen. Zudem war unsere Trefferquote unterirdisch. Am Ende hat sich dann wohl unsere Routine durchgesetzt."

VfL Merkur Kleve: Bektaser, Kerenker (2), Herter (2), Hommels, M. Daute (18), Camp, Willemsen (14), Kacar, Koen (6), Dav. Radic (8), Tenelsen (10)

TV Goch: Poppinga (7), M. Goertz (21), Lührsen (4), A. Goertz (15), Schultz (4), Eling (10), Navel (4)

(RP)
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