Fußball Mewes schimpft wie ein Rohrspatz

Kleve · Fußball-Oberliga: Der SV Hönnepel-Niedermörmter kam in Fischeln trotz eines 3:1-Vorsprungs nicht über ein 3:3 hinaus.

 Nach einem Eckball von Markus Heppke stieg Dominik Borutzki hoch und versenkte den Ball zum 1:0 (2.v.r.) für den SV Hönnepel-Niedermörmter.

Nach einem Eckball von Markus Heppke stieg Dominik Borutzki hoch und versenkte den Ball zum 1:0 (2.v.r.) für den SV Hönnepel-Niedermörmter.

Foto: Siwe

"Ich bin stinksauer", machte Georg Mewes keinen Hehl aus seinem Ärger über das 3:3 des SV Hönnepel-Niedermörmter beim VfR Fischeln. Seine Mannschaft hatte in Überzahl 3:1 geführt und dann doch noch gegen einen nie aufsteckenden Gastgeber den Ausgleich einstecken müssen. "Wir stehen zu Recht in der Tabelle auf diesem Platz", wetterte der Coach auf der Pressekonferenz, "in der letzten halben Stunde haben wir einen wichtigen Sieg noch aus der Hand gegeben."

Der Verlust zweier schon fast sicherer Punkte könnte in der Endabrechnung tatsächlich schwerwiegende Folgen haben. Mit der Leistung seines Teams durfte Mewes durchaus zufrieden sein, das Ergebnis allerdings war nach 90 Minuten niederschmetternd. Etliche Spieler sanken nach dem Schlusspfiff enttäuscht auf den Kunstrasen, auf dem sie über weite Strecken der Partie das dominierende Team gewesen waren.

Die Gäste starteten schwungvoll, bereits nach 120 Sekunden hatte Tim Seidel eine erste Schusschance, die Kugel wurde aber kurz vor dem Tor noch abgeblockt. Die starke Anfangsphase schlug sich nach einer Viertelstunde im Führungstreffer nieder. Nach einer Ecke von Kapitän Markus Heppke kam Dominik Borutzki im Strafraum frei zum Kopfball und ließ Fischelns Keeper Halil Ibrahim Öczelik keine Abwehrchance. Nach einer weiteren Chance von Mike Welter (22.) war zwei Minuten später das 0:2 fällig, wieder nach einem Standard. Heppke brachte den Ball per Freistoß vor das Fischelner Tor, wo Daniel Boldt ungedeckt einnicken konnte.

Zehn Minuten später schaffte die Mannschaft von Fischelns Coach Josef Cherfi wie ein Blitz aus heiterem Himmel den Anschlusstreffer. Kevin Breuer, im Hinspiel zweifacher Torschütze, legte das Spielgerät quer auf Alexander Lipinski, der mühelos einschieben konnte. Kurz vor der Pause hatte Boldt eine weitere Kopfballchance, kurz danach setzte Nedzad Dragovic den Ball aus spitzem Winkel ans Außennetz. Die Führung war hochverdient für die in schwarzer Kluft aufgelaufenen Gäste, Fischeln war mit dem 1:2-Rückstand gut bedient.

Die Hausherren agierten zu Beginn des zweiten Spielabschnitts druckvoller, fingen sich aber nach einem schönen Konter den dritten Gegentreffer ein (55.). Heppke schickte Andre Trienenjost auf der rechten Seite. Der lief noch einige Schritte und schob den Ball in Torjägermanier in die lange Ecke. Als wenig später Burak Akarca nach einem rüden Foul an Enes Bayram in Höhe der Mittellinie von Schiri Michael Menden die rote Karte sah, schien die Partie zu Gunsten des SV gelaufen zu sein.

In der 72. Minute konnte Tim Weichelt einen Freistoß von Breuer glänzend parieren, Lipinski reagierte am schnellsten und staubte zum 2:3 ab. Wo waren in dieser Szene die Hö.-Nie.-Abwehrspieler? Mewes brachte mit Kwadwo Amoako und Jonas Rölver noch zwei frische Kräfte, die mithelfen sollten, den wertvollen Vorsprung über die Zeit zu retten. Zehn Minuten vor dem Ende forderte der VfR einen Foulelfmeter, der Unparteiische ließ aber ebenso weiterspielen wie eine Minute später, als Rölver auf der anderen Seite zu Fall kam. Sechs Minuten vor dem Ende konnte Weichelt zunächst einen Schuss noch abwehren, der nachsetzende Stefan Linser traf aber zum 3:3.

Georg Mewes tobte an der Seitenlinie, er konnte es einfach nicht fassen. In der Nachspielzeit gab es noch einmal Freistoß, doch Weichelt konnte parieren.

(RP)
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