Lokalsport Mit Bourani im Ohr zum nächsten Hoch

Kleve · In der Fußball-Landesliga gewinnt der 1. FC Kleve auch das vierte Spiel. Diesmal mit 3:1 (0:0) gegen den SV Straelen.

 Tim Haal (2.v.l.) zeigte trotz einer Zehenverletzung eine großartige Leistung. Der defensive Mittelfeldspieler des 1. FC Kleve war vorne und hinten gleichermaßen gut und krönte seine Leistung mit dem Treffer zum 3:1.

Tim Haal (2.v.l.) zeigte trotz einer Zehenverletzung eine großartige Leistung. Der defensive Mittelfeldspieler des 1. FC Kleve war vorne und hinten gleichermaßen gut und krönte seine Leistung mit dem Treffer zum 3:1.

Foto: Gottfried Evers

"Eine Runde auslaufen", verordnete der Klever Trainer Thomas von Kuczkowski seiner Mannschaft nach den 90 Minuten, nachdem er ihr zuvor "ein Riesenkompliment" gezollt hatte. Im ewig jungen Kreisderby mit dem gut in die Saison gestarteten SV Straelen hatten die "Rot-Blauen" nach dem Seitenwechsel gegenüber dem ersten Durchgang eine Menge besser gemacht und waren vollkommen verdient über ein 2:0, 2:1 zu einem auch in dieser Höhe verdienten 3:1-Sieg gekommen. Und während FC-Kapitän Fabio Forster seine Mitspieler zum Auslaufen um sich versammelte, mischten sich unter die müden Schritte der Klever Spieler die Liedzeilen des aktuellen Popkönigs Andreas Bourani. Dort heißt es: "Ein Hoch auf uns, auf unser Leben", und wenig später: "Ein Hoch auf das, was vor uns liegt." Jede dieser melodisch vorgetragenen Worte konnten die Klever Spieler, ohne mit der Wimper zu zucken, unterschreiben. Sie hatten aber dabei auch die Worte ihres Trainers in den Ohren, der ihnen bei allen Komplimenten für die Maximalausbeute von zwölf Punkten aus vier Spielern den Satz mit auf den Weg gab, sie sollten bloß nicht meinen, er würde jetzt nachlassen. Die Klever Spieler sollten die Worte ihres Trainers auch als Aufforderung an sich selbst verstehen, in den vermeintlich leichteren Spielen die Konzentration nicht schleifen zu lassen. Beispielsweise beim kommenden Auswärtsspiel gegen den vor der Saison personell auf links gekrempelten GSV Moers.

Eine bis zum Seitenwechsel gut in der Ordnung stehende Straelener Mannschaft machte es den Gastgebern schwer, ihr Kombinationsspiel aufzuziehen. Dazu trugen auch die zahlreichen Unterbrechungen bei, da der Schiedsrichter eine zu kleinliche Linie an den Tag legte und nahezu jeden Körperkontakt unterband. Aber dennoch: Echte Torchancen erarbeitete sich bis zur Pause allein der 1. FC Kleve, der im schnellen Umschaltspiel und nach Standards von Kapitän Fabio Forster zu Tormöglichkeiten kam. In der 15. Minute verfehlte ein aufs lange obere Toreck gezogener Schuss von Forster den Straelener Kasten nur hauchdünn. Sehenswert auch ein Fallrückzieher von Tobias Gorghs, der um wenige Zentimeter am rechten Pfosten über die Torauslinie rollte. Fünf Minuten vor der Pause hatte dann ein Kopfball von Pierre Wetzels nach einer herrlichen Hereingabe von Forster nicht genug Druck, um für Gefahr zu sorgen.

Straelen spielte - anders als der 1. FC Viersen in der Vorwoche - mit, versuchte, über die Außenbahnen und mit langen Bällen auf David Kalokoh Druck aufzubauen. Doch die gut postierte Abwehr mit einem enorm starken Marcel Haeger und einem wie gewohnt abgeklärt agierenden Umut Akpinar ließ sich nicht wirklich aus der Ruhe bringen.

Als die Klever in der zweiten Halbzeit ihre beiden Sechser Fabio Forster und Tim Haal etwas offensiver ausrichteten, bekam das Klever Angriffsspiel noch mehr Druck und Effizienz. In der 51. Minute bereitete Pascal Hühner den Klever Führungstreffer vor. Seinen Rückpass beförderte Pierre Wetzels unter Mithilfe eines Straelener Körpers zum 1:0 über die Linie. Beim 2:0 in der 64. Minute war Hühner selbst der Torschütze, der einen weiten Einwurf von Tim Haal zentral vor dem Strafraum optimal traf und die Kugel halbhoch in die Maschen zimmerte. Nach einem Konter über die rechte Seite kam FC-Keeper "Poli" Minas nicht schnell genug aus seinem Tor, so dass Straelens Andre Laarmanns den Ball über den Klever Keeper hinweg ins Tor spitzeln konnte. Entschieden war die Begegnung drei Minuten später, als der mit einem enormen Laufpensum und einer hohen Effektivität glänzende Tim Haal mit dem Innenrist aus 20 Meter Entfernung das 3:1 erzielte.

(RP)
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